Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Matlock-Affäre

Die Matlock-Affäre

Titel: Die Matlock-Affäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
Vom Netzwerk:
Matlock nahm den Hörer ab.
    »Matlock?«
    »Sharpe?«
    »Sie sollten mich nicht im Büro anrufen. Das sollten Sie eigentlich wissen. Ich mußte in die Lobby hinuntergehen, zu einem Automaten.«
    »Ich hatte nicht damit gerechnet, daß das Telefon eines angesehenen Anwalts riskant sein könnte. Tut mir leid.«
    Am anderen Ende der Leitung herrschte ein paar Augenblicke lang Schweigen. Offensichtlich rechnete Sharpe nie mit einer Entschuldigung. »Ich bin ein vorsichtiger Mann, das habe ich Ihnen gesagt. Was gibt es?«
    »Ich wollte nur wissen, wie es Ihnen geht. Wie alles gelaufen ist. Das war eine schreckliche Sache letzte Nacht.«
    »Ich hatte keine Zeit für eine Reaktion. Es gibt zu viel zu tun. Polizei, Begräbnisformalitäten, Reporter.«
    »Was sagen Sie? Wie betreiben Sie diese Geschichte?«
    »Es wird keine größeren Fehler geben. Um es in kurzen Worten zu sagen - wenn es darauf hinausläuft - ich bin ein unschuldiges Opfer. Frank ist auch ein Opfer, nur, daß er tot ist ... Frank wird mir fehlen. Er war wirklich ein netter Kerl. Oben mache ich natürlich dicht. Die Polizei ist schon bezahlt worden. Von Ihren Leuten, nehme ich an. Es wird genau das sein, was in den Zeitungen stehen wird. Ein paar italienische Gangster, die in einem netten kleinen Landrestaurant niedergeschossen worden sind.«
    »Sie sind ein kalter Brocken.«
    »Ich hab' es Ihnen ja gesagt«, erwiderte Sharpe traurig. »Ich bin ein vorsichtiger Mann. Ich bin auf Notfälle vorbereitet.«
    »Wer hat es getan?«
    Sharpe beantwortete die Frage nicht. Er sagte überhaupt nichts.
    »Ich habe Sie gefragt, wen Sie für die Täter halten?«
    »Ich nehme an, Sie und Ihre Leute werden das vor mir herausfinden ... Bartolozzi hatte Feinde; er war ein unangenehmer Typ. Rocco wohl auch, denke ich ... Aber warum Frank? Das müssen Sie mir sagen.«
    »Ich weiß nicht. Ich haben noch mit niemandem gesprochen.«
    »Sehen Sie zu, ob Sie es erfahren können. Bitte. Das war nicht richtig.«
    »Ich will es versuchen. Das verspreche ich ... Und Sammy, rufen Sie in Stockton und Cantor an, nicht vergessen.«
    »Ich vergesse es schon nicht. Ich habe mir das für heute nachmittag auf den Kalender geschrieben. Ich sagte Ihnen doch, daß ich methodisch zu arbeiten pflege.«
    »Danke. Mein herzliches Beileid wegen Frank. Er schien mir wirklich ein netter Bursche.«
    »Ganz große Klasse war der Junge.«
    »Sicher war er das ... Ich melde mich wieder, Sammy. Ich habe das nicht vergessen, was ich Ihnen versprochen habe. Sie haben mich wirklich beeindruckt. Ich werde ... «
    Das Geräusch von Münzen, die im Inneren des Telefons in Windsor Shoals in einen Schacht fielen, unterbrach Matlock. Das Zeitlimit war verbraucht, und es hatte wenig Sinn, das Gespräch auszudehnen. Er hatte das erfahren, was er wissen mußte. Jetzt brauchte er das Papier aus Korsika. Das schreckliche Massaker in der Morgendämmerung hatte den methodischen Sharpe nicht dazu veranlaßt, die Telefonanrufe zu vergessen, die zu tätigen er versprochen hatte. Warum das so war, war für Matlock ein Wunder, aber so war es einfach. Der vorsichtige Mann war nicht in Panik geraten. Er war wie Eis.
    In der Telefonzelle war es stickig, eng, unbequem, und die Luft war von Rauch erfüllt. Er öffnete die Tür und ging schnell quer durch die Hotellobby zum Haupteingang.
    Er bog um die Ecke der Asylum Street und sah sich nach einem passenden Restaurant um. Eines, in dem er zu Mittag essen konnte, während er den Rückruf von Charger DreiNull erwartete, Blackstone hatte gesagt, daß er eine Nummer hinterlassen solle; was gab es schon für eine bessere als die eines Restaurants.
    Er sah die Tafel: The Lobster House. Es handelte sich um ein Lokal, wie es von Geschäftsleuten besucht wird.
    Er erhielt eine Nische für sich, keinen Tisch. Es war schon fast drei; die Mittagsgäste waren weniger geworden. Er setzte sich und bestellte sich einen Bourbon on the Rocks und erkundigte sich bei der Kellnerin nach dem nächsten Telefon. Er wollte gerade die Nische verlassen, um 555-6868 anzurufen, als er das scharfe Piepen des Tel-electronic aus seiner Tasche hörte. Zuerst lähmte ihn das fast. Es war gerade, als wäre ein Teil seiner Person - ein hysterisches Organ vielleicht - verrückt geworden und versuchte, seine Not in die Welt hinaus zu rufen. Seine Hand zitterte, als er in die Manteltasche fuhr und ihr das kleine Gerät entnahm. Er fand den Abschaltknopf und drückte ihn ein, so fest er konnte.
    Dann sah er sich um und

Weitere Kostenlose Bücher