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Die Maya-Midgard-Mission

Die Maya-Midgard-Mission

Titel: Die Maya-Midgard-Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Sieberichs
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Enttäuschung. So privat, geheim und intim wie die Pariser Gefängnisse während der September-Massaker. Diese gottverdammten Grabschänder haben den Mumien nicht einmal das kleinste Fetzchen Haut gelassen. Nun werden wir nie erfahren, welche Sonnenkönige hier bestattet wurden. Was ist nun, Roustam? Hat Boucherd die verflixten Quellen gefunden? Und wo bleiben die verfluchten Wissenschaftler?"
    " Wasser ja, mon général, aber Poullain, Desaouilles und Niepce sind verschollen..."
    " Ah, Hauptmann Boucherd, Sie sind meine Rettung. Holen Sie den Maler. Poullain muss die Szene dann eben nachbereiten. Und das Wasser, ist es, nun ja, Sie wissen schon..."
    " Magisch, mon général? Nun, ich fürchte der Vorkoster Hamid ist immer noch Sklave, und Kompaniekoch Pétain, der darauf bestand, ebenfalls zu kosten, leidet unter einer äußerst hartnäckigen Diarrhöe, die aber eher dem Genuss seines eigenen sogenannten Süppchens zuzuschreiben..."
    " Jaja, schon gut, Hauptmann! Roustam, geh und besorg diesen Maler. Und bring mir die Flasche mit dem Absinth aus der Truhe, Feldarzt Grossier weiß Bescheid. Boucherd? Kommen Sie näher, Hauptmann! Immer ran an den Feind! Wissen Sie, ich muss meiner Gattin ein Geschenk von diesem ruhmreichen Feldzug mitbringen. Man berichtet mir, Sie hätten das gewisse Händchen, dieses Gespür für das Besondere. Wie verhält es sich mit dem Goldwasser des Orients? Kamelpisse, ja..."
     
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    FRANKREICH, PARIS, 11. November 1799
     
    "Le Moniteur", Sonderausgabe von François Emile Poullain
    Landsleute, Bürger, Franzosen – Kinder des Vaterlands!
    Die Tage des Ruhms sind gekommen:
    Napoleon Bonaparte,
    der große General,
    der Kämpfer für französische Ehre, für französischen Ruhm und für unser glorreiches, französisches Vaterland,
    dieser prächtige Franzose,
    vom Volke mit Vertrauen, Verehrung, ja Liebe bedacht,
    siegreich in den Fußstapfen Alexander des Großen über die Schlachtfelder des Orients geschritten,
    mit den Weihen und Geheimnissen der Pharaonen gesegnet,
    aus inniger Sorge um das Wohl der Grande Nation nach Paris geeilt,
    vom Rat der Alten, vom Rat der Fünfhundert, von den gesetzgebe nden Häusern und vom Direktorium gebeten,
    die Nation zu führen, 
    ist in Dankbarkeit und Demut entschlossen,
    Frankreich,
    diese Grande Nation,
    als Erster Konsul
    zu höchsten Gipfeln des Ruhmes zu führen.
    ...
    ANNONCE:
    Das Institut de France gibt bekannt:
    Am Abend des 16. November 1799 findet für die Herren des akademischen Rats eine Soirée im Foyer der Académie Française anlässlich der Schenkung einer Mumie durch den Ersten Konsul statt. (Programm: Verkostung des altägyptischen Sonnenwassers mit anschließendem großen, orientalischen Feuerwerk und einem illustriertem Bericht über die ägyptischen Abenteuer des Ballonfahrers Claude LeCamouflage am Berge Meretseger)
     
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    Diesen Hauptmann Boucherd, den hat Napoleon wie die ganze restliche Armee im Nahen Osten zurückgelassen, hat den Rosetta-Stein entdeckt, mit dessen Hilfe der Franzose Champollion um 1830 die Hieroglyphen entziffert hat, vermute, dass einer der Pharaonen aus den Königsgräbern, die Carter vor ein paar Jahren ausgegraben hat, mit der Schöpfung der Fünf Sonnen zu tun hatte, jedenfalls gab es wirklich so etwas wie einen Sonnenkult oder Sonnenglauben (warum sonst die sieben steinernen Sonnen im Sandstein am Berge Meretseger?). Ob Napoleon seiner Joséphine wirklich diesen "Sonnentrunk" kredenzte? – Delikates Geheimnis...
    C.M., November '35
     
     
* **
 

29 AURORA WIDER DIE WINDE
     
    Daria Delfonte tanzte noch immer den Mocko Jumbi, mitten im tiefsten Traum. Es dauerte eine geraume Zeit, bis sie das Zucken ihrer Glieder aus dem Schlaf riss. Doch es war kein Tanz und auch kein Traum. Der irische Pater schüttelte sie heftig an der Schulter.
    " Daria, Dr. Delfonte! Aufwachen! Hurrikan, wir müssen uns in Sicherheit bringen!"
    Schlaftrunken raffte Daria ein paar Klamotten zusammen – geschlafen hatte sie in ihrem Partykleid vom Vorabend –, taumelte hinter dem Hünen über die Lichtung und krümmte sich schutzsuchend hinter seinen breiten Schultern. Ein scharfer, eiskalter Wind pfiff über die Lichtung, zerrte an ihrem Kleid, zerzauste ihr Haar und zerfetzte gnadenlos die zarten Orangenblüten des Hains.
    Die Menschen flüchteten sich in eine Höhle hinter der Villa Aurora, deren

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