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Die Maya Priesterin

Die Maya Priesterin

Titel: Die Maya Priesterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Gößling
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Wisse n des kummervolle n Priesters , meh r noc h vo n de m monumentalen Kalender der Maya, der das Verstreichen der Zeit seit beinahe fünftausen d Jahre n maß . Unbegreiflicherweise . Mi t einem Schauder hatte er das Urdatum der Maya entziffert, eingemeißelt i m Kalendertur m vo n Tayasa l .
     

     
    De r Begin n de s erst e n Baktu n . S o of t e r auc h nachrechnete , es entsprac h de m 13 . Augus t 311 3 vorchristliche r Zeit . Einem Datum , z u de m nac h apostolische r Lehr e di e Gotteswel t noch ga r nich t erschaffe n war .
    Un d di e Satanswelt ? Noc h imme r erschra k er , wen n ihm Frage n wi e dies e i n de n Sin n kame n . Es war Sünde. Teuflische Abirrun g . Selbs t wen n ma n e s sic h nu r i n Gedanke n fragte .
    Unglücklicherweis e hatt e e r sei n Gespräc h mi t dem Kalenderpriester bisher nicht fortsetzen könne n . Der Götterkalende r selbs t verbo t es . E r hie ß di e Mensch e n zu schweigen, ab dem folgenden Ta g . Jeglicher Tätigkeit zu entsagen , un d zwa r fün f voll e Tag e lan g . Uayeb . S o h ie ß laut Ajxoka'na l da s Schlußstüc k ihre s Sonnenjahres . Di e fünf gottlose n Tage , a n dene n nich t eine r ihre r Götze n übe r die Menschenwel t wachte . Weshal b e s fü r si e überhaup t kein e Tage waren , sonder n Klumpe n pure r Zeit . Namenlos und chaotisc h . Jeder Berechnung entzoge n . Ein Abgrund zwischen den Jahre n . Ein e Phas e unsagba r große r Gefahre n . Di e ma n nu r au f ein e Art überstehe n konnte . Inde m ma n erst arrte, in vollkommener Tatenlosigkeit .
    Tatsächlic h wa r gan z Tayasa l fü r fün f Tag e i n Schlaf versunke n . Di e Straße n verwaist . All e Arbei t ruhte . Untäti g saß man in dunklen Kammer n . Auszugehen war verboten, Feuer zu mache n untersagt . Vo n jegliche r Tätigkei t droht e Unheil . Jede Regun g machte n sic h di e Dämone n de s Uaye b zunutz e . Die Geiste r de s Chaos . Si e heftete n sic h selbs t a n Gedanke n . An Gefühl e un d Leidenschafte n ohnehin . Noc h leichte r an Begierde n un d Träume . Di e Prieste r meditierten , bi s ihr e Seelen nu r noc h schwingend e Leer e ware n . Das einfache Volk übte sic h zumindes t i n Enthaltsamkeit . Besonder s von geschlechtliche n Träume n gin g Unhei l aus . Ma n behal f sic h mit Elixieren , di e traumlose n Schla f bescherte n . Den n z u Uayeb bedeutet e jed e Ta t de n Tod . We r mi t andere n i n Strei t geriet, hatt e sei n Lebe n verwirk t . Desgleichen Geliebte, die sich zu Uayeb heimlich trafe n . Ode r Kinder , di e z u Uaye b geboren wurde n . Si e all e gehörte n de n Götter n de s neue n Jahres .
    Ein e Regelun g vo n diabolische m Hintersinn , dacht e Die g o. Sie sorgte dafür, daß zum Neujahrsfest genügend menschliche Opfer zur Verfügung stande n . Abermal s wandt e e r sic h u m und sa h au f de n weite n Plat z hinab . Beschirmt e sein e Auge n mi t der Hand , un d de r Anblic k tra f ih n wi e ei n Hieb . De r groß e Käfig . Hände , d ie sich an Gitterstäbe klammerte n . Wi e viel e mochten e s sein ? Nich t z u sagen , au s diese r Fern e . Ein Durcheinander braune r Leiber , schwarze n Haar s . Mai s un d Kakao , dacht e der Pater , Hühne r un d Schwein e mochte n genügen , u m de n Hunger de s Sonnengötze n z u bef r iedige n . Ahau Kinichs Durst aber stillt e einzi g Menschenblut .
    E r tra t zurüc k unte r da s Sonnensege l . E s wa r sei n siebte r Tag al s oberste r Prieste r de s Pferdegottes . Un d bi s heut e wa r e s ihm nich t gelungen , Ixkuku l z u treffe n . Allei n ode r mi t Gefolge . In ihr e m Tempe l ode r i n seine m . E r wußt e nich t einma l genau , wo sic h de r Tempe l de r Mondgötti n befan d . Unterhal b de s heiligen Platzes , i n Richtun g de s Hafens , sovie l hatt e e r Ajxoka'nal entlock t . E r wa r entschlosse n gewesen , si e aufzusuchen , unter eine m geistli c he n Vorwan d . Doc h al s e r a m folgende n Tag seine n Tempe l verlasse n wollte , trate n ih m ei n halbe s Dutzend Sonnenpriester in den We g . Uayeb . Niemand durfte in dieser Zei t sein e Gemäche r verlasse n . Auch der Pferdegottpriester nich t .
    Währen d Uaye b hatt e e r vo r alle m übe r ein e Frage nachgedach t . Natürlic h würde n di e oberste n Prieste r übe r kurz oder lang bemerken, daß er keinerlei magische Macht besaß. Folglich mußte er sie von dem Irrglauben abbringen, daß ihre Götter überhaupt die Errichtung eines Neuen Reichs g ebote n . So weit , s o klar . Wi e abe r sollt e e r da s anstellen ? Wen

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