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Die Maya Priesterin

Die Maya Priesterin

Titel: Die Maya Priesterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Gößling
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, und den Klängen jener Instrumente, für die Diego keinen Namen fan d . Un d di e ih n stärke r beunruhigten , al s e r sic h eingestan d . Ih r traurige r Klan g . Daz u ihr e Form , schlan k wi e Mandolinen un d rundlic h wi e ... E r ka m einfac h nich t darau f . Es spielte auch kein e Rolle . Ode r doch?
    E r lenkt e sein e Aufmerksamkei t au f de n Plat z zurück . Mittlerweil e l oderten die Fackeln aller Sonnenpriester, die im Krei s u m de n Scheit e rhaufe n stande n . Weitere Priester des Lahki n schritte n au f di e hölzern e Pyramid e z u . Bottiche auf den Schultern, deren Inhalt sie auf den Scheiterhaufen schüttete n . Golden e Ström e ergosse n sic h au s de n Kübel n . Übelkei t stie g in Dieg o auf . Puestas en dolc e . Auf einmal sah er es wieder vor sic h . Isabe l d e Cazorl a . Wi e di e Häsche r si e au f de m Marktplatz vo n Marbell a mi t Honi g übe r go s se n . Ihre n nackte n Leib , im Name n de r Liebe . Wie der Pöbel sie über den Platz jagte, wie sie seinen Blick suchte, flehentlic h . E r abe r hatt e sich abgewandt .
    Weitere Sonnenpriester näherten sich den hölzernen Wällen, di e vo n de n Ecke n de s Scheiterhaufen s ausginge n wi e Strahle n . Auc h si e truge n Kübe l au f de n Schulter n . Sämig e Ström e in leuchtende n Farbe n tränkte n Äst e un d Scheite . Ei n weiteres Zeiche n de s Lahkin . Die Trommeln setzten aus wie ein zersprungenes Her z . Di e Sonnenprieste r senkte n ihr e Fackeln un d stieße n si e i n de n hölzerne n Ster n . Augenblicklich ging das ganz e Gebild e i n Flamme n au f .
    Ei n Raune n lie f übe r de n Plat z . Auc h D i eg o ri ß di e Augen au f . Goldene Flammen stiegen aus dem Scheiterhaufen, umwirbelt von goldenem Rauc h . Blutrot loderte der östliche Strah l au f . Pechschwarze Schwaden entquollen dem westlichen Strah l . Weißlich wie Nebel qualmte der dritte, gen Norden weisend e Strah l . Milchi g wei ß ware n selbs t di e Flammen , die au s seine n Scheite n stiege n . Währen d übe r de m südliche n Strahl gelb e Flamme n tanzten , gehüll t i n Rauc h vo m gleiche n hellen Zitrusto n .
    Ein überwältigendes Schauspie l . Di e Auge n de r Menge glänzte n . Ihr e Mü n der waren geöffne t . Di e Miene n drückten Ehrfurch t un d Entzücke n au s . De r Tan z de r Farbe n . Diego erinnert e sich , wa s Ajx o k a'na l ih m erzähl t hatte . Neben vielen anderen Gottheiten verehrten die Maya auch sogenannte Richtungsgötter , di e Bacabes . Jede m B a c a b w a r eine Himmelsrichtung zugeordnet, der wiederum eine bestimmte Farb e entsprac h .
    De r Meng e entran g sic h ei n Stöhne n . »Tod und Verwandlung. O ih r Götter! « Golde n lodert e di e Sonn e au f de m Plat z von Tayasa l . Ihre Strahlen leuchteten in den vier Farben der B a cabes . Weiter e Sonnenprieste r näherte n sic h de m Feuer, prall e Säck e au f de n Schulter n . I n de n Scheiterhaufe n ergo ß sich Mai s i n goldene n Ströme n . Opfer für Ahau Kinic h . Bottiche volle r Copá l erhiel t de r Schwarz e Baca b de s Westen s . Während de m Baca b de s Süd ens Kübel voll gelber Früchte geopfert wurde n . Jede m Got t opferte n di e Prieste r entsprechen d der Farbe, die ihm eigen war. Zentnerweis e schüttete n si e Früchte un d Pflanzen , Same n un d Essenze n i n di e Flammen , di e immer höhe r aufloderten , bi s zu m Himme l hin a u f . Zu Ehren des Sonnengötze n un d seine r vergöttlichte n Strahlen , de r vier Bacabes .
    O ih r Götter , dacht e Dieg o . Di e Ernt e eine s ganze n Volkes, eine s ganze n arbeitsame n Jahre s gin g i n Flamme n au f . Die Götzen der Maya mußten fett wie Ottern sei n . Währen d si c h das einfach e Vol k anscheinen d vo n Brosame n nährte .
    Weite r hinte n au f de r Tribün e sa ß de r Cane k au f seinem Schlangenthro n . Ein Podest erhob ihn noch über die obersten Priester , selbs t übe r de n Lahki n . Schon als unten auf dem Platz de r Scheiterhaufe n entf a cht wurde, hatte der junge Gottkönig eine n gurgelnde n Lau t ausgestoße n . Die bunten Flammen, die Ström e vo n Opfer n schiene n auc h sein e seherische n Kräfte anzufache n . Zuweile n sa h Dieg o verstohle n z u ih m hinau f . Die schweren Lider des Canek senkten sich noch tiefer . Sein e Züge zerflosse n . Zusammengesunke n sa ß e r au f seine m Thron , eine massig e Gestal t i n schillernde r Schlangenrobe . Immer wieder, imme r laute r entrange n sic h gurgelnd e Laut e seine r Brus t . Unten au f de m Plat z wurde n di

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