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Die Maya Priesterin

Die Maya Priesterin

Titel: Die Maya Priesterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Gößling
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wa r unverzeihlic h . Niemals würd e e r Gnad e finde n . Wede r vo r de m Herr n de s Himmels noc h vo r sic h selbst . Wi e hatt e e r e s wage n können , Fra y Cristo Vorwürf e z u machen ? Siyi l h a tt e de n Taufprieste r verführt . Ich aber, dachte der Pater - wi e ei n wilde s Tie r bi n ic h übe r sie hergefalle n . Berausch t vo m Trun k de r Teufelsgötze n . Erfüllt vo n Zor n au f B'ok - d'aanto j . Un d vo n Bitterkei t gegenüber Ixkukul . Si e hatt e ih n abgewiese n . Und er? Er hatte seine Begierde an irgendeinem Weib gestillt, das ihm durch blinde Fügun g i n di e Fäng e fie l .
    Er stutzt e . Fügung ? Wa s hatt e Siyi l überhaup t be i ihm gesucht? Konnte es sein, daß Ixkukul sie deshalb vorgeschickt hatte ... ? Abscheulich e Verdrehung ! H a lt e ein , Frater , so entkommst du weder Schuld noch Schmac h .
    Blindlings tastete er nach seiner Robe und streifte sie über. Er sprang au f . Julki n wic h zurüc k bi s zu m Ran d de s Bassins . Angespann t b eobachtet e e r jede n Schrit t de s Pferdegottpriesters . Stol z un d Furch t malte n sic h i n seine r Mien e . Traue r und Triump h . Ode r bildet e e r e s sic h nu r ein?
    Nun, das würde sich zeige n . Un d zwa r sofort . Mi t zwei Schritte n wa r e r be i ihm . »D u weißt , wa s heut e nach t geschehen ist? « Di e Silbersiche l klirrte . S o nah e tra t e r v or Julkin, daß der Bücherprieste r de n Kop f i n de n Nacke n lege n mußt e . »Die kleine Priesterin Ixquics - d u kenns t sie? « Julki n wic h seinem Blic k au s . »Sie h mic h a n . Und antworte mir!« Er packte Julkin bei den Schulter n . Wiede r stie g jene r Verdach t i n ih m a u f . Ungeheuerlich , doc h ungreifbar . »Wa s spiels t d u fü r ei n Spiel? Un d i n wesse n Auftrag ? Wofü r versuchs t d u mich einzuspannen ? S o red e schon! « E r versetzt e Julki n eine n Stoß .
    De r Bücherprieste r fie l rückling s i n da s leer e Bassi n . Au f dem Mosaik der Krokod i l e un d Wasserschlange n blie b e r liege n . Die Auge n geöffnet , mi t furchtsame m Blick . »Ic h ... versteh e nicht, liebe r Her r .«
    »Ob du Siyil kenns t . Ein Mädchen aus dem Tempel der Mondgöttin . Wenig e Häuse r nebe n deine r Unterkunft .«
    »Ja , Her r .« Julkin rappelte si c h au f . Doc h e r blie b unte n im Bassin stehen, in sicherer Entfernun g . »Ic h kenn e si e .«
    »Und du kennst auch Ixkuku l .«
    »Di e oberst e Priesteri n Ixquics ? Ehrwürdige r Herr , ic h bi n nur ei n niedere r Bücherpriester . Wi e könnt e ei n Glühwurm behaupten, er kenne den Mond?«
    »Ei n hübsche r Vergleic h . Abe r bleibe n wi r be i Siyi l .«
    »Nu r allz u gern , liebe r Herr .«
    War es möglich, daß der kleine Bücherpriester bei diesen Worte n erröte t war ? Natürlich ! »D u liebs t sie?«
    Julki n errötet e noc h tiefer . »Meh r al s mic h selbs t .« E r nä h erte sic h de m Ran d de s Beckens .
    »Abe r wen n e s sic h s o verhält , waru m has t d u si e ...« Er räuspert e sic h . »... mi r dan n zugeführt?«
    D a gin g ei n Strahle n übe r da s Gesich t de s Bücherpriesters .
    »Ebe n deshalb , wunderbarste r Her r . Wei l mein e Lieb e z u Siyil nu r d u rch eines übertroffen wird. Durc h di e Verehrung , di e ich Euch entgegenbringe.« Er warf sich auf die Knie.
    Dieg o sa h hina b au f sei n verworrene s Haa r . Julki n schien aufrichti g z u sprechen , wen n auc h mi t de m Überschwan g der Jugen d . Abe r m ei n Mißtrauen , dacht e er , gil t ohnehi n vie l mehr mi r selbs t . Nu r z u ger n würd e ic h glauben , da ß da s Mädche n aus freien Stücken zu mir ka m . S o hätt e ic h si e zumindes t nicht gege n ihre n Wille n umarm t . Wenn auch verdunkelten Geistes. E s beschämt e ih n meh r al s alle s andere . Da ß e r i n jenen Momente n di e Herrschaf t verlore n hatte . Übe r seine n Willen, di e Schlange , seine n Lei b .
    Julki n seufzt e au f . Sein e Händ e umschlange n de n rechten Fußknöchel des Pferdegottpriesters. »Bitt e verzeih t mir . Ich wollt e nu r eines , sei t lange m träum e ic h d avo n . Di e beiden Mensche n vereinen , di e fü r mic h da s Kostbarst e au f diese r Welt sin d . Euch , Herr , un d Siyil . Da s is t alles , ic h schwör e es . Vergeb t mir , ic h fleh e Euc h an! « E r preßt e sein e Stir n auf Diego s Fu ß .
    Wundersam e Wendun g . Ebe n noc h ertappte r Schur ke, blutbesudelt, die Seele geschwärzt von Schuld und Schmac h . Ebe n noc h wei t unte n a m Abhang , de r Höll e entgege n

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