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Die Maya Priesterin

Die Maya Priesterin

Titel: Die Maya Priesterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Gößling
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nicht . Seine Hände glitten über ebenen Bode n .
    Einig e Schritt e wei t schwam m e r i n da s Gewö l b e hinein . Dann änderte er die Richtung und tauchte nach obe n . Die Hände empor gereckt, um nicht mit dem Kopf anzustoße n . Wi e hoch da s Wasse r hie r stan d . Wenn es bis zur Decke dieses verfluchten Gewölbe s reicht , is t e s au s mi t mi r . Krampfhaft stieß er sich mit de n Beine n nac h obe n .
    Endlic h durchbrac h e r de n Wasserspiege l . Sein e Lungen brannte n . Sein e Brus t ho b un d senkt e sic h . E r keucht e und hustete .
    Finsterni s umga b ih n . Z u sehe n wa r ga r nichts . E r tastet e in di e Höh e . Di e Gewölbedecke . Schrundige s Gemäuer , handbreit übe r seine m Kop f . Gerad e hoc h genug , da ß ma n Luf t beka m .
    »Ehrwürdige r Herr? « Julkin s Stimm e hallt e i m Dunkeln .
    »Sei d Ih r wohlauf?«
    »Meh r ode r minde r .« Er vernahm ein Plätscher n . Dann spürte e r ein e Han d a n seine m Ar m .
    Auch Julkin atmete keuche n d. »Zu m Glüc k gib t e s hie r Luft zu m Atme n . Abe r si e is t knapp .«
    »Un d vo n üble r Beschaffenheit« , ergänzt e de r Pater . »Zünde di e Fackel n a n .«
    Verwesungsgeruch stieg aus dem Wasser auf, direkt unter ihre n Nase n . Dieg o fühlt e sic h benomme n . Das konnte von der Anstrengun g de s Tauchen s komme n . Oder von dem Brodem, der das Gewölbe erfüllt e .
    »Ic h beeil e mich , werte r Her r . Abe r e s is t nich t leich t .« Den Geräusche n nac h z u urteilen , macht e Julki n stampfende Bewegunge n i m Wasser. Zugleic h hiel t e r da s Wachspake t in di e Höhe, um es in dem schmalen Raum zwischen Wasser und Decke zu öffne n .
    Endlic h glom m ei n Schwefelhol z au f . Schemenhaf t erkannte Dieg o di e beide n Fackel n i n Julkin s Han d . E r nah m si e a n sic h . Da s Schwefelflämmche n stric h übe r di e verpichte n Köpf e der Fack e l n . Fast gleichzeitig leuchteten sie au f . Di e Helligkeit explodierte in seinen Auge n . Für einen langen Moment sah er nu r gleißend e Punkte , Garbe n unerträglic h weiße r Funke n i n der Finsternis .
    Dann begannen sich seine Augen an das Licht zu gewöhne n . E r ga b Julki n ein e Facke l . Beid e leuchtete n si e i n de m Gewölbe umher .
    Ei n R au m vo n u ngewisse r Ausdehnun g . Rauch trieb über das Wasser und vermengte sich mit dem Modergeruc h . Di e Linke mi t de r Facke l erhoben , paddelt e de r Pate r umher . Ziello s und verzag t . Da s Gew ö lb e wa r vie l kleiner , al s e r erwarte t hatte . Vielleich t siebe n Schritt e lan g un d ebens o breit . Kein e Papiere, kein e Bücherkrüg e schwamme n i n de r brackige n Flut . Was imme r hie r einma l versteck t worde n war , e s wa r längst weggeschafft worde n . Oder von den Fl u te n zerstört .
    Neben ihm schwamm Julki n . »Da s stinkend e Wasser , wir müsse n e s entfernen , Herr . Di e Schrifte n de r Ahne n . Ic h bin sicher , da ß si e dor t unte n verborge n sin d .«
    »Da s Wasse r entfernen ? Wi e stells t d u di r da s vor? « Diego keuchte . Der Verwesungsger u c h wa r grauenhaft . Wen n ic h nicht bal d hie r herauskomme , dacht e er , fall e ic h i n Ohnmacht .
    »E s is t nu r ein e Idee , liebe r Her r . Mi r schein t si e triftig . Bitte hört mich a n .« Auc h Julkin s Ate m gin g imme r noc h unruhi g und rasc h . »Da s Wasse r mu ß au s de m Se e e m porgestiegen sein. Unter den meisten Pyramiden verlaufen Schächte, lotrecht hinab bi s zu m Grundwasserspiege l . I n alte n Zeite n solle n si e als Ziehbrunnen gedient habe n . Bi s heut e benötig t ma n sie , damit die Fundamente nicht unterspült werde n . Heb t sic h der Wasserspiege l i m Boden , s o steig t da s Wasse r i n de n Schächten empor . Ohne im Untergrund Schaden anzurichte n .«
    »Un d momenta n steh t da s Wasse r ebe n hoc h .« Dem Pater schwande n nich t nu r di e Kräfte . Sonder n ebens o di e Geduld .
    »Schließlic h habe n wi r Regenzeit . Wi e als o könnte n wi r e s aus diese m Gewölb e entfernen ? Vielleicht , inde m wi r de n See vergrößern? « Julki n mocht e j a rech t haben , dacht e er . Tie f unter ihne n tost e di e Strömun g . Offenba r flo ß durc h de n Haltun a ein Stro m . Sei n Bet t verlie f anscheinen d auc h un t er der Inse l . Während der Regenzeit schwollen die Gewässer gewaltig a n . Un d solang e Stro m un d Se e Hochwasse r führten , würd e das Wasser auch in den unterirdischen Schächten stehe n . Wa s war d a z u machen?
    Wassertretend tanzten sie

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