Die Maya Priesterin
Bode n . Den fliegenden Gaul, der dem Betrachter seine Hinterpartie darbot. Engelarsch. Wi e in Tranc e gin g e r au f si e z u . Fü r eine n Augenblic k hatt e e r wirklich geglaubt , da ß si e gekomme n wäre . Abe r si e hatt e wiede r nur ihre kleine Ge h ilfi n geschick t . Siyil . Sein Herz begann hart und hämmernd zu schlage n . Da s Blu t braust e ih m i n de n Ohre n . Der Göttertrun k tost e ih m durc h Geis t un d Gliede r . Sein e Kehle plötzlic h wi e verdorr t . E r legt e ein e Han d au f ihr e Schulter . Sie fuh r zusamme n . Eh e s i e etwa s sage n konnte , legt e e r seine Link e au f ihre n Mun d . E r zo g si e a n sic h . Mi t de r Rechten umschlan g e r ihr e Hüfte . S o drängt e e r si e z u seine r Lagerstat t .
Si e fie l au f da s weich e Gewir r au s Decke n un d Felle n . Sofort wandte sie sich um zu ihm, leise l achen d . Etw a übe r ihn ? Eine rot e Wog e rollt e i n ih m empor . E r keuchte . Wi e durc h einen Schleie r sa h e r da s Mädchen , ihr e Lippen , ihr e Brüste , wippend unte r de m Silberkleid . I m nächste n Momen t wa r si e nackt . Die Tunika in Fetze n . E r la g au f ihre m Leib . I n s einer Mitte eine ungeheure Hitze, ein glühender Dolc h . Edznab , das Opfermesse r . E s ragt e au s seine n Lende n . Spit z un d pochend, har t un d glühend , ei n Zauberding , da s sic h nac h eigene m Willen regte . Ih n unterwarf , verwandelte , bi s e r selbe r nu r noc h Messer w ar . Erfüll t vo n zornige r Begierde . Lüsterne m Schmer z . So stie ß e r zu , wiede r un d wiede r . Sein e Händ e knetete n ihr Fleisc h . Sei n Mun d stammelt e Klagen , Unflat . Si e wan d sich, schreiend , doc h e r nah m e s kau m wah r . Siyil . Geschen k der Götter . De r Dolc h i n se i ner Mitte verwandelte sic h . Wurd e zur Schlange, Satansschlange, Zauberschlange, die in raschen Garbe n Feue r spi e . Flammenzungen, Lavaströme, Glut.
Au f einma l began n si e z u lächeln . Engelhaft , silberhell . Wie wen n de r Mon d aufgeh t i n schwarze r Nacht . Ihr e A rme umschlange n ih n . Ihre Hände streichelten ih n . Sei n Kop f sank au f ihr e Brust . S o blie b e r liege n . Langsam beruhigte sich sein Ate m . Sei n Geis t wa r leer . Sei n Lei b ermattet . Sein e Seele schreckensstar r .
Er hielt es für Friede n . Di e Sinn e schwande n ih m . D iego Delgado schlief ei n .
6
»Ic h bi n gekommen , werte r Herr , wi e Ih r befahl t .«
Nu r langsa m sickerte n di e Wort e i n sei n Bewußtsein . Er öffnet e di e Auge n . Hinter seinen Schläfen pochte ein Schmer z . I n seine r Seel e nistet e ei n Schrecken , star r un d namenlos .
De r klein e Bücherprieste r stan d übe r ih n gebeugt , mit absonderliche r Mien e . »Ih r wiese t mic h an , Euc h z u wecke n zur Stund e de s Hahn s . Und Euch in die Bücherpyramide zu geleite n .« Sein e Stimm e k lan g ander s al s gewöhnlic h . Feierlich un d ernst . Vo r Erwartun g v i brieren d . Un d zugleic h dunke l vor Schmer z .
Waru m nur ? Etwa s Gräßliche s wa r geschehen , i n dieser Nach t . Abe r was ? E r erinnert e sic h nich t . Nich t mi t seinem Geis t . Nur mit seiner Seele, die vor Schrecken wie versteinert war .
Er sah um sic h . Sei n Schlafgemac h . E r la g au f seine r Bettstat t . Au f de n erste n Blic k sa h alle s au s wi e stet s . Fahles Morgenlicht erfüllt e de n Raum . E r setzt e sic h au f . Julki n wic h zurück . Sein junges Gesicht angespannter denn j e . Diego stemmte die Hände hinte r sic h au f sei n Lager . Jetz t e rst bemerkte er, daß er weder Tunika noch Schurz trug. Wa s hatt e das ... ? Scham schoß in ihm empor , ein e siedendheiß e Wog e . Au f einma l fie l ih m alles wieder ein. Als hätte der Wind eine Luke aufgedrück t . Bilderfetze n wirbelte n durc h seine n Geist , zerstück t e Kläng e . Siyil . Ih r silberhelle s Lache n . Ih r weiche r Leib . Wi e si e sich wan d . Wi e si e schri e un d schri e . De r Feuerdolc h i n seinen Lende n . Di e Schlange , wi e si e Flamme n spi e . Siyil s Lächeln . Dunkelheit .
Sei n Blic k glit t a n seine m Lei b hinab . E r stöhnt e auf . Sie schreibe n e s mi t rote m Blu t . Er schloß die Auge n . Ih m war , als stünde er an einem Abhang, weit unten scho n . Die Füße in den weichen Grund gedrück t . Und rutschte dennoch immer weiter, imme r rasche r hinab . De m Schlun d de r Höll e entgege n .
E r öffnet e di e Augen wieder, doch sein Blick blieb gesenkt. O mei n Gott . Wa s hatt e e r getan ? E s
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