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Die Maya Priesterin

Die Maya Priesterin

Titel: Die Maya Priesterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Gößling
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machen , ic h hab e den Ra t nu r au s eine m Grun d einberufe n . Während des heiligen Ballspiels ereilte unseren göttlichen Canek eine Visio n .« E r sah Dieg o an , mi t eine m Blick , de r Unhei l verhieß . »De r König schaut e unser e Delegation , Brude r Pferd , au f de m We g zur Stätt e de s Neue n Reich s . Sie sind auf ein Hindernis ge s toßen, da s nich t nu r unüberwindlic h is t .« E r hiel t inne . Sei n Ate m ging rasseln d . Feiner Schweiß glitzerte auf seiner Stir n . Dabe i wa r es s o küh l zwische n de n Jahressteinen , da ß Dieg o fröstelte . »Nicht nu r unüberwindlich« , fuh r de r Lahki n fort , »sonder n a u c h eine Quelle großer Gefahre n . Für die Delegation und für ganz Tay a s a l .«
    »Wa s fü r ei n Hinderni s sol l da s sein? « Dieg o räuspert e sic h .
    »Als ich auf dem Rücken des geflügelten Pferdes dahinflog, war au f de m ganze n We g nicht s dergleiche n z u sehe n .«
    »Bleich e Männer , z u Hunderte n .« Der Lahkin sagte es mit dumpfer Stimme, als sprächen die Götter selbst aus ih m . »Rohre i n de n Händen , au s dene n Feue r schießt . Si e all e au f Rössern reiten d .«
    Dem Pater stockte der Ate m . Das hatte der König tatsächlich i n eine r Visio n gesehen?
    »Au f Rössern , Brude r Pferd! « Ajna'a t j u'um schnauft e . »Es handel t sic h als o u m Prieste r Eure s Kultes! « Sein e Brus t wölbte sic h vo r Empörun g . »Wollt Ihr wirklich behaupten, Ihr als oberste r Prieste r hätte t nicht s vo n diese m Heiligtu m Eures Pferdeg o tte s gewußt?«
    »Bei allen Göttern der dreizehn Himme l .« Dieg o wurde n die Kni e weic h . Di e kastilisch e Festung , mi t ihre n Hunderten Berittenen , ei n Tempe l de s göttliche n Pferdes ? S o als o faßten sie es auf? Warum hatte er nie an diese Möglichkeit gedacht? Nu n wa r e s z u spät . Da s Blu t wic h ih m au s de n Wange n . »Ich schwöre Euc h ...«
    »Schwei g still , bleiche r Lügner! « donnert e B'ok - d'aantoj . »Ich sage Euch, Brüder, dieser Mann wurde uns nicht von den Götter n gesand t . E r is t ei n Verräter!«
    Zweiundzwanzi g Augenpaar e s tarrten den Pferdegottpriester a n . Totenstille herrschte auf einmal im ganzen Kalendertempe l . Auc h di e niedere n Prieste r au f de n Gerüste n hielte n inn e und sahe n gebann t au f da s Run d de r Jahresstein e hinab .
    »Ih r hab t gehört , wesse n Brude r Wolk e Euc h bezich t igt .« Die greisenhafte Gestalt des Lahkin schien noch weiter in sich zusammenzufalle n . E r sa h Dieg o a n . »Verteidig t Euch , wen n Ihr könn t . Entkräfte t seine n Verdach t .«
    Dieg o schluckte . Au s un d vorbei , dacht e er . Jetz t packe n sie dic h und werfen dich auf den Opferaltar . Di e Kni e zitterte n ihm s o sehr , da ß e r glaubte , keine n Momen t länge r stehe n z u könne n . Erbärmlicher Feigling, schalt er sic h . Abe r e s hal f nichts . In seine m Geis t wa r kei n einzige r Gedanke , nu r ei n laute s Brausen de r Angs t .
    Endlic h blie b sei n umherirrender Blick an Ixkukul hafte n . Hochaufgerichtet stand sie da. E r sa h si e an , fragend, flehentlic h . Si e bejaht e mi t de n Lider n . Sag e e s .
    »Ehrwürdig e Ratsversammlung .« E r folgt e ihr , ohn e sic h zu besinne n . »E s is t wahr , ic h hab e Eur e Gedul d lang e be a nsprucht . Doc h di e Götte r wollte n e s so .«
    E r stockte . Sei n Mun d wa r s o trocken , al s hätt e e r Sand geschluckt . Auf s neu e sucht e e r Ixkukul s Blick . Weiter so. Sie sagte es mit den Auge n .
    »Heut e abe r dar f ic h sprechen , edle r Lahki n . Mein Mund ist nich t länge r versiegelt . Vieles wird sich nun aufkläre n . Auc h die scheinbare n Widersprüch e i n meine n Worten , übe r di e Bruder Wolk e sic h s o empör t ha t . Ic h trag e e s ih m nich t nac h .«
    E r fuh r sic h mi t de r Zung e übe r di e Lippe n . B'ok - d'aantoj sah ih n an , s o konzentrier t u n d grimmig , al s arbeit e e r i m Geiste detailreich e Mordplän e au s .
    »Löbliche r Rat , di e Götte r habe n mic h z u Euc h gesandt , damit Euch das Wissen offenbart werde, das Ihr seit langem schmerzlic h entbehrt . Eur e Ahne n besaße n e s scho n einma l . Doc h si e triebe n M i ßbrauc h damit , un d s o wurd e e s ihnen wiede r entzoge n .«
    Abermal s hiel t e r inn e . De r Lahki n starrt e ih n an , de n Mund s o wei t geöffnet , da ß Dieg o sein e wenige n verbliebene n Zähne sa h . Auch die anderen obersten Priester blickten ihn mit entgeisterte n Miene n a

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