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Die Maya Priesterin

Die Maya Priesterin

Titel: Die Maya Priesterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Gößling
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Zahl ! Magisch e Zahl . Wen n da s schwarz e Bei l i n dein Genick beiß t . Ruf e sie!«
    »Eins Aha u . Ein s Aha u . Ein s Aha u ...«
    Wi e vo n Zauberhan d flo g da s Bei l empor . Und stieß hinab un d bi ß i n de n Nacke n de s Bruders . Ixkuku l schri e un d schri e . Chacbalams Haupt stob i n de n Himme l empor , di e Auge n weit geöffnet .
    Mi t de m Blic k verfolgt e Dieg o de n Flu g . Wen n dei n Haupt emporfliegt , wi e Aha u a m Anfan g de s Tages , wi e Ixqui c zu Begin n de r Nach t . Ih m w ar , al s hör e e r noc h imme r Chacbalams Stimme , murmeln d di e Zah l seine r Wiederkeh r .
    Rasc h sprac h e r di e Forme l z u Ende . »Dan k de r großen Mondgöttin, Ixquic, der Silbernen Herrin unserer Wel t . Dank de m große n Sonnengott , Aha u Kinich , de m Goldene n Herrn unsere r Wel t . Unsere Toten sind zurückgekehrt . Wahrhaftig , sie sin d wiede r da .«
    Da s Bei l fie l ih m au s de n Hände n . Dröhnend schlug es auf dem Pyramidendach au f . Jetz t spürt e e r auc h wiede r die Schmerzen , lodern d i n seine m linke n Fu ß . E r sa h nac h unte n . O Her r i m Himme l . Wa s hatt e e r getan ? Sein e Hände , sein e Robe, über go s se n mi t Blut . Zu seinen Füßen der enthauptete Rumpf, zusammengesunke n übe r de r Kröte . Blut pulste aus dem Halsstump f un d ergo ß sic h au f de n Satansstein .
    Nebe n de m Leichna m san k e r nieder . O gütige r Gott , dachte er . Mi t beide n Hände n hiel t e r di e Recht e de s Tote n umfaß t . Er liebkost e sie , ohn e e s z u bemerke n . Was nur habe ich getan? Sie ba t mich , ih m z u helfe n . Un d ich ? Ic h hab e ih n geschlachtet , mit eigene r Han d . Ihren Bruder. E r weinte . Wie bin ich dir verfallen, Satan , gan z un d gar .
     

ZWÖLF

     
     

1
     
     
    »E s wa r a m zwölfte n Tag , eh r würdige r Canek . Die Delegatio n folgt e de m vorgeschriebene n Pfad . Si e gelangte n in ein e Felsschluch t . Dahinte r erheb t sich , vo n hohe n Mauern umschlossen , da s Heiligtu m de s Pferdegottes . E s z u umgehen erwies sich als unmöglic h . Sümpf e bi s zu m Horizon t . Kei n Pfad, kei n Grat , edle r Canek . Und so baten unsere Delegierten die Pferdegottprieste r u m Erlaubnis , ih r Heiligtu m z u durchquere n .«
    De r Bot e hiel t inne . Ei n Jünglin g vo n rehhafte m Wuchs , im schlangenledernen Schurz der königlichen Läufe r . E r kniet e vor de m T hron des Canek, seine Brust hob und senkte sic h . Vor Augenblicke n ers t wa r e r eingetroffen , nac h zehnstündigem Lau f . Sofort war der Priesterrat einberufen worden, in den Königspalas t .
    »Die weißen Männer öffneten das To r . Unser e Suc h - und Weihepriester tra t e n ein . Sogleich sahen sie sich umringt, von Hunderte n heilige r Pferde . Bleiche Männer saßen darauf, Rohre i n de n Hände n . Die Rohre spien Feuer. Unser e Prieste r ergriffen di e Flucht . Die Pferdegottpriester jagten sie durch die Schlucht, zurüc k i n de n Wald .«
    De r Bot e ho b di e flache n Händ e vo r di e Brust . »Ein Weiheprieste r wurd e verwundet . Da s Feuerroh r brannt e ih m ein Loch in den Ar m . Die Pferdegottpriester lachte n . Ihre Rösser trommelten mit den Füßen und stießen schrille Schreie aus . Unser e Delegierte n war e n s eh r verängstigt . Ers t i m unwegsamen Wal d konnte n si e ihr e Verfolge r abschütteln . Sofort setzten sie di e Läufe r i n Bewegun g . Ich bin der letzte in der Staffel, ehrwürdige r Canek . Di e Botschaf t de r Delegierten , hie r is t sie .« Der Läufer hob den Kop f . Se i ne Augen waren geschlossen, das Gesicht der Saaldecke zugewand t . »Di e Prieste r des Pferdegottes verschließen uns den Weg ins Neue Reich.«
    De r Cane k winkt e de m Läufer , sic h z u entferne n . Zwei Palastwächte r führte n ih n hinau s . I m Knie n wandt e sic h Diego u m u n d sa h de m Bote n nac h . Wi e federn d e r sic h bewegte . Läufer sein, dachte der Pater, auf glatter Bahn dahinfliegen, unfaßba r rasc h .
    Er dagegen konnte sich nur noch mühevoll fortbewege n . Hinken d wi e de r Bocksfüßig e selbst . E s beunruhigt e ih n mehr, al s e r sic h eingestehe n mochte . Zuma l i n de r jetzige n Lag e . Noc h imme r wa r sei n linke r Fu ß unförmi g angeschwollen , fast zwei Wochen nach dem Zusammenprall auf der Pyramide Cha'acs . De r Knoche n wa r nich t gebrochen , s o zumindest Herná n . Abe r di e Schwellun g wollt e nich t weichen, sowenig wi e de r Schmer z . Gerad e jetz t pocht e e r wiede r stärker . Was allerdings

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