Die Maya Priesterin
Ach t de r göttliche n Fruchtbarkei t eins . Weil sie beide starben un d wiederauferstande n . Herr Acht allerdings in etwas derberer Manier . Han d fes t un d kolbenselig .
Offenba r ware n si e a m Zie l ihre r nächtliche n Wanderung angelang t . Di e hilfreich e Han d geleitet e ih n durc h ei n Türloc h . I n ein e Rundhütte , i n de r e r zweifello s nächtige n sollte . Hatte de r Kazik e vorhi n nich t etwa s vo n eine m üppige n Ma h l gesagt? Oder hatten sie das bereits verspeist? Einen Moment dachte er darüber nac h . Alle n Ernstes . Un d vollkomme n ergebnislos . Da lag er bereits in einer Hängematt e . Ohn e di e blassest e Ahnung, wi e e r dor t hineingerate n war . Mujanek , dacht e er . Nicht ver g essen , au f ga r keine n Fall . Schwarzer Adler. Di e Augen fiele n ih m z u . Nam e de s alte n Zauberers , de r de n Balsam herzustelle n verstan d . Einzi g e r i m ganze n Peté n kannt e die Rezeptur . Wer den Balsam brauchte, mußte zu ihm gehe n . Mujanek . I n e ine r Siedlun g si e be n Tag e tie f i m Regenwal d . Die wiederu m K'ak'as - 'ich hieß . Üble r Name , übl e Leute . So zumindes t de r Kazike . Nieman d gin g freiwilli g dorthin . Nieman d se i jemal s leben d vo n dor t zurückgekomme n . Abe r da waren sie beide schon stockbetrunke n . Prostete n sic h mi t ihren Becher n z u un d brachte n Trinksprüch e i n verschiedenen Sprache n au s . Der Pater auf lateinisc h . Pablo natürlich in seinem wilden Dialek t . K'ak'as - 'ich. Das war allerdings kein Trinkspruc h . Sondern der Name des unheimlichen Dorfs. Böser Blic k . Nieman d kehr t vo n dor t zurück ...
E r dreht e sic h au f di e Seite . Eine schlanke Gestalt schlüpfte z u ih m i n di e Hängematte , di e bedrohlic h z u schwanke n began n . Si e schlan g ihr e Arm e u m ihn . Fra y Dieg o schlie f . Hitzig drückt e si e ihr e Brüst e gege n ihn . De r Pate r sch n archte. Eine Han d fuh r unte r sein e Kutte , übe r sein e Brus t tastend , w o e r die Silberkette tru g . Dieg o seufzt e i n tiefe m Schla f . Ein e Weile bemühte sich das Mädchen noch um den Ehrengast von San Pedro . Dan n glit t si e wiede r au s de r Hängematt e und verschwan d i m Dunke l de r Nach t .
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Diesma l sa h e r si e sofort . Vier , sieben , neu n Silberschnüre . Über ihm schwebend wie Nebelfade n . S o nah , da ß e r si e mit Hände n greife n konnte , ohn e sic h i n seine r Hängematt e zu erhebe n .
Si e hinge n a n eine m Ast , de r sic h ih m au s de m D ach entgegenreckte . Behutsam zog er dara n . Überraschen d schwer glitte n si e i n sein e Han d . Ei n kleine r Halbmon d hin g a n den funkelnde n Fäde n . Reines Silber, gleißend wie eine Verheißun g . Un d s o massiv , al s wär e di e Erfüllun g nich t meh r fer n . Frau Well e . Ke i n Zweifel , si e wa r hie r . I n Sa n Pedro .
Sei n Her z klopfte , al s e r au s de r Hängematt e spran g . Ixkukul! Er mußte sie finde n . Si e sehe n . Mi t ih r spreche n . Sofort. Sein Schädel allerdings dröhnte. De r vermaledeit e Göttertrun k . Er tra t au s de r Hütte . Wi e mi t Do l chen stach ihm die Sonne in die Auge n . Stöhnend preßte er die Fäuste auf seine Schläfe n .
Di e Sonn e stan d scho n hoc h a m Himme l . Sext, dachte er, wen n nich t späte r . Im Dorf herrschte emsiges Lebe n . Vo r den Hütten saßen Frauen, zu dreien oder viere n . Unte r l e isem Schwatze n un d Lache n schälte n si e Maiskolbe n ode r lasen Maiskörner in tönerne Schale n . Mais, wohin man sa h . Prunkend e Kolbe n . Golden e Ström e . Das verschandelte Kruzifix fie l ih m ein . Mater Maria als Dächsi n . O mein Got t .
Er begann zwischen den Hütten herumzuirre n . Da s Dor f war weitau s größer , al s e r gester n angenomme n hatte . Ganz e Alleen mi t Orangenbäume n . Hütten , di e i m Krei s angeordne t ware n . Imme r neu e Plätz e un d Weg e tate n sic h vo r ih m au f . Vo r jeder Hütt e saße n klein e braun e Fraue n un d schälte n od e r lase n Mais . Niemal s mehr , dacht e Diego , würd e e r ei n Kruzifi x ansehen können , ohn e a n Maiskolbe n z u denke n .
Vo n de m Langhau s de s Kazike n wa r wei t un d brei t nicht s zu sehe n . E r stellt e sic h au f di e Zehenspitzen , u m übe r das Durcheinande r de r Hütte n hinw e gzuschaue n . Dor t drübe n ragte e r empo r . Der heilige Tur m . Ein wuchtiger Steintrumm, sonderba r regelmäßi g geformt . Au f alle n Seite n schie n e r sich nac h obe n hi n gleichmäßi g z u
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