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Die Maya Priesterin

Die Maya Priesterin

Titel: Die Maya Priesterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Gößling
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Prieste r gepack t un d au f ihre n heiligen Tur m geschleift . I m Name n Christ i .
    Doch der Tru n k der Gottessöhne stimmte den Pater milde. Ummantelt e ih n zumindes t mi t Benommenheit . S o da ß e r sich nu r schwerfälli g wiede r umwandt e un d länger e Zei t stum m auf die Gemeinde sa h . Di e ih n ihrerseit s i n stille r Erwartun g fixierte . Wiede r bimmelt e da s Glöckc h en, zumindest in seiner Erinnerun g . Ei n schütterer , unsäglic h dürftige r To n . Jemand hatt e ih m eine n zweite n Beche r au f de n Alta r gestell t . E r nahm ih n un d leert e ih n vo r de n Auge n de r Gemeinde . Dan n began n er z u singe n . Wen n e r sic h rech t erinnerte . Da s A v emari a . Oder wa r e s Gestorben , mei n Gott , fü r uns ? I n seine m Kop f tost e der Trunk der Heidengötter. In seinem Rücken lächelte Maria mit de m Dachslei b . Un d de r Erlöse r hin g a n seine m Kreuz , al s hätte ih n nu r ein e vorübergehend e Schwäch e befalle n . Gleic h wü r de e r sic h wiede r aufrichten , vol l teuflische r Lüsternheit .
    Dan n zo g feierlic h ihr e klein e Prozessio n i n di e Kapell e ei n . Ode r bildet e e r sic h da s i n seine m trunkene n Geis t nu r ein? Vorneweg der kleine Taufpriester, das Taufbecken an sich gepreßt wie einen übergewichtigen Säugling. Dan n Jorg e , de r in jede r Faus t eine n zerknickte n Weihrauchwede l tru g . Als letztes erschien der Mestize, auf seinem Kopf das rote Hütchen, den Rücke n unte r da s Kruzifi x gebeugt . Da s ebensogu t i n der Statio n hätt e bleibe n könne n . S chließlic h verfügte n si e hie r in Sa n Pedr o übe r ei n eigene s Kreu z . Wen n e s auc h ei n höchst eigenartige s war .
    De r Pate r predigte . Psalmodierte . Rezitierte aus der Heiligen Schrif t . Ihm selbst schien es, als ob seine Stimme recht verwaschen klinge. Abe r da s macht e nichts . Mit desto klarerer Stimm e übersetzt e Herná n . De r Teufelsbursche , dacht e Dieg o . Hatt e e r nich t damals , noc h i n Beja , i m Trau m di e Vision empfangen , da ß Pí o Hernánde z eine Kreatur des Satans sei? O ja, und diese Vision hatte sich in San Benit o bestätigt , nac h dem Geset z de r Analogi e . Denselben Kampf, den er im Traum mit Herná n ausgefochten hatte, kämpfte er dort im Schuppen mit Cristóba l N á . Teufe l un d Enge l . Meine beiden Begleiter, dachte er , eine r links , eine r rechts . Auc h i n de r Kapell e vo n Sa n Pedro, w o e r schwerzüngi g di e Mess e zelebrierte . Zu seiner Linken Fra y Cristo , i n zerschlissene m Ornat , doc h mi t strahlendem Lächeln , i n Erwartun g de r Täuflinge , di e e r mi t de m geweihten Wasse r au s seine m Taufbecke n besprenge n würde . Un d zu seiner Rec h ten , tatsächlic h noc h imme r da s dreist e Hütche n auf de m Kopf , stan d Herná n . Un d übersetzte . Falls der melodische Sermon , de r seine m Mun d entströmte , wirklic h di e Predigt seine s Meister s wiedergab .
    E s folgt e di e endlos e Zeremoni e de r Taufe n . Schare n von Müt tern, schreiende, tropfende Bündel im Ar m . Di e Beut e des Taufpriesters . E r besprengt e si e s o energisch , al s o b e r mi t den Seele n zugleic h di e Leibe r reinige n wollt e . Währenddessen stan d Fra y Dieg o hinte r de m Altar , un d i n seine m Kop f brauste der Göttertru n k. Nachher , nah m e r sic h vor , würd e e r mi t dem Kaziken spreche n . Cristóba l beugt e sic h übe r eine n weiteren Täuflin g un d sprac h di e vorgeschrieben e Forme l . I n nomine patris . Sei n Gesich t wa r wiede r bleic h wi e beinah e stets . Seine wasserhelle n Auge n strahlt e n vo r Frömmigkeit . Da s geweihte Wasser klatschte in das Gesicht des Säuglings, der voller Empörun g aufschri e . Fra y Crist o lächelt e un d strahlte .
    Pabl o erklären , dacht e de r Pater , da ß e s ein e Sünd e ist , Maria un d Jesu s derar t heidnisc h z u vermumme n . Ode r s a gen wir, ein Mißverständnis . Wa s bildete n sic h dies e Kerl e ein , die Gottesmutter in ein Dachsfell zu stecken? Obwohl doch gerade Mari a de n Triump h übe r di e Tierhei t verkörperte . Un d den Erlöse r mi t eine m solche n goldene n Kolbe n auszustatten? Obwoh l doc h g e rad e e r gekomme n war , di e Mensche n au s dem Bann des Fleisches zu erlöse n . O mei n Gott . Würd e de r Kazike dies e theologische n Gedankengäng e verstehen ? Wahrscheinlich nicht, dachte der Pater. Unmerklic h seufzend , währen d Fray Crist o de m letzte n Täuflin g di e S akramente erteilte.
    E r hatt e

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