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Die Maya Priesterin

Die Maya Priesterin

Titel: Die Maya Priesterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Gößling
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komm t sofort . Pabl o verschwan d i m Hintergrun d des Raume s . Erteilte mit gedämpfter Stimme Anweisunge n . Mehrer e Frauenstimme n antwortete n . Ein zwitscherndes Durcheinander . Dan n ei n Kichern , wi e wen n Perle n i n eine gläsern e Schal e roll e n .
    Al s de r Kazik e zurückkehrte , führt e e r ein e ganz e Kolonne vo n Fraue n a n . Fraue n jede n Alters , all e braunhäutig, kleinwüchsig , ihr e Miene n ausdruckslos . Ixkukul war nicht dabe i . Si e all e beugte n sic h vo r ih m niede r un d baute n Platten, Töpfe , Schalen , T e ller , Krüge , Beche r vo r ih m auf . Knuspriges Hühnerfleisc h . Zarte Kaninchenschlege l . Aufgetürmte Maisflade n . Berg e vo n gedünstete m Mais . Und eine Art Bier, schäumend , zweifello s au s Mai s gebrau t .
    Ei n Mißverständnis , scho n wieder , dacht e Dieg o . Obwoh l er au c h Hunge r hatte , durchau s . Abe r hie r gin g e s u m meh r als Fladen und Schlege l . »Ixkuku l . Di e Frau , di e letzt e Nach t ...« Er verschluckte den Rest seines Satze s . Nicht nur, weil der Kazike ihn verständnislos ansa h . Sonder n meh r noc h au s Scha m .
    Mittlerweil e thront e Pabl o ih m gegenübe r au f eine r Matte . Wi e gester n aben d . Un d wa s de r Kazik e d a i n de r Han d hielt, wa r anscheinen d scho n wiede r ei n Beche r Kakaoschnaps . Er versucht e e s vo n neue m . »Herná n . Mei n Diener . Wo? « Er gestikulierte . Pabl o ho b di e Schulter n . Un d seinen Becher gleich daz u . D a verlo r de r Pate r di e Gedul d . »Tec h nup'i k Hernán!«
    E r selbs t wa r noc h verblüffte r al s de r Kazike . Der für einen Moment das Gesicht verzo g . Schmerzlich, wie es Diego schie n . Kein Wunder, er mußte furchtbar geradebrecht habe n . D u finden Hernán ! Abe r anscheinen d hatt e Pabl o jetz t verstande n . Er erhob sich und trat zu seinen Wache n . Nu r Sekunde n späte r stob der jüngere Wächter quer über den Dorfplatz davo n .
    N a also . Diego konnte es kaum erwarten, bis der Mestize endlic h erschie n . E r nickt e Pabl o seine n Dan k zu , dan n nippt e er a n de m Maisbie r . Bitte r . Abe r erfrischen d . E r leert e de n Becher . Scho n fühlt e e r sic h etwa s besse r . Gleich würde er Ixkukul sehe n .
    Wiede r hatt e de r Kazik e ih m gegenübe r Plat z genomme n . Sie beid e griffe n nu n z u de n Speise n . Der Pater staunte, mit welcher Geschwindigkei t Pabl o ganz e Kaninchen , halb e Hühner, gestapelt e To r t illa s i n seine m Mun d verschwinde n ließ . E r selbst pickt e nu r hie r un d dor t vo n Teller n un d Schale n . Aufgereg t wie ei n Novize .
    Endlic h erschie n Herná n . Mi t glühende m Blick , al s ahnt e er, wa s ma n vo n ih m erwartete . De r Pate r wie s ih n an , sic h neben ih n z u setze n . »Sieh hier, diese Kette. Heute beim Erwachen fan d ic h si e i n meine r Hütte . Frag e Pablo , we r si e i n de r Nacht dorthi n gebrach t hat .« E r wu ndert e sich , wi e weni g Scha m er vo r de m Mestize n empfan d . Al s o b Hernán ein Teil seiner selbst wäre .
    De r Mestiz e verzo g kein e Mien e . Nur seine Augen schienen noc h tückische r z u glühen , al s e r sic h z u Pabl o umwandte . Ein rascher Wortwechse l . Abermals erhob sich Pablo. Verschwand neuerlic h i m Hintergrun d de s Raumes . Als er zurückkam, zog er ein e jung e Fra u hinte r sic h her . Scho b si e i n de n Lichtfleck , der durc h da s Türloc h fie l .
    »Wa s sol l das? « Empör t mustert e Dieg o di e dürftig e Gestalt . Jung , klein , unschei n ba r . Ei n Mädchen , fas t noc h ei n Kin d . Verlege n wan d si e sic h i m Grif f de s Kazike n . De r flüstert e ihr etwa s in s Oh r . Sie gab murmelnd Antwor t . Leise s Kicher n perlte au s ihre m Mun d . »Wa s sag t sie ? Waru m ha t e r di e Kleine hierhe r gezerrt?«
    »Si e wa r heut e nac h t i n Eure r Hütte , Herr . Si e ha t di e Kette übe r Eure m Kop f aufgehäng t . Während Ihr schlieft.«
    »Dieses Kind? Aber warum sie?« Er sprang au f . Wa s fü r ein Spie l triebe n si e mi t ihm ? Da s lie ß e r sic h nich t bieten ! »W o ist Ixkukul? « E r brüllt e es . Macht e eine n S chrit t au f de n Kaziken z u . Ohn e e s rech t z u bemerken , ho b e r ein e Han d .
    Pabl o knurrt e eine n Befeh l . Der ältere Wächter stürzte in den Rau m un d packt e de n Pate r be i de n Arme n . Auc h Hernán war aufgesprunge n . Aber er war schlau genug, seinem Herrn nicht gege n di e Bewaffnete n z u Hilf e z u eile n . Si e hätte n ih n mit eine m Hie b erledigt

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