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Die Maya Priesterin

Die Maya Priesterin

Titel: Die Maya Priesterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Gößling
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herbei , u m sic h vo n de n Heilerinne n i n Ixchel behandel n z u lasse n . Ode r u m hie r ihr e Kinde r zu r Wel t zu bringe n . So hatte es zumindest d ie Kriegerin behauptet. Un d das Konzert der Schmerzenslaute, die aus den benachbarten Häusern drangen, erlaubte keinen Zweifel an ihren Worte n .
    Immer noch untersuchte Ixtz'ak die Wunde in seinem Oberar m . In dem Langhaus war es mindestens so düster wie in d e r Behausun g de s Kazike n vo n Sa n Pedro . Abe r si e hatte offenba r Katzenauge n . Wi e all e May a .
    Endlic h lie ß si e seine n Ar m lo s un d richtet e sic h au f . »Die Wunde ist von einem roten Ring mit weißen Bläschen umgebe n . Ei n wichtige r Hinweis .« Sie sprach nüchtern wi e ei n kastilischer Arz t . Nannt e ein e Reih e einheimische r Pflanzen , di e de r Pater nich t kannte . Allem Anschein nach seien diese Stoffe dem Zaube r beigemischt .
    Sein e Hoffnun g wuchs . Vielleich t fan d si e tatsächlic h heraus, mi t welche m Gif t Mujane k ih n gelä h m t hatte . Vielleicht kannte si e soga r ei n Gegenmittel , da s de n Zaube r aufhob . Er traute es ih r z u . Gege n seine n Wille n empfan d e r beinah e Respek t vor ihr .
    »Jetz t z u Eure n Beine n .«
    Das hatte er vorausgesehe n . Un d meh r al s alle s andere gefürchte t . Noc h niem a l s hatt e ein e Fra u seine n Lei b berühr t . Ach , Isabe l de Ca z orla , nich t einma l si e . Di e Señorit a hatte seine Seele und sein Herz b erührt , nich t sein e Haut . Nein, keine Frau, zei t seine s Lebens . Abgesehen von seiner Mutter, als er ein kleine s Kin d war . Wi e würd e sei n Körpe r reagieren , wen n sich auf einmal eine Frau ausgiebig mit seinen Beinen beschäftigte? Wen n si e mi t kundige n Hände n sein e Schenke l hinunte r - und vo r alle m hinauffuhr ? Sein e untere n Gliedmaßen , dacht e der Pater , hatt e Mujane k gelähmt . Der satanischste Teil seines Leibes aber war unversehr t . Voll höllischer Erwartun g . Bereit, wi e ein Sprungfederteufel hervorzuschnellen, sowie sich die Gelegenheit bo t .
    War es möglich, daß sie sich über seine Pein amüsierte? Seine verkrampft e Haltun g wa r kau m z u übersehe n . Aber als er sie schar f i n de n Blic k faßte , wirkt e si e nu r geschäfti g und kon z entriert. Mit einer Hand schob sie ihm die Kutte bis weit übe r di e Knie . Fray Diego hielt die Luft a n . Mi t de r anderen Hand fuhr sie prüfend über sein linkes Bei n . Nebena n begann ein e Gebärend e wi e i n Ekstas e z u stöhne n .
    »Könn t Ih r etwa s spüren? « E r verne i nte . Di e Gebärende hechelte . Ixtz'ak s Han d fuh r höher . »Und jetzt?«
    »Mix toj .«
    Überrasch t schaut e si e ih n a n . Hatt e e r d a ei n Blitze n i n ihren Auge n gesehen ? Sei n Gesich t überzo g sic h mi t flammender Röte . Zuma l di e Fra u i m benachbarte n Gebärhau s nu n im Sta kkat o di e immergleiche n Silbe n schrie : »Ko'ten ! Ko'ten! Ko'ten!«
    »Ma .« E r würgt e e s hervor , mi t belegte r Stimme . Nein . Im Unterschie d z u de r Floskel , di e e r zuers t gebrauch t hatte . Noch nich t . Ei n Irrtum , dacht e er , leich t z u erkläre n . Schließlich war e r n oc h ei n Schüle r i n de r Sprach e de r May a . Trotzdem wollte die Hitze nicht aus seinen Schläfen weiche n .
    Z u seine r Erleichterun g schlo ß Ixtz'a k ihr e Untersuchung gleic h darau f ab . »Ei n mächtige r Zauber« , sagt e si e . »Stark und lang e Zei t wirken d . We r diese m Z a uber einmal erlegen ist, kann sic h meis t nich t meh r befreie n . E r bleib t ei n Lebe n lang gelähmt .«
    Star r sa h de r Pate r si e a n . Ihr e Wort e ware n vernichten d . Waru m huscht e dennoc h ei n Lächel n übe r ih r Gesicht?
    »Wen n ma n diese n Zaube r jedoc h kennt« , fuh r si e f ort , »is t er leich t wiede r z u löse n . Sag t mir , weiße r Mann , wußt e Mujanek, wohi n Ih r Euc h begebe n wolltet?«
    »E r selbs t ha t mic h nac h Tayasa l geschick t . Un d sei n Wächter ha t m eine Begleiter angewiesen, diesen Weg zu nehmen, der übe r Ixche l fuhr t .«
    »Tayasal ? Woher wißt Ihr von diesem Ort?« Ihre Miene wurd e wachsa m . Schweigen d sa h si e ih n a n . Doc h Diego übergin g ihr e Frag e . »Wi e auc h immer« , fuh r si e nac h einem Momen t de s Warten s fort , »al s unse r Gas t sei d Ih r mi r keine Auskunf t schuldig . Ic h versteh e e s selb s t nicht , abe r mi r kommt e s vor , al s wollte Mujanek , da ß Ih r hie r i n Ixche l vo n dem lähmende n Zaube r befrei t werde t .«
    Lang e

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