Die Maya Priesterin
die keine Liebe spendeten noch empfinge n . Die Stätte der Weibe r . S o als o hatte Mujanek s Wächte r sein e Wort e gemeint .
All e mitkommen . Wiede r nahme n Herná n un d Cristóba l die Trag e auf . S c hweigen d ginge n si e a m Ufe r entlan g . Umringt von de n Kriegerinnen , betäub t vo m Donner n de s Wasserfall s und vo n de r neuerliche n Wendun g de s Geschehen s . De r Nebe l über dem See war noch dichter geworde n . Vo n de n Schwimmerinnen wa r nicht s meh r z u sehe n .
2
»Muj anek . Ih r kenn t ih n doc h bestimm t . Den Zauberer aus K'ak'as - 'ic h . E r ha t mein e Bein e durc h ei n Gif t gelähmt .« Aufmerksam sah die Heilerin ihn a n . Eine junge Frau noch, vo n schlanke r Gestalt . Wen n auc h kleinwüchsi g wi e alle Mayafrauen , di e e r bishe r gesehe n hatte . Mi t eine r Ausnahm e . O mei n Gott . Wen n e r auc h nu r vo n fer n a n Ixkuku l dachte, durchfuhr ihn ein schneidender Schmer z . Al s o b e r si e für imme r verlore n hätte .
»Wi e is t da s passiert? « Ihr e Stimm e paßt e z u ihre n Auge n . Sanft und durchdringend zugleic h . »Hat der Zauberer Euch eine n Trun k verabreicht ? Ode r is t da s Gif t durc h eine n Stic h in Eure n Lei b gelangt?«
»Beide s .« Er selbst erschrak über seine Antwor t . Abe r es stimmt e . Sinnlos, sich etwas vorzumache n . Mujane k hatt e ihn gleic h zweima l verzaubert . Od e r vergiftet . Erst durch den Trunk, de n di e Entstellt e ih m einflößte . Späte r hatt e si e ih m die Pfeilspitz e i n de n Ar m gebohr t . Dor t unten , i m hohle n Ber g . Im Gewölbe des Zauberer s . Wi e imme r ma n di e unheimlich e Stätte nenne n wollte . E r hoffte , da ß di e Heileri n ih n nich t fragen würde , w o e r mi t Mujane k zusammengetroffe n war . Wann imme r e r a n di e Tote n i m hohle n Ber g dachte , überlie f ih n ein Schaude r . Natürlic h glaubt e e r nich t i m Ernst , da ß Mujane k Tote wiedererwecke n konnte . Vieles , fas t alles , wa s e r dor t gesehen hatte , wa r Täuschun g gewesen , erzeug t durc h den berauschende n Trun k . Gleichwoh l fröstelt e ihn , wen n e r a n die Tote n dor t unte n dachte . Gan z z u schweige n vo n dem kriechende n Leichnam , desse n eiskalt e Han d e r mi t seine r Hand umschlosse n hatte .
E r ze i gt e ih r di e Stell e i n seine m rechte n Ar m . De r Einstich wa r noc h imme r z u sehe n . Fü r eine n Momen t wa r e r versucht, die Entstellte zu erwähne n . Hatt e di e Heileri n j e davo n gehört, da ß Mujane k Tot e z u neue m Lebe n erweckte ? Nachde m e r »ihr Fleisc h geöffne t un d di e Keim e de r Fäulni s herausgezogen« hatte ? E r verbi ß sic h auc h dies e Frage n . Stat t desse n ba t e r sie u m ihre n Name n .
»Ixtz'ak .«
»Dieg o Delgado , Prieste r de r Kirch e Christ i .« Hölzern bewegt e sic h sei n Mun d . Noch immer fiel es ihm schwer, die fremde n Laut e auszuspreche n . Jetz t ers t bemerkt e er , da ß sie nich t ihre n Name n genann t hatte . Sonder n ein e Ar t Tite l . Frau, di e heil t . E r belie ß e s dabe i .
Minutenlan g besa h si e di e klein e Wund e i n seine m Ar m . Vor einer halben Stunde noch hatte es eher so ausgesehen, a l s wollten die Kriegerinnen ihm weitere, erheblich größere Wunde n beibringe n . Mi t Müh e wa r e s ih m un d Hernán gelungen , si e vo n ihre r Friedfertigkei t z u überzeuge n . Un d von de r eigentlic h unübersehbare n Tatsache , da ß e r krank war. Verzauber t ode r vergiftet . Jedenfall s vo n de n Füße n bi s zum Gürte l lah m . Dre i Fraue n ware n vorausgegangen , dre i hinter ihne n . So waren sie in das kleine Dorf geführt worde n . Da s im Wald auf der anderen Schluchtseite lag, einige hundert Schritte abseit s vo n Wasserfal l un d See . Ixche l . Dre i Langhäuse r auf eine r Lichtung , umgebe n vo n eine m karge n Dutzend Rundhütte n . Da s Donner n de s herabstürzende n Wasser s war hie r z u eine m Brause n gedämpft .
Di e Kriegerinne n hatte n ih n i n da s kleinst e de r Langhäuser gebrach t . Das Heilhaus der Männe r . Ei n halbes Dutzend Hängematte n hinge n nebeneinande r unte r de m Strohdac h . Herná n un d Crist o hatte n ih n i n di e erst e Matt e gehievt , gleich nebe n de m Türloc h . Offenba r wa r e r de r einzig e männliche Patien t . Währen d nebena n ei n bunte s Durcheinande r zu herrsche n sc hie n . Di e beide n vie l größere n Gebäud e diente n als Hei l - und Gebärhäuser der Fraue n . Vo n na h un d fer n strömten di e May a
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