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Die Mayfair-Hexen

Die Mayfair-Hexen

Titel: Die Mayfair-Hexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Rice
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um zuzuschauen.
    »Nehmen Sie die Hände weg!« sagte Stuart Gordon wütend und mit zusammengebissenen Zähnen. Sein Gesicht lief rot an.
    »Genau wie der andere«, sagte Ash. »Haben Sie Ihren Freund Aaron Lightner ermordet? Und was ist mit Yuri? Haben Sie den Mann geschickt, der im Glen auf ihn geschossen hat?«
    »Ich weiß nur das, was man mir heute morgen über diese Dinge erzählt hat!« sagte Stuart Gordon. »Sie müssen mich loslassen.«
    »Muß ich?« sagte Ash. »Ich werde Sie töten.«
    Die Hexen waren bei ihnen. Ash warf einen Blick nach rechts und sah Rowan Mayfair neben sich. Michael Curry stand neben ihr, und sein Blick war noch immer voller Gift.
    Der Anblick der Hexen rief bei Gordon neues Entsetzen hervor.
    Ohne Gordon loszulassen, hob Ash die linke Hand und winkte seinem Chauffeur. Der Mann stand neben dem Wagen und hatte den ganzen Vorgang mitangesehen. Sofort schob er sich hinter das Steuer, und der Wagen bog um die Ecke und kam die Straße herunter.
    »Yuri! Sie werden nicht zulassen, daß er mir etwas antut, oder?« rief Gordon. Verzweifelt, brillant, wie er den Entrüsteten spielte.
    »Haben Sie Aaron ermordet?« fragte Yuri. Er war beinahe wahnsinnig, und Rowan Mayfair trat vor, um ihn zurückzuhalten, als er auf Gordon eindrang. Gordon wand sich in mutiger Wut und krallte die Hände erneut um Ashs Finger.
    Der langgestreckte Rolls Royce kam abrupt neben Ash zum Stehen. Der Fahrer sprang heraus.
    »Kann ich Ihnen helfen, Mr. Ash?«
    »Mr. Ash«, wiederholte Gordon voller Angst und stellte die vergebliche Gegenwehr ein. »Was ist das für ein Name – ›Mr. Ash‹?«
    »Sir, da kommt ein Polizist«, sagte der Fahrer. »Sagen Sie mir, was ich tun soll.«
    »Lassen Sie uns von hier verschwinden, bitte«, sagte Rowan Mayfair.
    »Ja, kommen Sie.« Ash drehte sich um und zerrte den taumelnden Stuart vom Gehweg.
    Kaum war die hintere Wagentür aufgerissen, schleuderte er den hilflosen Gordon auf den Rücksitz. Er schob sich neben ihm hinein und drängte ihn auf die andere Seite. Michael Curry hatte sich vorn neben den Chauffeur gesetzt, und Rowan stieg ein und setzte sich Ash gegenüber auf den Klappsitz. Ihre Haut verbrannte ihn, als sie sein Bein berührte. Yuri sackte neben ihr zusammen. Mit einem Ruck fuhr der Wagen an.
    »Wo soll ich Sie hinfahren, Sir?« rief der Fahrer. Die Trennscheibe glitt herunter und verschwand in der Rücklehne der vorderen Sitze. Michael hatte sich umgedreht und schaute an Yuri vorbei Ash in die Augen.
    Diese Hexen, ihre Augen, dachte Ash verzweifelt.
    »Nur weg von hier«, sagte Ash zu seinem Fahrer.
    Gordon langte nach dem Türgriff.
    »Türen verriegeln«, rief Ash, aber er wartete nicht erst auf das vertraute elektronische Klicken, sondern packte Gordons Arm mit der rechten Hand wie mit einer Zwinge.
    »Loslassen, Bastard!« befahl Gordon mit leise donnernder Autorität.
    »Wollen Sie mir jetzt die Wahrheit sagen?« fragte Ash. »Ich werde Sie töten, wie ich Ihren Büttel Marcus getötet habe. Was können Sie mir sagen, um mich daran zu hindern?«
    »Wie können Sie es wagen, wie können Sie…?« begann Stuart Gordon von neuem.
    »Hören Sie auf zu lügen«, sagte Rowan Mayfair. »Sie sind schuldig, und Sie haben es nicht allein zustandegebracht. Schauen Sie mich an.«
    »Das werde ich nicht tun!« sagte Gordon. »Die Mayfair-Hexen«, fügte er erbittert hinzu; fast spuckte er die Worte aus. »Und dieses Ding, dieses Wesen, das Sie aus den Sümpfen heraufbeschworen haben, dieser Lasher – ist er Ihr Rächer, Ihr Golem?«
    Der Mann litt erlesene Qualen. Sein Gesicht war weiß vom Schock. Aber er war noch lange nicht geschlagen.
    »Gut«, sagte Ash leise. »Ich werde Sie töten, und die Hexen können mich nicht daran hindern. Glauben Sie ja nicht, daß sie es können.«
    »Nein, das werden Sie nicht tun!« Gordon drehte sich so herum, daß er Ash und Rowan Mayfair anschauen konnte. Sein Hinterkopf preßte sich an die gepolsterte Eckstrebe des Wagens.
    »Und warum nicht?« fragte Ash sanft.
    »Weil ich die Frau habe!« flüsterte Gordon.
    Stille.
    Nur das Rauschen des Verkehrs ringsum, als der Wagen schnell und aggressiv dahinglitt.
    Ash sah Rowan Mayfair an, dann Michael Curry, der ihn über die Lehne des Vordersitzes anstarrte, und schließlich Yuri, der ihm gegenübersaß und anscheinend weder denken noch sprechen konnte. Ash ließ seinen Blick zu Gordon zurückkehren.
    »Ich habe sie immer gehabt«, sagte Gordon mit dünner, aufrichtiger und zugleich

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