Die McDermotts 02 - Manchmal
diesem Augenblick wurde das Geplänkel der beiden durch die Begrüßungsansprache eines älteren Mannes unterbrochen. Die Rede war recht trocken und man konnte beinahe ein erleichtertes Aufatmen hören, als er endlich fertig war und das Essen serviert wurde. Im Anschluss daran begann eine Band zu spielen und die Stimmung wurde etwas lockerer.
»Ich muss mal für kleine Mädchen«, sagte Joyce, nachdem sie eine Weile mit Callan getanzt hatte, »unser Quarterback drückt mir ganz schön auf die Blase.«
»Ich komme mit«, nickte Melody und erhob sich.
Callan grinste. »Ich frage mich wirklich, warum ihr Frauen immer im Rudel zur Toilette gehen müsst.«
»Das, McDermott, bleibt unser Geheimnis«, lächelte Joyce und gab ihm einen Kuss. »Bis gleich.«
Als sie aus dem Waschraum kamen und wieder den Saal betraten, wurde Melody plötzlich von einem Mann aufgehalten. »Hallo Miss Foster.« Als sie die Stirn runzelte, fügte er lächelnd hinzu: »Wayne, Wayne Moreland. Wir haben uns in Corpus Christi kennengelernt – Sie sind doch Adrians Sekretärin?«
»Ach so, ja natürlich, Mr. Moreland, wie schön, Sie wiederzusehen.«
»Das Vergnügen ist ganz auf meiner Seite. Darf ich Sie zu einem Drink einladen?«
Unsicher schaute Melody Joyce an und diese nickte ihr aufmunternd zu. »Geh nur, ich setze mich inzwischen wieder hin, langes Stehen strengt mich im Moment etwas an.«
Bevor Melody widersprechen konnte, war sie auch schon zwischen den Gästen verschwunden, und Melody blieb nichts anderes übrig, als Wayne Moreland an die Bar zu folgen. Er reichte ihr ein Glas Champagner und sie unterhielten sich einen Augenblick, als ein weiterer Mann dazukam.
»Hallo Wayne, wer ist denn diese bezaubernde Schönheit an Ihrer Seite?«
»Darren«, Wayne Moreland schüttelte ihm die Hand, »das ist Miss Foster, die Sekretärin von Adrian McDermott. Miss Foster – Darren Ward.«
»Es freut mich, Ihre Bekanntschaft zu machen«, lächelte Darren charmant, »und ich muss sagen, Adrian ist ein Glückspilz – ich würde sehr gerne mit ihm tauschen.«
34
»Wo hast du denn Melody gelassen?«, fragte Adrian, als Joyce an den Tisch zurückkehrte.
»Oh, sie hat einen Bekannten getroffen.«
»Einen Bekannten?« Irritiert schaute Adrian sich nach Melody um und entdeckte sie an der Bar, zusammen mit Wayne Moreland und – Darren Ward.
Seine Miene verfinsterte sich, als er sah, wie Darren Melody einen Arm um die Schultern legte und sie zur Tanzfläche führte.
»Entschuldigt mich«, murmelte er verärgert und stand auf. Er schob sich durch die Tanzenden auf Darren und Melody zu, tippte Darren dann auf den Arm. »Darf ich?«, sagte er in einem eisigen Ton, der kein Nein als Antwort zuließ.
»Natürlich«, grinste Darren, »für meinen alten Geschäftspartner räume ich doch gerne das Feld – zumindest beim Tanzen.«
Adrian zog Melody an sich und schaute Darren mit einem Stirnrunzeln nach.
»Warum schaust du so böse?«, fragte Melody unsicher, während sie seinen Schritten folgte. »Habe ich etwas falsch gemacht?«
»Woher kennst du Darren Ward?«, wollte er anstelle einer Antwort wissen.
»Ich kenne ihn nicht, Wayne Moreland hat ihn mir eben vorgestellt.«
Mit gehobener Augenbraue musterte er prüfend ihr Gesicht. »Und deswegen musstest du gleich mit ihm tanzen?«
Verblüfft über seine Reaktion schaute sie ihn an. »Sag mal, bist du etwa eifersüchtig?«
»Was? – Nein, entschuldige, ich habe das nicht so gemeint. Natürlich kannst du tanzen, mit wem du willst, ich war nur etwas verärgert, dass es ausgerechnet dieser Widerling ist.« Er zog sie dichter an sich und streichelte mit seinen Fingerspitzen zärtlich über ihren Rücken. »Tut mir leid«, sagte er leise, »lass uns das vergessen, ich möchte den Abend mit dir ausgiebig genießen.«
Beruhigt schmiegte sie sich an ihn, und nachdem sie eine Weile miteinander getanzt hatten, führte er sie zur Bar, reichte ihr ein Glas Champagner, nahm sich ebenfalls eines und stieß mit ihr an. »Auf die schönste Frau im Saal.«
»Adrian«, Wayne Moreland klopfte ihm von hinten auf die Schulter, »nett, dich zu sehen – mit Miss Foster hatte ich vorhin ja schon das Vergnügen.«
»Hallo Wayne«, nickte Adrian und schüttelte ihm kurz die Hand, »was macht das Projekt?«
»Oh, es läuft bestens. Wir haben einen finanzkräftigen Ersatz für dich gefunden, Darren Ward ist bereit, mit 1,5 Millionen Dollar einzusteigen. Das entspricht genau dem Anteil, den du investieren wolltest,
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