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Die McKettricks aus Texas: Über alle Grenzen (German Edition)

Die McKettricks aus Texas: Über alle Grenzen (German Edition)

Titel: Die McKettricks aus Texas: Über alle Grenzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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Warte auf mich, Paige. Warte, bis ich erwachsen bin. Und warte, bis du selbst erwachsen bist.
    In diesem Moment wusste Austin, dass er Paige liebte – unddass er nie aufgehört hatte, sie zu lieben, obwohl er damals noch fast ein Junge gewesen war. Diese Liebe eines Jungen zu einem Mädchen hatte sich in die Liebe eines Mannes zu einer Frau gewandelt.
    Der Arzt sagte nichts mehr über Molly oder seinen Sohn. Er packte einfach seine Sachen in die alte Arzttasche, öffnete die Boxentür und trat zu Austin hinaus auf den Stallgang.
    Schweigend verließen sie den Stall und gingen auf das Wohnhaus zu.
    Das Feuer im Küchenkamin war ausgegangen, aber Sheps Decke lag noch davor. Der Doc führte den Hund behutsam dorthin. Er öffnete seine Tasche und sprach in freundlichem Tonfall mit dem Tier. Fast schien es, als würde dieser erfahrene Tierarzt perfekt die Hundesprache sprechen.
    Geduldig ließ Shep zu, dass der Arzt den alten Verband aufschnitt.
    „Na, du bist ein echter McKettrick-Hund“, sagte Pomeroy, nachdem er das rasierte Bein freigelegt und einen Blick darauf geworfen hatte. „Deine Verletzung heilt fast doppelt so schnell wie bei den meisten Hunden.“ Er drehte sich grinsend zu Austin um und meinte: „Wenn ich mich nicht täusche, geht es dir auch schon wieder viel besser.“
    Austin zuckte die Schultern. In Gedanken war er noch bei Paige und seinen Gefühlen für sie – den alten und den neuen. Es würde keine leichte Aufgabe sein, das alles zu analysieren. Darüber hinaus musste er noch seine Brüder zur Rede stellen, weil sie ihm wichtige Informationen über die Vorgänge auf der Ranch vorenthalten hatten. Ihm gehörte schließlich ein Drittel der Silver Spur Ranch, und das bedeutete, dass ihn die Probleme genauso angingen wie die Gewinne.
    Der Arzt schmierte Sheps verletztes Bein mit Salbe ein und legte ihm einen frischen Verband an. Diesmal musste wenigstens die Pfote des Hundes nicht mehr mit verbunden werden, sodass er wieder besser gehen konnte.
    Nachdem Pomeroy gegangen war, widerstand Austin dem Wunsch, bei Paige vorbeizuschauen. Stattdessen schnappte ersich den Schlüssel für Garretts Porsche. Amüsiert sah er, dass Shep erwartungsvoll zu ihm aufschaute.
    „Na, dann komm halt mit“, sagte er.
    Da der Sportwagen niedrig war, kam Shep leicht hinein und brauchte nur ein bisschen Hilfe von seinem Herrchen.
    Austin startete den Porsche und genoss das Röhren des starken Motors, der schon einige Liter Benzin schluckte, bevor überhaupt ein Gang eingelegt war. Dann fuhr er rückwärts hinaus.
    „Eines Tages werden wir zwei auch in ein schickes Auto investieren müssen“, sagte er zu Shep, der wie gewohnt aufrecht auf dem Beifahrersitz saß. „Und einen neuen Pick-up werden wir auch brauchen“, fügte Austin hinzu. „Der alte hat langsam ausgedient.“
    Shep schien derselben Meinung zu sein, aber da konnte man natürlich nicht sicher sein.
    Das Tor zur Ranch stand offen. Austin fuhr hindurch und hielt an, um zu entscheiden, in welche Richtung er eigentlich fahren wollte.
    „Hm“, überlegte er laut, „wo könnten sich die beiden Holzköpfe, die sich meine Brüder nennen, wohl momentan aufhalten?“
    Natürlich hätte er einen von beiden auf dem Handy anrufen können, nur gab es keinerlei Garantie dafür, dass sie ihn hier draußen willkommen heißen würden. Schließlich betrachteten sie ihn als Invaliden. Außerdem wollte er sie überraschen.
    Er dachte wieder an das, was er von dem Gespräch zwischen Libby und Paige aufgeschnappt hatte. Demnach sollte er vielleicht mit der Suche auf dem Ölfeld beginnen. In der Hoffnung, den guten alten Shep und sich selbst nicht gleich wieder in Gefahr zu bringen, bog er nach links ab.
    „Wir brauchen wirklich einen Pick-up“, sagte er zu seinem Hund.

16. KAPITEL
    N imm dir ruhig meinen Wagen, wann immer du Lust dazu hast“, fuhr Garrett ihn an, als Austin das Fenster auf der Beifahrerseite des Porsches herunterließ. Garrett musste sich zur Seite neigen, um am Hund vorbei mit Austin sprechen zu können.
    „Danke“, erwiderte Austin und überhörte bewusst den Sarkasmus seines Bruders. „Das mache ich.“
    Auf dem Ölfeld erwachte die Erinnerung an das letzte Mal, als er hier gewesen war. Unwillkürlich spürte er seine verwundete Schulter, und ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken. Er ließ sich jedoch nichts anmerken und öffnete die Tür, um auszusteigen.
    Shep kletterte über die Konsole und die Gangschaltung und folgte ihm.
    Brent Brogan

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