Die McKettricks aus Texas: Über alle Grenzen (German Edition)
Aufgabe zu konzentrieren, bei der man länger als fünf Minuten still sitzen musste.
Sie war schüchtern, er begegnete jedem mit großer Offenheit.
Sie bewegte sich vorsichtig und mit entsprechendem Ernst durchs Leben, für Austin war alles ein Spiel und die Welt seine Spielwiese. Schließlich war er ein McKettrick und gehörte zu einem großen selbstbewussten Clan mit Geld und Land und einer stolzen Familiengeschichte.
Paige dagegen war die dritte Tochter eines mittellosen Lehrers. Ihre eigene Mutter hatte weder sie noch Libby oder Julie genug geliebt, um zu bleiben und ihnen eine ganz normale Mutter zu sein.
Damals, auf der Highschool und im Sommer nach dem Abschluss, hatten sie und Austin tiefe, aufrichtige Gespräche geführt. Austin machte sich Sorgen, dass alles zu schnell ging und sie beide sich bereits zu sehr in ihre Gefühle verstrickt hatten. Er wollte an Rodeos teilnehmen anstatt aufs College zu gehen. Das hatte schon häufiger zu ernsthaften Diskussionen mit seiner Familie geführt. Jim und Sally McKettrick fanden die Beziehung zwischen Austin und Paige zu ernst. Und sie hatten recht gehabt.
In ihrer grenzenlosen Naivität hatte Paige fest daran geglaubt, die Liebe würde alle Probleme lösen. Sie würde ihre Krankenschwesternausbildung machen, Austin würde während der Saison an Rodeos teilnehmen. Und irgendwie würden sie ihre Beziehung schon hinbekommen.
Aber es sollte nicht sein.
Paige schloss die Augen und erinnerte sich daran, wie sehr sie am Boden zerstört gewesen war. Inzwischen war ihr Gesicht tränennass. Austin wischte die Tränen mit seinen Daumen ab. Seine blauen Augen leuchteten in dem diffusen Lichtaus Dunkelheit und Mondschein.
„Wenn du weinen musst, dann nur zu“, murmelte er. „Ich will nur nicht, dass du meinetwegen weinst – nie mehr.“
Mit ihrem gebrochenen Herzen und dem gebrochenen Knöchel, mit all den körperlichen und seelischen Blessuren fühlte sie sich in diesem Augenblick wie Molly. Sie sehnte sich nach Austins Berührung, nach seinen starken und zugleich zärtlichen Händen.
„Du hast gesagt …“ Sie verstummte und biss sich auf die Unterlippe. „Du hast gesagt, es läge bei mir, ob wir heute Nacht miteinander schlafen.“
„Ja, das habe ich gesagt.“
„Dann schlaf mit mir, Austin.“
Er sah sie an, wortlos. So lange, dass Paige schon fürchtete, er habe seine Meinung geändert und wolle sie nun doch nicht mehr.
Doch dann küsste er sie, zögernd zunächst, schließlich aber voller Leidenschaft.
Das war der Kuss eines Mannes, nicht der eines Jungen.
Und er hatte eine derartige Wirkung auf sie, dass sie nach Atem ringend dalag und mehr wollte, als er vorbei war.
„Wenn du deine Meinung noch ändern möchtest, solltest du das lieber jetzt tun“, erklärte Austin. „Denn ich will mit dir schlafen, und wenn der Ritt erst losgeht, wird er nicht eher zu Ende sein, bis er zu Ende ist.“
Ein Schauer sinnlicher Vorfreude überlief sie. Statt zu antworten, fuhr sie ihm mit gespreizten Fingern durch die Haare und hob den Kopf, um Austin zu küssen.
Er stöhnte leise, dann streckte er sich aus. Paige hörte, wie er eine Schublade des Nachttischs öffnete. Benommen erinnerte sie sich an die Packung Kondome.
„Was ist mit deinem Fuß?“, erkundigte er sich nach einigem Herumhantieren und einem verräterischen schnappenden Geräusch.
„Na ja, ich glaube nicht, dass wir den so dringend brauchen.“
Er lachte und presste seinen Mund auf ihren. Nach einem sehr sanften Beginn wurde der Kuss immer stürmischer, immer intensiver, sodass er schon fast einem Höhepunkt gleichkam.
Der Kuss dauerte an, und genau das war es, was Paige das Gefühl gab, gleich zu kommen. Aber dann ging Austin zur Sache – sozusagen.
Er schob ihr das Nachthemd hoch, zog es ihr aus und warf es zur Seite. Er küsste ihren Hals, knabberte zärtlich an ihren Ohrläppchen, fuhr mit der Zungenspitze über die Wölbungen ihres Schlüsselbeins. Als er an einer ihrer aufgerichteten Brustwarzen saugte, bog Paige den Rücken durch und keuchte lustvoll auf.
Austin ließ sich viel Zeit und verwöhnte Paige ausgiebig. Er kostete und neckte, er flüsterte und lockte. Wieder und wieder führte er sie kurz vor den Gipfel der Ekstase. Jedes Mal fiel sie zurück und stöhnte, weil sie so nah dran gewesen war.
Als sie das Warten schließlich nicht mehr länger aushielt, das Verlangen danach, ihn endlich in sich zu spüren, flehte sie ihn an. Sie kam ihm entgegen, und mit einer einzigen
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