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Die McKettricks aus Texas: Über alle Grenzen (German Edition)

Die McKettricks aus Texas: Über alle Grenzen (German Edition)

Titel: Die McKettricks aus Texas: Über alle Grenzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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Geschichte an. Er fluchte erneut, während er das Gehörte verarbeitete. Das Halfter des Pferds war so alt und stramm, dass es auf einer Seite des Kopfs praktisch ins Fell gewachsen war. Irgendwer hatte es der Stute vor langer Zeit umgelegt und einfach drangelassen. Ihre mageren Flanken hoben und senkten sich mit jedem mühsamen Atemzug. Der kummervolle Ausdruckin Mollys Augen, in denen auch noch ein Rest Hoffnung glimmte, brach Austin beinah das Herz.
    „Bald wird es dir wieder gut gehen“, versprach er der Stute.
    Sie wieherte leise, kaum hörbar, und schmiegte die Schnauze an seine Schulter.
    Austin kämpfte mit den Tränen, als er aufstand. Er machte Platz für Garrett und Tate, damit sie dem Tier vom Anhänger helfen konnten. Dazu war viel gutes Zureden nötig. Molly stolperte unsicher über den Hof, und sie mussten sie zweimal aufhalten, damit sie sich ausruhte. Aber schließlich schaffte sie es in ihre neue Box.
    Ein paar der anderen Pferde wieherten zur Begrüßung und verfolgten neugierig die Ankunft der neuen Stute.
    Mollys Kraftreserven waren aufgebraucht, darum legte sie sich gleich auf die dicke weiche Schicht Sägespäne auf dem Boden der Box.
    „Farley ist schon unterwegs“, sagte Garrett, der hinter Austin im Durchgang stand und seinem Bruder die Hand auf die Schulter legte.
    Farley Pomeroy war der Tierarzt, der sich seit über vierzig Jahren um den Viehbestand der McKettricks kümmerte. Im Alter von zehn oder zwölf Jahren war ihr Vater Jim eines Tages im Sommer von einem Heuwagen gefallen. Dabei brach er sich den rechten Unterarmknochen so übel, dass er operiert werden musste. Doc Pomeroy hielt sich damals zufällig auf der Ranch auf, um ein krankes Kalb zu verarzten. Er behandelte Jims Schock und legte ihm eine provisorische Schiene und eine Armbinde für die Fahrt ins fünfundvierzig Meilen entfernte Krankenhaus an.
    Austin nickte, um Garrett wissen zu lassen, dass er verstanden hatte. Wenn es eine Kreatur gab, die Farleys fachkundiger Aufmerksamkeit bedurfte, dann Molly.
    Tate kam aus Mollys Box und nahm seinen Hut ab.
    Erst jetzt registrierte Austin, dass Libby und Paige ganz in der Nähe standen.
    „Wartest du auf Farley?“, wandte Tate sich an Austin.
    „Ja, mach ich“, erwiderte er.
    Nachdem Tate, Garrett und Libby den Stall verlassen hatten, war Austin sich Paiges Gegenwart sehr bewusst. Sie war geblieben und musste irgendwo hinter ihm stehen, das spürte er deutlich.
    Er öffnete die Boxentür, trat ein und ging vor der kleinen Stute in die Hocke.
    Ohne dass er sie darum bitten musste, füllte Paige Wasser in einen Eimer und brachte ihn zur Box. Sie stellte ihn in Mollys Reichweite. Austin murmelte ein „Danke“, ohne zu Paige aufzusehen. Er hielt den Eimer mit beiden Händen fest, damit das Tier trinken konnte.
    „Langsam“, ermahnte er Molly mit ruhiger Stimme. „Langsam.“
    Nachdem Molly den Eimer geleert hatte, füllte Paige ihn ein weiteres Mal mit Wasser.
    Molly trank durstig, dann rollte sie sich auf die Seite und streckte die Beine von sich. Austin und Paige wichen rasch zurück, um ihr nicht im Weg zu sein.
    Vom Gang aus spähte Shep in die Box. Harry stand neben ihm.
    Beim Anblick der beiden Hunde musste Austin leise lachen. Molly schien keine Angst vor ihnen zu haben. Trotzdem streichelte er ihr beruhigend den Hals und erklärte ihr, sie befinde sich jetzt unter Freunden und brauche sich nicht mehr zu fürchten.
    „Soll ich Shep und Harry ins Haus bringen?“, fragte Paige.
    „Ja, es ist wohl besser, wenn sie nicht im Weg sind, sobald der Doc hier ist“, antwortete Austin, ohne sie anzusehen. „Danke.“
    Während Harry kooperativ war, kostete es sie einige Mühe, Shep zum Mitkommen zu motivieren. Er wollte anscheinend lieber bleiben und sich zusammen mit Austin um das Pferd kümmern.
    Austin fragte sich unwillkürlich, ob Paige anschließend wieder zu ihm hinauskommen oder im Haus bleiben würde.Gleichzeitig redete er sich ein, es wäre ihm vollkommen egal.
    Innerhalb von fünf Minuten war sie wieder da und reichte ihm eine eiskalte Flasche Wasser.
    Er bedankte sich erneut, drehte den Verschluss ab und trank einen großen Schluck. Sein Rücken schmerzte nicht, aber das würde nicht mehr lange anhalten, wenn er weiter hier hockte. Also stand er auf, streckte sich und trank die Wasserflasche leer.
    Paige sah beinahe aus wie eine Rancherfrau, wie sie hier in der Pferdebox stand, mit verschränkten Armen und besorgter Miene. Vielleicht lag es an ihrer

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