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Die McKettricks aus Texas: Über alle Grenzen (German Edition)

Die McKettricks aus Texas: Über alle Grenzen (German Edition)

Titel: Die McKettricks aus Texas: Über alle Grenzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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Eltern zu trauern. Zwar lebte ihre Mutter noch, doch Marva war seit Jahren lediglich eine Fußnote in ihrem Leben.
    Sie suchte noch nach den richtigen Worten, als Libby die Treppe hinunterkam und genau dort stehen blieb, wo Tate zuvor stehen geblieben war. Sie legte sogar wie er den Arm um den Treppenpfosten. Unwillkürlich fragte Paige sich, ob es tatsächlich stimmte, dass zwei Menschen einander immer ähnlicher wurden, je länger sie zusammen waren.
    Als Tate ihrem Blick folgte und sah, dass Libby hinter ihm am Fuß der Treppe stand, erhob er sich. „Ich habe ihr angeboten, aus dem Job auszusteigen“, erklärte er seiner zukünftigen Frau. „Aber das will sie nicht.“
    „Möchtest du Tee?“, fragte Paige ihre Schwester und hielt erneut ihren Becher hoch.
    Libby ließ den Treppenpfosten los und kam näher. Sie wirkte unsicher, ihre Unterlippe bebte. „Ja, danke.“ Sie gab ein leises Schniefen von sich.
    Im nächsten Moment verkündete Tate, der nach wie vor stand, er wolle hinaus in den Stall, um nach Molly und den anderen Pferden zu sehen. Er ging zu Libby, drückte sanft ihre Schultern und gab ihr einen Kuss auf den Kopf.
    In der Zwischenzeit ging Paige zur Spüle, füllte einen Becher mit heißem Wasser und warf einen Teebeutel hinein. Sie stellte den Becher vor ihre Schwester, die Tates Platz am Tisch eingenommen hatte.
    „Lib?“
    Libby schniefte erneut und legte die Hände um den Becher. „Danke“, sagte sie.
    „Was ist denn los?“, wollte Paige wissen.
    Es kam nicht häufig vor, dass Libby weinte. Und es war nicht sehr wahrscheinlich, dass sie sich schuldig fühlte für ihren Beitrag zu dem Versuch, Paige und Austin zusammenzubringen.
    „Manchmal läuft es nicht so, wie wir es erwarten“, antwortete Libby. In ihren Augen lag ein eigenartiger Ausdruck, eine Mischung aus Kummer und arglosem Erstaunen.
    Paige stutzte. „Was meinst du damit?“, fragte sie. Sie hatte sich noch nicht wieder hingesetzt. Etwas Tee schwappte über den Becherrand und verbrühte ihr die Finger.
    Ihre Schwester lachte leise, dann nahm sie Paiges freie Hand in ihre und drückte sie. „Ich bin schwanger.“
    Ohne die Hand ihrer Schwester loszulassen, sank Paige auf die Bank neben Libby. „Und ich hatte schon Angst, du würdest mir erzählen, du seist krank“, flüsterte Paige erleichtert. „Oder dass du und Tate doch nicht heiratet.“
    Libby biss sich auf die Unterlippe und schaute eine Weile auf ihren Tee, bevor sie den Blick wieder hob und Paige ansah. „Tate findet, wir sollten sofort heiraten“, gestand sie.
    „Und wie denkst du darüber?“ Sie konnte es immer noch nicht ganz fassen – ihre Schwester bekam ein Baby. Was für ein Wunder. Und wie wunderbar!
    „Du freust dich doch wohl über diese Neuigkeit, oder?“, hakte Paige nach.
    Tränen standen in Libbys Augen. „Natürlich freue ich mich. Was denkst du denn?“ Sie stieß Paige freundschaftlich mit der Schulter an. „Aber die Hochzeit … Julie und ich haben so viele Pläne gemacht und unsere Kleider gekauft. Außerdem werden Silvester Hunderte von Leuten hier auf der Silver Spur Ranchauftauchen, weil sie ein Jahrhundertereignis erwarten …“
    „Ach, du kannst doch trotzdem eine große Hochzeit feiern. Viele Leute heiraten zuerst standesamtlich, und die ganze Zeremonie in weißer Spitze kommt später. Ich sehe da kein Problem.“
    Jetzt fing Libby an zu weinen. Laut. Sie brach regelrecht in Tränen aus. „Aber ich bin schwanger“, erklärte sie noch einmal.
    „Das sagtest du bereits.“ Paige drückte sie erneut.
    „Ich will nicht, dass es so ist“, stieß Libby schluchzend hervor.
    Paige stand kurz auf, um ein Küchentuch abzureißen, wobei sie die halbe Rolle abwickelte. Das brachte beide Schwestern zum Lachen. Libby presste sich ein zusammengeknülltes Küchentuch ins Gesicht und putzte sich die Nase.
    „Ich will nicht, dass es so ist“, wiederholte sie.
    „Wie denn, Libby? Du liebst Tate, und er liebt dich. Abgesehen davon, dass du Audreys und Avas Stiefmutter wirst, bekommst du nun auch noch ein eigenes Baby. Was gefällt dir denn daran nicht?“
    „Nichts.“ Ein verweintes Lächeln erschien auf Libbys Gesicht. „Ich wünschte nur, ich hätte dieses Baby später empfangen. Zum Beispiel in unserer Hochzeitsnacht. Oder irgendwann, Hauptsache nach der Hochzeit.“
    Paige musste sich ein Grinsen verkneifen. „Du weißt schon, wie Babys entstehen, oder?“
    Da lachte Libby. Es war ein befreites Lachen und ein wundervoller Laut. Sie

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