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Die McKettricks aus Texas: Über alle Grenzen (German Edition)

Die McKettricks aus Texas: Über alle Grenzen (German Edition)

Titel: Die McKettricks aus Texas: Über alle Grenzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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öffnete, befand sie sich an einem anderen Ort. An einem deutlich wärmeren Ort.
    Irgendwer wickelte sie in eine angewärmte Decke.
    Welche Wohltat.
    „Manche Leute würden alles tun, um sich vor dem perfekten Brautjungfernkleid zu drücken“, vernahm sie eine vertraute weibliche Stimme.
    Julies Gesicht tauchte vor ihr auf.
    „Was machst du denn hier?“, wollte Paige wissen.
    Julie strich ihr die Haare aus der Stirn. „Tja, anscheinendhat meine kleine Schwester einen Kopfsprung vom Pferd gemacht. Wie fühlst du dich?“
    „Ich komme mir ziemlich blöd vor“, gestand sie.
    „Du bist nicht blöd“, widersprach Julie. Ihr Ton war heiter, deshalb nahm Paige an, dass sie die ganze Sache überleben würde. Und für den Rest ihres Lebens verkrüppelt sein würde sie auch nicht. Auch wenn ihre Schwester ihre Arbeit verlassen hatte, was für Julie ein äußerst drastischer Schritt war.
    Paige setzte sich ein Stückchen auf, doch sie konnte ihre Füße nicht sehen.
    „Haben sie amputiert?“, fragte sie.
    „Nein“, antwortete Julie. „Sobald die Schwellung weit genug zurückgegangen ist, bekommst du einen Gips.“
    Ein verspäteter Schauer lief Paige über den Rücken. „Mir ist kalt“, beklagte sie sich.
    „Das liegt an den Eispackungen um deinen Knöchel“, klärte Julie sie auf und legte eine weitere angewärmte Decke auf Paige. „Du hättest dir das Genick brechen können, weißt du das?“, fragte sie dann tadelnd und mit Tränen in den Augen. „Zum Glück ist dir nichts Schlimmeres passiert.“
    Es brauchte Zeit, bis die Schwellung abklang. Als sich der Knöchel erholt hatte, war Paige es bereits gründlich leid, Patientin zu sein.
    Dr. Colwin – oder Joe, wie sie ihn inzwischen nannte – schien ihre gereizte Stimmung nur zu amüsieren.
    Als Julie ging, nahm Libby ihren Platz ein.
    Insgeheim fragte Paige sich, ob Austin noch da war. Vermutlich nicht, dachte sie. Draußen wurde es dunkel. Da sie frühmorgens zu ihrem schicksalhaften Ausritt aufgebrochen waren, musste sie inzwischen seit Stunden hier in der Klinik sein.
    Aber sie irrte sich, denn Austin war noch da. Als Joe Colwin sie endlich gehen ließ und Libby sie im Rollstuhl durch die Lobby schob, wartete er im Foyer. Ihr gebrochenes Bein war dick eingegipst und lang ausgestreckt.
    Austin wirkte müde und konnte eine Rasur gebrauchen.Aber Paige hätte ihn dafür küssen können, dass er auf sie gewartet hatte. Natürlich tat sie es nicht.
    „Sie wird noch Schmerzen haben, sobald die Betäubung nachlässt“, prophezeite Joe und gab Libby ein Rezept für ihre Schwester mit. „Lösen Sie es ein, bevor Sie nach Hause fahren. Und ich würde Paige gern in ein paar Tagen wiedersehen.“
    Paige versprach, vorbeizukommen.
    Garrett kam zur Tür herein, und Paige sah seinen riesigen Pick-up draußen vor den Glastüren stehen. Er schüttelte Joe die Hand und gab Paige einen brüderlichen Kuss auf die Stirn.
    Einige Augenblicke später hob er sie aus dem Rollstuhl auf den Rücksitz seines Wagens, während Libby umherhuschte und ihn ständig zur Vorsicht ermahnte.
    Austin setzte sich neben Paige und schnallte sie an – was sich als schwierig erwies, da sie wegen des dicken Gipsverbands in einem komischen Winkel sitzen musste.
    Als sie bei der Apotheke anhielten, um das Rezept einzulösen, warteten Austin und Paige im Wagen.
    „Tja, jetzt bin ich an der Reihe, mich um dich zu kümmern“, sagte Austin, sobald sie allein waren.
    Leichter, feiner Regen bildete kleine Tropfen auf der Windschutzscheibe. Die Tropfen färbten sich rötlich im Licht des Neonschilds der Apotheke.
    „Wohl kaum“, entgegnete sie. „Ich kann mich um mich selbst kümmern.“
    „Sei nicht so verdammt störrisch.“ Zwar klang seine Stimme rau, aber es schwang auch Belustigung darin mit.
    Aus unerfindlichem Grund stiegen ihr von Neuem Tränen in die Augen. Sie nahm sich zusammen, um nicht zu weinen. „Ich bin nicht störrisch.“
    „Nur unglaublich kratzbürstig. Aber das ist schon in Ordnung. Du hast allen Grund dazu, ein bisschen mürrisch zu sein.“
    „Wow“, entgegnete sie spöttisch. „Vielen Dank.“
    Er lachte müde und winkte ab. „Gern geschehen.“
    Garrett und Libby kamen zurück zum Wagen. Zusätzlich zu den Medikamenten hatte Libby noch einen Stapel Zeitschriften und ein paar Taschenbücher besorgt.
    „Du wirst eine Weile herumliegen müssen“, erklärte sie ihrer Schwester.
    Paige verdrehte die Augen. Sie hatte nicht die Absicht, lange „herumzuliegen“. Joe

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