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Die McKettricks aus Texas: Über alle Grenzen (German Edition)

Die McKettricks aus Texas: Über alle Grenzen (German Edition)

Titel: Die McKettricks aus Texas: Über alle Grenzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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weiter auf seine Bemerkung ein, und dafür war Austin ihr unendlich dankbar.
    Für seine Begriffe hatte er sich heute schon oft genug zum Narren gemacht.
    Endlich tauchte Dr. Colwin wieder aus Paiges Zimmer auf. Libby war gerade dabei, Zwiebeln für das Omelett anzubraten. Sie lud den Arzt ein, gemeinsam mit ihnen zu essen. Doch nach einem Blick auf Austin lehnte der Doktor ab. Er bedankte sich bei Libby und sagte, er habe noch viel zu tun.
    „Vielleicht nächstes Mal“, sagte er.
    Ginge es nach Austin, würde es kein nächstes Mal geben.
    Na schön, das war albern, schließlich konnte er keinen Anspruch auf Paige erheben. Und selbst wenn sie zusammen wären, hätte er kein Recht dazu, von ihr zu verlangen, dass sie sich einen anderen Arzt suchte.
    Zum Beispiel einen sehr alten. Oder eine Frau.
    Paige drückte auf der Programmwahltaste der Fernbedienung für das kleine Fernsehgerät herum, das Tate ihr heute Morgen aufgestellt hatte, bevor er mit Garrett losgeritten war. Die zwei wollten Weideland kontrollieren oder was immer sie sonst dort draußen taten.
    Im Fernsehen gab es nichts. Fünfhundert Kanäle, aber nichts, was man sich anschauen konnte. Wie bescheuert war das denn?
    „He“, sagte Austin mit einem müden Grinsen. Er stand im Türrahmen, in jeder Hand einen Teller. „Libby hat Omelett gemacht. Ich habe dir eine Portion mitgebracht.“
    Paige kniff die Augen zusammen. Sie drückte den Aus-Knopf an der Fernbedienung und warf sie ans Fußende des Betts. „Ich habe keinen Hunger“, erklärte sie.
    „Du musst aber essen.“ Austin kam zu ihr ans Bett, um ihr den Teller und in eine Stoffserviette eingewickeltes Besteck zu geben. „Du willst doch wieder genug Kraft bekommen, um Betty zu reiten – und im Sattel zu bleiben.“
    Sie betrachtete das Essen eine ganze Weile und hielt den Blick gesenkt, damit Austin ihre Tränen nicht sah.
    „Dir macht das Spaß“, warf sie ihm unglücklich vor.
    „Nein“, widersprach er. „Es macht mir keinen Spaß zu sehen, wie du oder sonst jemand leidet.“
    Etwas in seiner Stimme ließ sie aufblicken und vergessen, dass sie ihre Tränen verbergen wollte. Allmählich geriet diese ständige grundlose Heulerei wirklich außer Kontrolle. „Das habe ich nicht gemeint“, sagte sie leise. „Ich wurde als Krankenschwester für dich engagiert. Aber jetzt bringst du mir Essen und leistest mir Gesellschaft, obwohl ich dauernd schlecht gelaunt bin …“
    „Das nennt man Freundschaft“, unterbrach er sie tadelnd.
    Sie aß einen Bissen von Libbys Omelett und stellte erst jetzt fest, dass sie doch hungrig war. „Ich hasse das“, sagte sie.
    „Das Omelett?“, fragte Austin und hob eine Augenbraue. Dabei wusste er ganz genau, dass sie nicht vom Essen sprach. Sie las es in seinen Augen.
    „Eine Invalidin zu sein“, erklärte sie, und es klang einen Tick bissiger als beabsichtigt.
    „Wem sagst du das. Ich kenne das mittlerweile zur Genüge.“
    Natürlich hatte Austin recht. Er besaß wirklich genug Erfahrung darin – nicht nur durch die jüngsten schweren Rückenprobleme und die Schussverletzung. Nach dem Unfall beim Rodeo hatte er mehrere Wochen im Krankenhaus und anschließend in der Reha-Klinik verbringen müssen.
    „Meinem Temperament kommt es jedenfalls nicht sehr entgegen“, räumte sie ein und kam sich plötzlich sehr wehleidig und weinerlich vor.
    „Nein“, stimmte Austin ihr zu, „das tut es wohl nicht.“ Er schwieg einen Moment. In seinen Augen lag immer noch das Lächeln, obwohl der Zug um seinen Mund ernst geworden war. „Libby hat mir gesagt, dass du so schnell wie möglich wieder in den Sattel willst.“
    „Na ja, du weißt ja, was man sagt. Wenn man vom Pferd geworfen wurde, soll man rasch wieder aufsteigen“, erwiderte sie.
    Seine Mundwinkel zuckten aufwärts. „Richtig. Ich weiß, dass man genau das tun soll. Allerdings gilt das nur für Leute, die sich bei der Landung keine Knochen gebrochen haben.“
    Sie betrachtete ihn und dachte an das, was Julie und Libby ihr gesagt hatten. Ihrer Meinung nach hatte Austin sich – und nicht der Welt des Rodeos – unbedingt beweisen müssen, dass er diesen Stier, der ihn beinah getötet hätte, reiten konnte.
    „Hattest du Angst?“, fragte Paige.
    Austin stellte seinen Teller zur Seite. Er schien sich in dem alten Schaukelstuhl recht wohlzufühlen, fast so, als wäre dieser Stuhl extra für ihn angefertigt worden. „Wann?“
    „Als du diesen Stier zum zweiten Mal geritten bist – wie hieß er

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