Die meerblauen Schuhe meines Onkels Cash Daddy
wäre überaus dankbar, wenn wir beide aus tiefstem Herzen Zutrauen zueinander fassen würden.
Meine Schwester hat bei einer Sicherheitsfirma in Europa die Summe von $58 000 000,00 deponiert. Die Regierung meines Landes ist über den Verbleib dieses Geldes nicht im Bilde, andernfalls hätte sie es zusammen mit dem Rest beschlagnahmt. Dies erklärt, warum für eine glatte Abwicklung dieses Geschäfts Vertraulichkeit vonnöten ist.
Ausserdem wäre meine Bitte an Sie, dass Sie nach Europa reisen, das Geld als Begünstigter bar in Empfang nehmen und darauf in Europa ein Konto eröffnen, auf das Sie die Summe einzahlen und anschliessend in kleineren Beträgen auf Ihr bestehendes Konto in ihrem Wohnsitzland überweisen.
Wie gehen wir dabei vor? Mein exakter Plan für den risikofreien und reibungslosen Abschluss dieses Geschäfts sieht folgendermassen aus: 1. Ich werde Ihnen eine Erklärung schicken, die ich per E-Mail/Fax zurückbekommen muss, des Inhalts, dass das Geld, das Sie in Europa an sich nehmen müssen, sicher bei Ihnen verwahrt und zum Teil weiterinvestiert wird.
2. Nachdem ich die Erklärung von Ihnen erhalten habe, werde ich den Anwalt meiner Schwester beauftragen, eine notarielle Vollmacht aufzusetzen, in der als Begünstigter der Name Ihrer Person/Firma eingetragen wird, und ich werde Ihnen ein Exemplar schicken, das Sie unterzeichnen und an mich zurückschicken werden. Dieses werde ich meinerseits an die Sicherheitsfirma in Amsterdam weiterschicken und sie somit darüber in Kenntnis setzen, dass statt meiner nunmehr Sie der Begünstigte sind.
3. Die Sicherheitsfirma in Europa wird alles weitere Vertragliche regeln, und wenn das erledigt ist, können Sie einen Termin mit ihnen vereinbaren, zu dem Sie nach Europa reisen können. Ich werde bei diesem Treffen ebenfalls zugegen sein, um auf einen Teil des Geldes unmittelbar zugreifen zu können.
4. Wir haben vereinbart, Ihnen 20 Prozent des Gesamtbetrags als Provision für Ihre Unterstützung und Kooperation zu zahlen.
5. Sie müssen mir zudem Ihren vollen Namen und Ihre Adresse schicken, die ich an die Sicherheitsfirma in Europa weiterleiten werde, sowie eine Fotokopie Ihres Reisepasses oder Führerscheins, damit wir Sie, die Person, mit der wir es zu tun haben, erkennen.
Ich erwarte dringend Ihre Antwort. Wie Sie verstehen werden, ist Zeit bei dieser Transaktion von gleicher Wichtigkeit wie Vertraulichkeit.
Falls Sie noch Fragen haben, können Sie sich selbstverständlich jederzeit an mich wenden.
Beste Grüsse Shehu Musa Abacha Aluta continua!
Mister Hooverson würde wahrscheinlich ein bisschen Zeit brauchen, um die Sache kleinzukauen und zu schlucken – oder auszuspucken. Das war der entscheidende Punkt. Viele angefixte Mugus verloren rasch das Interesse, sobald ihre vorgesehene Rolle in der ganzen Angelegenheit deutlich wurde. Konnten sie wirklich erwarten, so viel Geld ohne eine nennenswerte Gegenleistung zu erhalten? Zum Glück gab es die Wenigen, für die sich der ganze Aufwand lohnte – die wahren Gläubigen, die alles schluckten, was man ihnen vorsetzte.
Ich schlenderte zu Wizard hinüber, um ihm die Liste mit Namen zu geben, die ich am Abend zuvor beim Fernsehen angefertigt hatte. Er war unser Sammler im Cyberspace. Mit Software, die Hunderte von Servern durchkämmen konnte, erntete er Tausende von E-Mail-Adressen auf einen Schlag. Ich schärfte ihm ein, immer und überall – in Filmen, Zeitungen, Zeitschriften – nach selteneren Namen Ausschau zu halten. Früher oder später wurde der durchschnittliche John oder Peter oder Smith mit hoher Wahrscheinlichkeit zur Zielscheibe vieler 419er, weshalb wir für unsere ganze Mühe nichts weiter ernteten als Hassmails voll übelster Beschimpfungen und deutlicher Anweisungen, uns zur Hölle zu scheren – ein Mugu hatte mir sogar versichert, ich würde in der Hölle mit Jack The Ripper in einem Feuer braten. Aber jemand, der Wigglesworth oder Albright oder Letterman hieß, würde höchstwahrscheinlich seine erste E-MailAttacke überhaupt erhalten.
»Kings, komm mal bitte und sag mir, was du davon hältst«, rief Ogbonna von seinem Schreibtisch.
Ich ging zu ihm und las den Brief auf seinem Bildschirm.
Lieber Freund in Christus, Kalvariengrüße im Namen unseres Herrn.
Ich bin die frühere Mrs Mariam Abacha und jetzt Mrs Mary Abacha eine Witwe vom verstorbenen General Abacha. Ich bin jetzt zum Christentum bekert. Ich habe den ganzen Reichtum meines Gatten geerbt und will ich einen Teil
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