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Die Meerjungfrau

Die Meerjungfrau

Titel: Die Meerjungfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Ton.
    Ich kehrte ins Vorzimmer
zurück.
    » Mrs. Baxter hat angerufen«, sagte Pat. »Sie möchte, daß Sie zurückrufen — es sei
dringend.« Sie wählte bereits die Nummer.
    Ein paar Sekunden später
reichte sie mir den Hörer.
    »Hier Royal, Mrs. Baxter«, sagte ich.
    »Können Sie sofort hierher in
meine Wohnung kommen, Mr. Royal?« fragte sie ängstlich.
    »Natürlich«, sagte ich. »Was
ist los?«
    »Ich kann es Ihnen am Telefon
nicht sagen, aber ich muß Sie sprechen. Bitte kommen Sie gleich.«
    »Okay«, sagte ich. »Ich bin
schon unterwegs.«
    Ich gab Pat den Hörer zurück.
Sie ließ ihn auf die Gabel fallen und blickte mich nachdenklich an.
    »Ihrem Gesichtsausdruck nach«,
sagte sie, »handelt es sich um einen Ruf zu den Waffen.«
    »Warum stoßen Sie mich immer
wieder zurück?« sagte ich. »Das bekommt meinen Nerven schlecht — ich kriege
Magengeschwüre davon! Ich kann nicht schlafen, ich kann nicht essen, ich kann
nicht...«
    »Hatten Sie es nicht sehr eilig,
Mr. Royal?« sagte sie schnell.
    »Warum geben Sie es nicht
endlich zu?« schmeichelte ich. »Warum sind Sie nicht ehrlich gegen sich selbst
und gestehen sich ein, daß Sie ganz verrückt auf meine potente Männlichkeit
sind? Geben Sie zu, daß Sie mich für den bestaussehenden Mann halten, den Sie
je gesehen haben!«
    »Max«, sagte sie mit weicher
Stimme, »tun Sie mir einen Gefallen?«
    Ich beugte mich über sie.
»Jeden«, sagte ich mit gepreßter Stimme.
    »Wenn Sie dieses Duett mit Mr. Muggs singen«, sagte sie mit zärtlicher Stimme, »dann
setzen Sie sich einen Hut auf — damit ich Sie nicht mit dem Schimpansen
verwechsele.«
     
     
     

VIERTES KAPITEL
     
    M rs. Baxter erwartete mich an der
Tür ihrer Wohnung. Ich lächelte ihr zu, während ich den Korridor entlangging.
    »Vielen Dank, daß Sie so
schnell gekommen sind. Mr. Royal«, sagte sie. »Ich habe Angst — ich habe eine
Todesangst!«
    Ich folgte ihr ins Wohnzimmer.
Die Wohnung war inzwischen aufgeräumt worden und tadellos sauber. Ich ließ mich
auf der Couch nieder, und sie setzte sich mir gegenüber auf einen Stuhl, die
Hände im Schoß verkrampft.
    »Jemand droht mir«, sagte sie
mit leiser Stimme. »Er ruft mich fortwährend an — er erzählte mir immer wieder,
was mit mir passieren würde, wenn ich es ihm nicht aushändigte, wenn ich ihm
nicht sagte, wo es ist.«
    »Wo was ist?« fragte ich.
    »Das Band, sagte er. Ich habe
ihm erklärt, ich wüßte nicht, wovon er spräche, und er hat bloß gelacht. Jedesmal , wenn ich sage, ich wüßte von nichts, lacht er.
Und dann sagt er, was er mit mir tun würde.« Ihre Stimme hob sich hysterisch.
»Grauenhafte Dinge, Mr. Royal! Entsetzliche Dinge! Er sagt, er würde mich
umbringen, aber zuerst würde er...« Sie ließ den Kopf in die Hände fallen und
begann heftig zu schluchzen.
    »Immer mit der Ruhe«, sagte
ich. »Hysterie bringt uns auch nicht weiter.«
    Sie hob langsam das
tränenüberströmte Gesicht. »Wahrscheinlich haben Sie recht, Mr. Royal«, sagte
sie mit zitternder Stimme. »Zuerst ist Joe einfach verschwunden — und nun das.«
    »Das Band?« fragte ich. »Was
für ein Band?«
    »Das weiß ich nicht«, sagte
sie. »Ich habe nie etwas von irgendeinem Band gehört! Das habe ich ihm auch
immer und immer wieder gesagt, aber...«
    »Okay«, sagte ich. »Sie wissen
also nicht das geringste von irgendeinem Band.«
    »Es hängt mit Joe zusammen«, sagte
sie völlig gebrochen. »Ich weiß es. Irgendwas Entsetzliches ist mit ihm
geschehen.«
    »Das wissen Sie überhaupt
nicht«, sagte ich. »Und darüber auf diese Weise nachzugrübeln, nützt Joe auch
nichts. Sie müssen versuchen, irgendwelche konstruktive Gedanken zu fassen, Mrs. Baxter.«
    »Sie haben natürlich recht«,
sagte sie. »Aber ich habe wirklich nie zuvor etwas von irgendeinem Band
gehört.«
    »Joe ist Fernsehtechniker«,
sagte ich. »Es könnte sich eigentlich nur um ein Magnettonband handeln.«
    »Um ein Magnetband?« sagte sie
langsam. »Warum bin ich darauf nicht gekommen! Er hatte tatsächlich eine Rolle
hier.«
    »Wissen Sie, ob sie noch hier
ist?«
    Sie stand auf und ging zu einer
Kommode in der hinteren Ecke des Zimmers. Sie durchstöberte jede einzelne
Schublade, dann verschwand sie im Schlafzimmer. Ich zündete mir eine Zigarette
an und wartete. Als sie ins Wohnzimmer zurückkehrte, sah sie verblüfft drein.
    »Ich kann es nirgendwo finden«,
sagte sie. »Joe muß es mitgenommen haben.«
    »Wann haben Sie es zuletzt
gesehen?«
    »Ich weiß nicht

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