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Die Mehrbegabten

Die Mehrbegabten

Titel: Die Mehrbegabten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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Ursprünglich sollten sie in allen Großstädten stattfinden; seit Provoni aber mitgeteilt hat, daß er auf dem Times Square landen wird, können wir dort die größten Menschenmengen erwarten… manche werden aus ihrer Überzeugung als Minusmenschen, aus ihrem Vertrauen zu Provoni erscheinen, andere aus Neugier. Das werden wohl die meisten sein.«
    »Siehst du, wie sie das verdrehen?« meinte Nick. »›Bloße Neugier‹. Begreift die Regierung nicht, daß er allein durch seine Rückkehr eine Revolution ausgelöst hat? Die Lager sind leer, die Prüfungen werden korrekt durchgeführt – « Er brach ab, als ihm etwas einfiel. »Vielleicht kapituliert Grem«, sagte er langsam. Daran hatte er noch gar nicht gedacht, so wenig wie irgendein anderer Mensch, den er kannte. Sofortige, totale Kapitulation. Die Macht in die Hände von Provoni und den fremden Wesen gelegt.
    Aber das war nicht Willis Grems Art. Er war ein Kämpfer, der auf seinem Weg nach oben buchstäblich über Leichen gegangen war. Willis Grem schmiedet in eben diesem Augenblick neue Pläne, erkannte er. Das gesamte militärische Vermögen wird zusammengezogen, um gegen das Schiff aufzumarschieren, einen zehn Jahre alten Haufen Schrott… aber vielleicht war es das nicht mehr. Vielleicht funkelte es tagsüber wie ein Gott. Ein im Licht der Sonne sichtbarer Gott.
    »Ich bleibe im Bad, bis du gegangen bist«, sagte Kleo hinter der verschlossenen Tür.
    »Okay«, meinte er. Er nahm den Packen Kleidung und ging zum Aufzug.
    »Ich bin Amos Ild«, sagte der hochgewachsene Mann mit dem riesigen weißen, unbehaarten Schädel, der einem Wasserkopf glich, gestützt von dünnen Rohren.
    Sie tauschten einen Händedruck. Ilds Hand war feucht und kalt. Wie seine Augen, dachte Grem. Und dann dachte er: Er blinzelt nie. Mein Gott, er hat sich die Augenlider entfernen lassen. Wahrscheinlich nimmt er Pillen und arbeitet rund um die Uhr, Vierundzwanzig Stunden am Tag.
    Kein Wunder, daß es mit dem Großen Ohr so schnell voranging.
    »Nehmen Sie Platz, Mr. Ild«, sagte Grem. »Sehr freundlich von Ihnen, zu kommen, wenn man den ungeheuren Wert Ihrer Arbeit bedenkt.«
    »Die Beauftragten, die mich hergebracht haben, sagten mir, daß Thors Provoni zurückgekommen ist und vor Ablauf von achtundvierzig Stunden landen wird«, erwiderte Ild mit hoher, schriller Stimme. »Das ist gewiß viel wichtiger als das Große Ohr. Berichten Sie mir – oder geben Sie mir die Dokumente –, die alles enthalten, was über Provonis fremde Wesen bekannt ist.«
    »Dann glauben Sie, daß es Provoni ist?« fragte Grem. »Und daß er wirklich fremde Wesen bei sich hat?«
    »Statistisch würde die Analyse nach der dritten Ordnung der Neutrologik zu dieser Schlußfolgerung gelangen«, sagte Amos Ild. »Wahrscheinlich ist es Provoni, wahrscheinlich hat er ein oder mehrere fremde Wesen bei sich. Es heißt, er hätte alle Fernsehsendungen unterbrochen, also alle Bild- und Tonübertragungen. Was noch?«
    »Raketen, die sein Schiff erreichen«, sagte Grem, »explodieren nicht.«
    »Selbst mit Näherungszünder nicht?«
    »Nein.«
    »Und er ist länger als fünfzehn Minuten im Hyperraum geblieben?«
    »Ja«, sagte Grem.
    »Dann sollten Sie daraus schließen, daß er ein fremdes Wesen bei sich hat.«
    »Im Fernsehen sagte er, es sei um sein Schiff gewickelt – als eine Art Schutz.«
    »Wie eine Henne, die ihre Eier schützt«, meinte Amos Ild. »Das könnten wir bald alle sein. Unausgebrütete Eier, auf der eine kosmische Henne sitzt.«
    »Man riet mir, ich sollte Ihre Meinung darüber einholen, was zu tun sei.«
    »Es vernichten, alles darauf konzentrieren.«
    »Wir können es nicht vernichten. Ich möchte von Ihnen die Antwort darauf hören, wie wir reagieren sollen, wenn Provoni landet und aussteigt. Sollten wir einen letzten Versuch unternehmen, wenn er das Schiff und das Wesen verlassen hat? Wenn das fremde Wesen ihm nicht mehr helfen kann? Oder wenn wir ihn hier heraufbekämen, in mein Büro, allein… es könnte ihm dann nicht folgen.«
    »Warum nicht?«
    »Wenn es sein Schiff einhüllt, muß es tonnenschwer sein. Der Aufzug könnte es nicht aufnehmen.«
    »Könnte es sich nicht um einen Schleier handeln?« Ild beugte sich vor. »Haben Sie das Gewicht, die Masse seines Schiffes berechnet?«
    »Sicher. Hier.«
    Grem blätterte in einem Bündel Akten und reichte Ild eine davon.
    »Eins-acht-drei Millionen Tonnen«, las Ild. »Nein, es ist kein dünner Schleier. Es besitzt eine riesige Masse. Wie ich höre,

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