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Die Mehrbegabten

Die Mehrbegabten

Titel: Die Mehrbegabten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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Grem beeindruckt. »Sie sagen nicht 30 zu 70 oder 20 zu 80, wie ein Präkognitiver es tun würde; er kann nur Wahrscheinlichkeiten angeben, weil es einen Haufen alternativer Zukünfte gibt. Aber Sie sagen Null. Dann brauchen wir ja bloß« – jetzt erkannte er den Grund dafür, das Lasersystem von Baltimore aufzustellen -»P rovoni zu erledigen. I hn selbst.«
    »Er wird bewaffnet sein«, meinte Amos Ild. »Ausgerüstet mit mächtigen Waffen im Schiff und dazu Handfeuerwaffen. Und er wird über eine Abschirmung verfügen, ein Schutzfeld, das ihn begleitet. Wir halten das Lasergeschütz von Baltimore auf ihn gerichtet, bis es seine Abschirmung durchdringt. Er wird sterben. Die Massen der Alten Menschen werden ihn sterben sehen. Cordon ist bereits tot. Wir sind nicht mehr weit vom Ende entfernt. In zweiunddreißig Stunden kann alles vorbei sein.«
    »Dann stellt sich auch mein Appetit wieder ein«, erwiderte Grem.
    Amos Ild lächelte schwach und sagte: »Ich habe den Eindruck, daß er nie verschwunden war.«
    Weißt du, dachte Grem bei sich, ich traue dieser Sache mit der »absoluten Gewißheit« nicht. Ich traue ihrer Neutrologik nicht – vielleicht, weil ich sie nicht verstehe. Aber wie können sie behaupten, daß ein Ereignis in der Zukunft geschehen muß? Jeder Präkognitive, mit dem ich bisher gesprochen habe, sagte, daß an jedem Punkt in der Zeit Hunderte von Möglichkeiten liegen… aber sie verstehen die Neutrologik auch nicht, weil sie keine Neuen Menschen sind.
    Er griff nach einem seiner Fone. »Miss Knight«, sagte er, »ich wünsche eine Zusammenschaltung möglichst vieler Präkognitiver innerhalb der nächsten Vierundzwanzig Stunden. Sie sollen in ein Telepathennetz eingespeist werden, und da ich selbst Telepath bin, versuche ich bei den Präkognitiven herauszufinden, ob sie mit einer guten Wahrscheinlichkeit aufwarten können. Erledigen Sie das sofort.« Er legte auf.
    »Sie haben gegen unsere Abmachung verstoßen«, sagte Amos Ild.
    »Ich wollte die Präkognitiven nur über die Telepathen einschalten«, erwiderte Grem. »Und
    ihre – Meinung einholen.«
    »Rufen Sie Ihre Sekretärin und stornieren Sie den Auftrag.«
    »Muß ich?«
    »Nein«, sagte Amos Ild. »Aber wenn Sie es nicht machen, kehre ich zum Großen Ohr zurück und arbeite dort weiter. Es ist Ihre Entscheidung.«
    Grem griff wieder nach dem Fon und sagte: »Miss Knight, was ich eben gesagt habe, ist hinfällig.«
    Er legte mürrisch auf. Aus den Gehirnen anderer Informationen zu beziehen, war seine Haupttätigkeit im Leben; es war schwer, das aufzugeben.
    »Wenn Sie sich an sie wenden, sind Sie wieder bei Wahrscheinlichkeiten«, meinte Ild. »Sie sind wieder bei der Logik des 20. Jahrhunderts, ein enormer Rückschritt, fast zweihundert Jahre.«
    »Aber wenn ich zehntausend Präkognitive zusammenschalte – «
    »Sie würden nicht mehr erfahren, als ich Ihnen schon gesagt habe.«
    »Na gut«, stimmte Grem zu. Er hatte Amos Ild zu seiner Informationsquelle gemacht, und das war wahrscheinlich richtig gewesen. Aber zehntausend Präkognitive… ach was, dachte er. Eigentlich ist sowieso nicht mehr genug Zeit. Vierundzwanzig Stunden – das ist nichts. Sie müßten sich alle an einem Ort versammeln, und Vierundzwanzig Stunden wären dafür, trotz der modernen unterirdischen Verkehrswege, nicht genug.
    »Sie wollen wirklich hier in meinem Büro sitzen«, sagte er zu Amos Ild, »die ganze Zeit, ohne jede Pause, bis das vorbei ist?«
    »Ich brauche das Biomaterial über Provoni«, meinte Ild. »Ich brauch alles, was ich Ihnen gesagt habe.« Seine Stimme klang ungeduldig.
    Grem drückte seufzend auf eine Taste, die eine Verbindung zu allen Großcomputern der Welt herstellte. Er brauchte die Taste selten. »Provoni Komma Thors«, sagte er. »Alles Material, dann eine Zusammenfassung nach der Wertigkeit. Mit höchster Geschwindigkeit, wenn möglich. Absoluter Vorrang.« Er sah Ild an. »Fünf Minuten.«
    Viereinhalb Minuten später quoll ein Packen Papier aus einem Schlitz. Das waren die gesammelten Informationen. Dann in Rot die Zusammenfassung, ein, zwei Seiten.
    Er gab das ganze Material Ild, ohne einen Blick darauf zu werfen. Er wollte nichts mehr über Provoni lesen; er hatte in den letzten paar Tagen endlos viel über den Mann gelesen und gehört, wie es ihm schien.
    Ild las mit großer Geschwindigkeit zuallererst die Zusammenfassung.
    »Nun?« fragte Grem. »Sie haben Ihre Null-Prognose ohne das Material gestellt. Verändert sich jetzt

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