Die Meister der Am'churi (German Edition)
dass du es nicht willst, und ich lasse dich frei.“ Wie durch Nebel drangen die Worte zu ihm vor. Was war bloß los mit ihm? Lurez wusste mit Sicherheit, dass er im Angesicht eines Feindes, der ihm mit Folter und Tod drohte, ihn grausam quälte, nicht so rasch regelrecht zusammenbrechen würde. Er erstarrte, als ein Atemhauch über seine Lippen strich, blickte hoch, direkt in die Bernsteinaugen, die keinen Fingerbreit entfernt waren.
„Ich wollte sehen, was Ehre für einen wahren Am’churi bedeutet, und ich habe es gesehen. Ich will dir nicht wehtun, Lurez, und dich nicht mit Gewalt zwingen. Zu gar nichts, verstehst du? Wenn du das hier nicht willst, lass ich dich frei … Aber wenn du mir vertraust und es selbst wünschst, möchte ich weitergehen.“
Mühsam schüttelte Lurez den Kopf. „Ich habe es geschworen. Für eine Stunde gehöre ich dir, mit Leib und Seele. Ich werde mich nicht wehren und für nichts rächen.“
Einen Moment wirkte Brynn enttäuscht. Er schwieg, strich ihm dabei die schweißnassen Haarsträhnen aus der Stirn. Dann hauchte er Lurez einen Kuss auf die Lippen.
„Lass uns sehen, wie lange du zu deinem Schwur stehen kannst, Am’churi“, sagte er spöttisch. Lurez wollte etwas erwidern, vergaß jedoch alle Worte, als Brynn nach unten verschwand und ohne weitere Umstände seinen Schaft in den Mund nahm. Erregung explodierte in Lurez’ Leibesmitte. Er konnte sich nicht entziehen, ohne sein Gleichgewicht zu riskieren, war dem Saugen und der geschickten Zunge ebenso ausgeliefert wie den Händen, die über seine Hüften strichen und seine Hoden umspielten. Lange hielt er nicht durch, er stöhnte tief, warf sich nach hinten, ohne auf den Schmerz zu achten, der in seinem gefesselten Körper entflammte. Das taube Pulsieren der übermüdeten Arme war ihm gleichgültig, er dachte an nichts als das Glühen, das dieser Mann in ihm weckte. Als er keuchend zu zucken begann und sich kaum noch beherrschen konnte, ließ Brynn ihn unvermittelt los, presste sich dann fest mit dem Körper gegen ihn. Lurez war dankbar, sich anlehnen zu dürfen, stöhnend legte er seinen Kopf auf Brynns Schulter und ließ sich einfach nur halten.
„Hast du Erfahrung mit Liebe zwischen Männern?“, flüsterte Brynn und streichelte ihm dabei beruhigend über den Rücken.
„Ja und nein.“ Lurez konnte sich selbst kaum verstehen, so abgehackt kamen die Silben über seine Lippen. „Ich habe schon mit Männern geschlafen – allesamt keine Am’churi – aber immer oben gelegen.“
„Nun, du hast geschworen, dass du mir gehörst, für kurze Zeit, nicht wahr?“ Brynn glitt hinter ihn, ohne sich für einen einzigen Moment vollends von ihm zu lösen, und drückte sich von hinten gegen ihn. Lurez spürte das harte Geschlecht, das sich gegen seine Pospalte drängte. Instinktiv wollte er nach vorne flüchten, wurde jedoch von den Fesseln und starken Armen zurückgehalten.
„Bleib bei mir, ich habe noch etwas mehr mit dir vor!“ Brynn lachte. Es klang heiter, nicht spöttisch, was Lurez half, sich zu entspannen. Er schloss die Augen, als Brynn ihn den Hals hinab zu küssen begann und ihm zärtlich über Bauch und Brust streichelte.
„Ich habe noch nie erlebt, dass sich ein Mann da unten rasiert.“ Die Finger wanderten tiefer, hinab zu Lurez’ Scham und forschten mit offenkundiger Faszination über die glatte Haut.
„Glaub mir, es ist angenehmer, sich versehentlich in die Hoden zu schneiden, als anderweitig die Verwandlung zu ertragen …“
„Da verwandelt ihr euch auch?“ Brynn schob sich seitlich unter Lurez’ linken Arm hindurch und blickte ihn dann von unten her neugierig an. „Ihr Wölfe genauso, ich hab’s gesehen“, murmelte Lurez fahrig, denn Brynn untersuchte ihn weiterhin mit wahrem Forschereifer.
„Wie es scheint, ist es vorteilhafter, ein Muriakind zu sein!“ Brynn war kaum zu verstehen, da er sich tief unter Lurez’ Körper gebeugt hatte und sein Spiel mit der Zunge weitertrieb; er nutzte die Tatsache, dass sein Opfer nicht aus dieser Haltung entfliehen konnte.
„Ihr Götter!“, stöhnte Lurez, als die Zungenspitze seinen Eingang erreichte und sich dagegen drängte. Mittlerweile schmerzte ihn jeder einzelne Muskel, er war froh, als sich Brynn wieder aufrichtete und ihn von hinten stützte.
„Ist das der Grund, warum ihr euch nur halb verwandelt? Weil ein Drache zu weit entfernt von Menschen ist?“ Während er sprach, drang Brynn mit einem Finger in ihn ein. Lurez zuckte hilflos, rang nach
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