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Die Memoiren des Sherlock Holmes Bd. 2

Die Memoiren des Sherlock Holmes Bd. 2

Titel: Die Memoiren des Sherlock Holmes Bd. 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Conan Doyle
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Eßzimmer ihn eher hätten anziehen müssen.«
      »Die sind von der Landstraße besser zu sehen«, mutmaßte Mr. Joseph Harrison.
      »Ach ja, natürlich. Und hier ist eine Tür, die sehr einladend wirkt. Wohin führt sie?«
      »Das ist der Lieferanteneingang. Nachts ist er selbstverständlich abgeschlossen.«
      »Sind Sie je zuvor auf solche Weise aufgestört worden?«
      »Niemals«, sagte unser Klient.
      »Haben Sie kostbares Tafelgeschirr oder sonst etwas im Haus, das Einbrecher anlocken könnte?«
      »Nichts von Wert.«
      Holmes schlenderte, die Hände in den Taschen, um das Haus herum, lässig, wie es sonst nicht seine Gewohnheit war.
      »Übrigens«, sagte er zu Joseph Harrison, »Sie haben doch die Stelle entdeckt, wo der Bursche über den Zaun gestiegen ist. Die sollten wir uns ansehen.«
      Der junge Mann führte uns hin. Eine der hölzernen Latten war an der Spitze zerbrochen. Holmes riß ein loses Teilchen ab und untersuchte es.
      »Denken Sie, das ist letzte Nacht geschehen? Die Bruchstelle sieht ziemlich alt aus.«
      »Na ja, möglicherweise.«
      »Und drüben gibt es keine Abdrücke von jemandem, der hinübergesprungen wäre. Nein, ich nehme nicht an, daß uns das hier weiterhilft. Wir sollten die Angelegenheit im Hause noch einmal durchsprechen.«
      Percy Phelps ging sehr langsam, auf den Arm seines zukünftigen Schwagers gestützt. Holmes überschritt schnell den Rasen und stand vor dem offenen Fenster des Schlafzimmers, ehe die anderen heran waren.
      »Miss Harrison«, sagte Holmes mit äußerster Eindringlichkeit, »Sie müssen dort bleiben, wo Sie sind, den ganzen Tag. Und lassen Sie sich durch nichts davon abbringen, den ganzen Tag über nicht. Das ist lebenswichtig.«
      »Gewiß, wenn Sie es so wünschen, Mr. Holmes«, sagte das junge Mädchen erstaunt.
      »Wenn Sie zu Bett gehen, schließen Sie das Zimmer von außen ab und nehmen Sie den Schlüssel mit. Versprechen Sie mir das.«
      »Aber Percy…?«
      »Er fährt mit uns nach London.«
      »Und ich soll hier bleiben?«
      »Es ist zu seinem Besten. Sie können ihm damit einen Dienst erweisen. Schnell! Versprechen Sie es mir!«
      Sie gab mit einem Nicken ihr Einverständnis in dem Moment, als Mr. Harrison und Percy Phelps neben uns erschienen.
      »Warum sitzt du so sauertöpfisch da, Annie?« rief ihr Bruder. »Komm raus. Es ist so schön in der Sonne.«
      »Nein, danke, Joseph. Ich habe ein bißchen Kopfschmerzen, und im Zimmer ist es beruhigend kühl.«
      »Was schlagen Sie jetzt vor, Mr. Holmes?« fragte unser Klient.
      »Nun, über der Untersuchung dieses kleinen Zwischenfalls sollten wir nicht unsere Hauptsache aus den Augen verlieren. Es wäre eine große Hilfe für mich, wenn Sie mit uns nach London führen.«
      »Sofort?«
      »Sobald Sie es bequem einrichten können, sagen wir: in einer Stunde.«
      »Ich fühle mich schon wieder stark genug – wenn ich Ihnen wirklich eine Hilfe sein kann?«
      »Die denkbar größte.«
      »Vielleicht möchten Sie, daß ich dort über Nacht bleibe?«
      »Das wollte ich Ihnen eben vorschlagen.«
      »Dann wird mein Freund von vergangener Nacht, wenn er mich noch einmal besuchen will, das Nest leer vorfinden. Wir stehen alle in Ihrer Hand, Mr. Holmes, und Sie müssen uns nur genau erklären, was getan werden soll. Vielleicht sähen Sie es gern, wenn Joseph uns begleitete, um sich um mich zu kümmern.«
      »O nein, mein Freund Watson ist Mediziner, müssen Sie wissen; er wird sich um Sie kümmern. Wenn Sie erlauben, werden wir den Lunch noch hier nehmen, und dann fahren wir drei zur Stadt.«
      Alles geschah, wie er vorgeschlagen hatte, nur Miss Harrison entschuldigte sich, sie könne das Schlafzimmer nicht verlassen, und sie handelte damit ganz im Sinne Holmes’. Worauf mein Freund mit seinem Manöver abzielte, begriff ich nicht, konnte mir nur denken, er legte es darauf an, die Dame von Phelps fernzuhalten, der, erfreut über seine zurückkehrende Gesundheit und die Aussicht auf Aktivitäten, mit uns im Speisezimmer frühstückte. Holmes hielt eine noch größere Überraschung für uns bereit: Er ging mit uns zum Bahnhof, setzte mich und Phelps ins Coupe und erklärte dann ganz ruhig, daß er nicht die Absicht habe, Woking zu verlassen.
      »Es gibt da einige kleine Punkte, über die ich mir gern Klarheit verschaffen möchte, ehe ich wegfahre«, sagte er. »Ihre Abwesenheit, Mr. Phelps, wird mir in

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