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Die Menschenleserin

Die Menschenleserin

Titel: Die Menschenleserin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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Aufschluss über den Wagentyp gegeben hätte.
    Sie bedankte sich bei TJ und legte auf. Dann gesellte sie sich zu O’Neil und Kellogg in den Konferenzraum des CBI, wo Charles Overby jeden Moment auftauchen und um Futter für die nächste Pressekonferenz bitten würde – und für sein tägliches Gespräch mit Amy Grabe vom FBI sowie der CBI-Chefetage in Sacramento, die sich beide äußerst besorgt zeigten, dass Daniel Pell sich noch auf freiem Fuß befand. Leider jedoch würde die heutige Besprechung mit Overby sich in erster Linie um die Bestattungsvorbereitungen für Juan Millar drehen.
    Kathryn und Kellogg sahen sich kurz an und wichen dann dem Blick des jeweils anderen gleich wieder aus. Sie hatte noch keine Gelegenheit gehabt, mit ihm über den letzten Abend zu reden.
    Dann aber fragte sie sich: Was gibt es da groß zu bereden?
    ...hinterher... Was meinst du?
    Der junge Rey Carraneo steckte seinen vollkommen runden Kopf mit großen Augen zur Tür herein und sagte atemlos: »Agent Dance, verzeihen Sie die Störung.«
    »Was gibt’s denn, Rey?«
    »Ich glaube...« Seine Stimme erstarb. Er war gerannt. Auf seinem dunklen Gesicht glänzten Schweißtropfen.
    »Was denn? Was ist los?«
    »Wissen Sie, Agent Dance«, sagte der dünne Mann, »ich glaube, ich habe ihn gefunden.«
    »Wen?«
    »Pell.«

...Vierzig

    Der junge Agent erklärte, er habe das gediegene Sea View Motel in Pacific Grove angerufen – nur ein paar Meilen von Dances Wohnhaus entfernt – und erfahren, dass eine Frau am Samstag ein Zimmer gemietet hatte. Sie war Mitte zwanzig, attraktiv und blond, von schmaler Statur. Am Dienstagabend hatte der Empfangschef gesehen, dass ein Latino in ihr Zimmer gegangen war.
    »Aber der entscheidende Punkt ist der Wagen«, sagte Carraneo. »Auf dem Anmeldeformular hat sie einen Mazda eingetragen. Mit falschem Kennzeichen – ich hab es gerade überprüft. Aber der Geschäftsführer ist sich sicher, dass dort ein oder zwei Tage lang ein türkisfarbener Thunderbird gestanden hat. Jetzt ist er nicht mehr da.«
    »Sind die beiden derzeit in dem Motel?«
    »Es sieht so aus. Er sagt, der Vorhang sei zugezogen, aber er habe drinnen Licht und Bewegungen gesehen.«
    »Wie heißt sie?«
    »Carrie Madison. Doch es gibt keine Kreditkartendaten. Sie hat bar bezahlt und einen Dienstausweis des Militärs vorgezeigt, aber der hat in einer zerkratzten Plastikhülle gesteckt und könnte gefälscht gewesen sein.«
    Dance lehnte sich gegen die Tischkante und starrte die Straßenkarte an. »Ist das Motel ausgebucht?«
    »Bis auf den letzten Platz.«
    Sie verzog das Gesicht. Es waren zahllose Unschuldige vor Ort.
    »Lassen Sie uns den Zugriff planen«, sagte Kellogg und wandte sich an Michael. »Steht das Sondereinsatzkommando des MCSO bereit?«
    O’Neil musterte Dances besorgte Miene, und Kellogg musste die Frage wiederholen. »Die Teams können in zwanzig Minuten da sein«, antwortete der Detective. Er klang unschlüssig.
    Dance war es ebenfalls. »Ich bin mir nicht sicher.«
    »In welcher Hinsicht?«, fragte der FBI-Agent.
    »Wir wissen, dass er bewaffnet ist und keine Rücksicht auf Zivilisten nimmt. Und ich kenne das Motel. Die Zimmer liegen an einem Parkplatz und Innenhof. Es gibt so gut wie keine Deckung. Er könnte uns kommen sehen. Falls wir versuchen, die umliegenden Räume zu evakuieren, wird er uns entdecken. Falls wir es nicht versuchen, gibt es wahrscheinlich Verletzte. Die Wände könnten nicht mal ein kleines Kaliber aufhalten.«
    »Was schwebt Ihnen vor?«, fragte Kellogg.
    »Eine Überwachung. Wir lassen das Gebäude rund um die Uhr beobachten. Sobald er es verlässt, schnappen wir ihn uns auf der Straße.«
    O’Neil nickte. »Ich wäre auch dafür.«
    »Wofür?«, fragte Charles Overby, der soeben den Raum betrat.
    Dance schilderte ihm die Situation.
    »Wir haben ihn gefunden? Sehr gut!« Er sah Kellogg an. »Was ist mit Ihrer Eingreiftruppe?«
    »Die kann nicht rechtzeitig hier sein. Wir werden das Team des MCSO nehmen müssen.«
    »Michael, haben Sie schon Bescheid gegeben?«
    »Noch nicht. Kathryn und ich haben ein paar Einwände gegen einen Zugriff.«
    »Wie bitte?«, fragte Overby gereizt.
    Sie erklärte das Risiko. Der CBI-Chef verstand, schüttelte jedoch den Kopf. »Der Spatz in der Hand...«
    Auch Kellogg beharrte auf seiner Meinung. »Ich glaube, wir sollten wirklich nicht warten. Er ist uns schon zweimal entwischt.«
    »Falls er auch nur irgendeinen Hinweis auf unsere Anwesenheit erhält – und dazu

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