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Die Messermacher (German Edition)

Die Messermacher (German Edition)

Titel: Die Messermacher (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Mehnert
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Dann musste ich ihn eben in der gebückten Position seitlich ins Grab legen. Würde schon irgendwie gehen … es musste, ich hatte momentan keine andere Wahl und auch keine Energie mehr, mich gegen den Hund zu stellen. Mal sehen, wie der morgige Tag aussah und wie sich Moritz mir gegenüber benehmen würde. 

24 
     
    Marianne gab vor, einen Migräne-Anfall zu haben (was nichts Besonderes war, denn diese elenden Kopfschmerzen bekam sie leider öfters) und verließ ohne weitere Worte die Werkstatt. Auch das war normal, doch Nora kam dieser Anfall zu plötzlich und ausgerechnet nach ihrer Konfrontation mit diesem ominösen Zettel. Irgendetwas war faul und Nora wusste nur nicht, wie sie es nun schaffen konnte, ihre Tante zu beschatten. Sie musste herausfinden, was hier gespielt wurde. Marianne schien irgendwie darin verstrickt zu sein. Wer war dieser Mike, wer war der langhaarige Typ vom Friedhof, wo war Opa und wer hatte die Messer aus der Vitrine entwendet. Das waren eindeutig zu viele Fragen und Nora wusste einfach nicht, wo sie anfangen sollte nach Antworten zu suchen. Einer Eingebung folgend lief sie hinter ihrer Tante her, die gerade dabei war, in ihren Porsche einzusteigen.  
    „Marianne! Warte!“, rief sie ihrer Tante hinterher. Diese hielt erschrocken inne und sah sich gereizt nach ihrer Nichte um.  
    „Was willst du, Nora? Mir geht’s nicht gut und ich muss schnellstens ins Bett. Das weißt du doch!“, versetzte sie mit eisigem Blick. Nora wurde es bei diesem Blick ganz anders, denn so hatte ihre Tante sie noch nie angesehen. Doch mutig fragte sie freundlich: 
    „Soll ich dich nicht fahren? In diesem Zustand solltest du nicht Auto fahren!“  
    „Es geht schon“, versetze Marianne etwas freundlicher. „Bis nach Salach schaff ich es schon. Ist ja nicht das erste Mal.“ 
    „Na gut – wenn du meinst. Aber fahr vorsichtig, ja?“ lächelte Nora, da sie nun genau die gleichen Worte wie ihre Mutter gewählt hatte. Auch Marianne grinste, allerdings mit schmerzverzerrtem Gesicht und so war Nora versucht, ihrer Tante zu glauben, dass sie Kopfschmerzen hatte. Doch sofort erinnerte sie sich wieder an Mariannes Reaktion beim Anblick des Zettels und sie wurde wieder misstrauisch. Dennoch konnte sie momentan nichts tun. Doch dann sagte Marianne noch etwas, was Nora sofort aufhorchen ließ. 
    „Ich muss morgen wieder fit sein, denn da muss ich nach München. Das kannst du gleich den anderen ausrichten, damit sie nicht auf mich warten und wissen, wo ich bin. Wann ich zurückkomme, weiß ich noch nicht.“ 
    „Wo musst du denn hin? Ich weiß gar nichts von einem Termin in München“, wunderte sich Nora und war nun gespannt auf Mariannes Ausflüchte. Denn dass ihre Tante nicht geschäftlich unterwegs sein würde, war der jungen Schnüfflerin sonnenklar.  
    „Reno hätte eigentlich morgen den Termin in München, aber falls er heute nicht mehr kommt, fahre ich. Reno hat einen neuen Kunden aufgetrieben, aber die ganze Sache ist noch gar nicht sicher, deshalb hat er es nur mir erzählt. Wir wollten euch damit überraschen! Also sag den anderen bitte noch nichts davon, o.k.?“, fragte Marianne so eindringlich, dass Nora sofort nickte.  
    „Hört sich ja spannend an. Natürlich verrate ich nichts. Wann fährst du denn los?“, fragte sie noch ganz beiläufig und Marianne antwortete ohne Argwohn: 
    „Ich denke, ich schlaf mich erst mal aus, denn nach solchen Migräne-Attacken brauch ich viel Schlaf. So gegen zehn Uhr werde ich losfahren und schauen, dass ich gegen Abend wieder zurück bin um euch hoffentlich einen guten neuen Kunden zu präsentieren. Falls Reno heute doch noch zurückkommt, kannst du mir ja Bescheid sagen und ne SMS schicken. Bevor ich morgen losfahre, schaue ich dann zuerst auf mein Handy, o.k.?“ 
    Marianne war sich sicher, dass ihr Vater morgen noch nicht auftauchen würde, allerdings konnte sie nicht sagen, warum sie sich dessen so sicher war. Sie wusste nur, dass sie morgen nach München fahren musste, um diesem Mike sein Geld zu bringen. Immerhin hatte er seinen Auftrag gewissenhaft und zu ihrer vollsten Zufriedenheit ausgeführt. Falls Reno doch auftauchen sollte, hatte sie ein Problem. Vielleicht hätte sie doch lieber sagen sollen, dass sie ein paar Tage Urlaub brauchte? Aber diese Ausrede war ihr leider so schnell nicht eingefallen und so musste sie nun kurioserweise hoffen, dass ihr Vater noch mindestens einen Tag verschwunden blieb. Wie sie ihm dann allerdings die Sache mit

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