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Die Mestizin

Die Mestizin

Titel: Die Mestizin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: César Aira
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mit schmalem Kopf und dicken, runden Flanken vor. Manche sahen aus wie Bronzestatuen, so glänzend und gedrungen waren sie. Manche waren zu fett, wie Fässer mit dicken Beinen, die in schneeweiße Hufe mündeten. Als er ihre Vorliebe bemerkte, erhöhte der Mestize plötzlich den Preis für diese Exemplare.
    Danach kaufte sie, zusammen mit den jeweiligen Ochsengespannen, mehrere Karren aus Holz, Knochen und Rohr, die in schrillen Farben bemalt waren.
    Zu guter Letzt kümmerte sie sich um das Personal – zumindest einen Teil des Personals –, das unter ihrer Führung arbeiten sollte. Weiße kamen nicht in Frage, also würde sie unter den Indianern suchen. Viele der jungen Leute würden eine Veränderung zu schätzen wissen. Eines Tages ging sie frühmorgens in Begleitung eines ihrer Kindermädchen an den Strand, wo die Indianer immer frühstückten.
    «Da ist Bob Ignaze», sagte das Kindermädchen gleich nach ihrer Ankunft zu Erna.
    Die Morgendämmerung hatte sich noch nicht aufgeklärt. Sie musterte die Gestalten, die aus dem Wasser kamen, und machte unter ihnen den berühmten Schönling aus, einen jugendlichen Tarzan. An ihn hatte sie gar nicht gedacht, aber sie hatte ja nichts zu verlieren. Sie näherte sich der Runde, in der er stand, und wartete ab, bis er einen Eimer Milch ausgetrunken hatte. Er ernährte sich fast ausschließlich von Milch und Vogelblut. Erna nahm ihn beiseite und erklärte ihm, um was es sich handelte.
    «Warum ich?», fragte Bob.
    Erna zuckte mit den Schultern.
    «Warum nicht?»
    Der junge Beau kniff nachdenklich die Augen zusammen.
    «Fasane?», wiederholte er, als verstünde er nicht.
    Sie erklärte ihm flüchtig, wo die Zuchtfarm liegen würde, und fasste vage zusammen, wie sie den Betrieb aufziehen wollte. Er hatte sich zum Rauchen ins Gras gesetzt.
    «Einverstanden. Liebend gern. Auf so was habe ich nur gewartet.»
    Plötzlich sprang er auf und packte einen Jugendlichen beim Arm, der gerade triefend aus dem Wasser kam.
    «Das ist mein Cousin Iván», sagte er zu Erna. «Willst du mit uns kommen?»
    «Selbstverständlich», sagte Iván mit schläfriger Stimme. Offenbar glaubte er, dass sie ihn zu einem Spaziergang einluden.
    Inzwischen war es heller geworden, und Erna konnte sie deutlicher sehen. Beide hatten ihr Gesicht von der Stirn bis zur Nasenwurzel schwarz bemalt, was ihnen ein animalisches Aussehen verlieh. Durch die dicke Schicht schwarzer Farbe hindurch und unter den Augenlidern, die schwer wie Moos waren, glänzten die kleinen schielenden Augen so grausam wie die eines Vogels.
    «Wer noch?», fragte Bob und sah sich um.
    Er deutete auf einen Kreis von Indianern und Indianerinnen.
    «Denen kann man allen trauen», sagte er.
    Er ging zu ihnen, um mit ihnen zu reden. Kurz darauf kam er mit einem zurück, dessen Arme bemalt waren. Der dankte Erna dafür, dass sie sie in Erwägung gezogen hatte. Seine einzige Bedingung war, dass sie ihre Freundinnen mitnehmen durften, wogegen sie nichts einzuwenden hatte. Den restlichen Morgen über sprach sie mit etwa zwanzig Indianern – ausnahmslos Jugendliche –, manche hatten noch nicht einmal das Penisfutteral erhalten. Sie nahmen alle ihre Bräute oder Freundinnen mit, darunter viele, die ein Baby hatten oder schwanger waren. Sie schätzte die Anzahl der ersten Züchter auf etwa fünfzig.
    Das Rendezvous wurde für den späten Abend festgesetzt, am westlichen Ausgang des Dorfes. Sie sagte, dass sie bei der Baracke des Pferdehändlers vorbeigehen würde, um die Tiere abzuholen. Da Bob nichts zu tun hatte, begleitete er sie zum Laden, um Baumaterial zu kaufen. Die ganze Zeit über trug er Gleichgültigkeit und Verachtung zur Schau. Da Indianer autonom sind, ist es ihnen vollkommen unverständlich, wie man etwas im Laden kaufen kann, das einem die Natur kostenlos bietet. Für Erna hatte dies etwas Moralisches, und sie war sicher, dass eines Tages jemand genau diesen Unterschied zwischen den Indianern und Weißen herausstreichen würde, um mit der Überlegenheit Letzterer zu prahlen. Die Weißen hatten sich damit abgefunden, für alles zu bezahlen, und schufen mit dieser Haltung ein Klima der allgemeinen Unentgeltlichkeit, das die Indianer erst zu Indianern machte.
    Erna ließ die Karren beladen und ging nach Hause. Da sie Zeit hatte, badete sie die Kinder, kämmte sie, packte ihre Habseligkeiten in eine Tasche und verabschiedete sich von dem Beamten und seinen Frauen, die sie aufforderte, sie einmal zu besuchen.
    «Wenn es mit den Vögeln

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