Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die metallenen Herscher

Die metallenen Herscher

Titel: Die metallenen Herscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
Vom Netzwerk:
gehört nach dem herrschenden Maschinengesetz uns.«
    »Das klingt verdammt gut, Käpten!« sagte Rodrigo.
    Sarrazin war mittelgroß, schlank und unruhig. Die scharfen Falten, die sich von den Nasenflügeln zum Kinn hinunterzogen, verliehen ihm ein Aussehen, dem er nicht gerecht werden konnte. Der Tachyonenforscher und Elektroniker war derjenige unter ihnen, der die meisten Experimente wagte. Nach der Rechnung Escaders zählte Sarrazin sechsundzwanzig Jahre.
    »Die Arbeit liegt unter Kategorie Zwei«, fuhr Shenandoah fort, »also werden wir sie so durchführen können, wie wir es wollen. In Menadier haben wir einen hervorragenden Mechaniker, dem Rodrigo helfen kann. Ich besorge den astrogatorischen Teil und fliege die Schiffe. Wir haben nur dann Erfolg, wenn wir zusammenarbeiten. Alles andere sind sekundäre Probleme.
    Ich bin dafür, daß wir abstimmen.«
    Sneeper Wilkinsons Lachen war berüchtigt. Es schien, als halte er auch einen Weltuntergang für eine höchst originelle Sache. Er deutete auf Crooks, lachte meckernd und sagte:
    »Ich darf der Suada unseres Freundes, des ehemals berühmten Kapitäns, noch einen aufschlußreichen Satz hinzufügen.«
    »Bitte!« antwortete Saey Bayard trocken. »Der Weg ins Licht?«
    »Nieder mit dem Komputer! Nein ... ich möchte zu bedenken geben, daß wir nichts mehr zu verlieren haben. Aber wir können alles gewinnen. Im ungünstigsten Fall haben wir einige interessante Jahre verbracht.«
    Er lehnte sich zurück, lachte kurz und hinterhältig und schwieg.
    Ivor Menadier fuhr über sein Kinn. Ganz sachlich sagte er:
    »Ich bin ein Mann schneller Entschlüsse. Ich bringe viertausend Credit und meinen Besitz auf IV Ingstersveen mit in die Gesellschaft. Was erfüllt van Gossen für eine Funktion? Übernimmt er das Inkasso?«
    »Später«, Shenandoahs Züge spiegelten seine Unruhe wider. »Mit mir sind es zwei und fünf. Wer macht noch mit?«
    »Ich würde gern mitmachen. Ich fürchte nur, ich bin unbrauchbar. Ich bin Architekt. Ich kann zwar ein Schiff steuern, verfüge über gewisse handwerkliche Fähigkeiten und trinke Ivor noch unter diverse Tische. Ich koche ganz passabel, aber vermutlich wollt ihr nicht im Raum Häuser bauen?«
    Sarrazin musterte ihn schonungslos.
    »Das, was du kannst, scheint genau das zu sein, was wir suchen. Ich glaube, wir werden zusammen eine Menge Spaß haben.«
    Shenandoah streckte sein breites Kinn vor.
    »Darf ich euren Bemerkungen entnehmen, daß ihr mitmachen wollt?«
    »Natürlich!« Cortedanee drehte die Spitzen seines avantgardistischen Bartes.
    »Selbstverständlich.« Sarrazin sah das fast zu junge, fast zu schlanke Mädchen neben sich an. »Wenn man bedenkt, daß ich immerhin einige grundlegende Dinge über die Natur von Tachyonen herausgefunden habe, scheine ich nicht wertlos zu sein. Ich werde pausenlos an den Triebwerken unserer Jachten herumbasteln, um sie über die c-Barriere zu bringen. Und was machen wir mit Ensheela?«
    »Wir werden eine Kontaktperson brauchen«, schlug Sneeper vor und lachte vergnügt.
    »Das ist der Job, den ich seit einem Jahr suche.« Ensheela deutete hinunter auf die graue Stadt mit den eintönig angelegten Straßen und Plätzen. »Ich schließe mich euch an.«
    »Sneeper?« fragte Saey.
    »Keine Frage!« Der Werbefachmann lachte, als mache er einen köstlichen Scherz.
    »Dich brauche ich nicht zu fragen«, sagte Shenandoah und legte seinen Arm um die Schultern Saeys.
    »Du fragst überhaupt viel zu selten«, sagte sie und lächelte.
    »Wer viele Fragen stellt, bekommt viele Antworten. Mir reicht ein ›Ja‹ oder ein klares ›Nein‹, wie du weißt.«
    Sarrazin bewies, daß er ein methodischer Mann war und zog einen Notizblock hervor.
    »Wie gehen wir vor?«
    »Erstens: Anmeldung über den kontrollierenden Komputer Avedon acity«, sagte Shenandoah entschlossen. »Morgen früh. Das erledige ich. Anschließend werde ich mit van Gossen sprechen.«
    Rodrigo notierte. Er hatte eine winzige, gestochene Schrift, nicht größer als drei Millimeter.
    »Zweitens: Wir geben unsere Wohnungen auf und sparen dadurch Nutzungspunkte, die uns gutgeschrieben werden. Wir packen und verschiffen uns nach IV Ingstersveen.«
    Dieser Einwurf kam von Menadier. Sarrazin notierte weiter.
    »Drittens: Wir bauen unter meiner Leitung und nach meinem Plan unsere Werkstätten und Wohnungen aus. Für Ensheela wird ein Büroapartment in einem Bürotel gemietet. Ausstattung: Cortedanee und Wilkinson.«
    Sneeper lehnte sich zurück. Diesmal

Weitere Kostenlose Bücher