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Die metallenen Herscher

Die metallenen Herscher

Titel: Die metallenen Herscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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seinem kahlen Schädel und blickte Shenandoah unbewegten Gesichts an. Shenandoahs Lächeln vertiefte sich.
    »Erledigen wir zuerst alles andere«, sagte er und sah sich um. »Wie diese Kugel hierher gekommen ist, und auch, was sich vorher abgespielt hat, habe ich euch in allen Einzelheiten berichtet. Das also dürfte klar sein.«
    Über eine bodenlose Tiefe von Mißtrauen hinweg beobachteten die Männer die Kugel, die an bestimmten Stellen ihrer gleißenden Hülle beschlagen war. Feiner weißer Reif hatte sich niedergeschlagen.
    »Es ist klar, Käpten«, sagte Treen. »Du willst also eine Bergungstruppe gründen?«
    Saey stand im viereckigen Durchgang zur Küche und blickte die Mitglieder der Gruppe an.
    »Nur mit euch allen«, erwiderte Shenandoah. »Und nur dann, wenn alle mitmachen.«
    Inmitten einer Stadt, deren puritanische Auffassung allen modernen und experimentellen Dingen gegenüber durch zwei Jahrtausende ereignisloser Geschichte bedingt war, wirkte die Zusammenkunft der sieben Leute wie eine Verschwörung gegen das Dogma oder gegen den zentralen Komputer. Sie fand in einer Wohnung statt, deren Einrichtungsgegenstände in Handarbeit abgeändert worden waren; bunter, aggressiver, experimenteller und jeder Gegenstand für sich Ausdruck offener Widersetzlichkeit.
    »Ich bin Architekt, kein Raummann«, knurrte Treen Cortedanee.
    Treen war dreißig Jahre alt; er war einen halben Kopf kleiner als die anderen Männer. Der Bart über seiner Oberlippe schwang bogenförmig nach oben und endete in einer scharfen Spitze. Treen war dunkelbraun, seine Augen waren fast schwarz. Die haarlosen Ecken über den Schläfen zogen sich weit nach hinten. Er trug die Uniform der Architekten: karminrot und ohne jede Verzierung. Die Identifikationsplakette, auf der linken Brustseite senkrecht angebracht, zeigte drei gelöschte Stellen, drei der leuchtenden Punkte waren entfernt worden.
    »Das wissen wir«, erwiderte Shenandoah sanft. »Ich habe einige bestimmte Vorstellungen. Es ist unsere letzte Chance, aber die beste, die wir je hatten.«
    Treen schnappte nach Luft, seine Gesichtsfarbe wechselte.
    »Die beste Chance!« rief er. »Du bist wahnsinnig, Crooks!«
    »Van Gossen wird uns helfen und uns beraten«, antwortete Shenandoah ruhig.
    »Der Historiker?« flüsterte das junge Mädchen neben Rodrigo Sarrazin erstaunt.
    »Ja. Wir haben einen mächtigen Verbündeten.«
    »Van Gossen scheint irgendwo in seinem Herzen ebenso ein Rebell wie wir zu sein.«
    In einer weißen Sitzkugel floß die wuchtige Gestalt Sneeper Wilkinsons auseinander. Hundertachtzig Zentimeter groß, blond und mit Augen von der Farbe des Mittagshimmels über Avedon. Seine aufsehenerregenden Fotos waren für den Komputer der Grund gewesen, ihn zu entlassen. Sneeper war Werbefachmann; unter seinen dicken Fingern entstanden kleine Meisterwerke der Fotografie und damit verbundener Gebiete.
    Shenandoah nickte Sneeper zu.
    »Ja. Das ist er.«
    Wieder trat ein kurzes, angespanntes Schweigen ein.
    »Das heißt etwas«, sagte schließlich Ivor Menadier langsam und bedächtig. »Abgesehen von dem hier ...«, sein Blick irrte ab und verweilte auf der Kugel, »... könnte das eine Aufgabe für uns sieben sein. Ich bin grundsätzlich dafür.«
    »Danke, Ivor«, sagte Crooks.
    »Wie stellst du dir die Aktion im einzelnen vor?« erkundigte sich Rodrigo Sarrazin.
    »Du, Ivor, hast auf IV Ingstersveen eine Werkstatt mit Landeeinrichtung. Wir brauchen sie. Und die Fundamente deiner Werkstatt, die man dir zerstört hat – nach dem Urteil.«
    »Meinetwegen!« sagte Ivor.
    Crooks trat mitten zwischen seine Freunde und blickte sie nacheinander prüfend an. Dann machte er eine ausholende Bewegung und sagte:
    »Hört zu! Ich habe einen Vorschlag, über den wir abstimmen sollten. Wir fünf Männer gründen diese Firma, unter Mithilfe unserer zwei Mädchen. Jeder von uns bringt seinen Besitz und sein letztes Geld mit ein.«
    Beim letzten Wort begann Rodrigo nervös zu kichern.
    Grinsend blickte Shenandoah kurz auf den jüngsten seiner Freunde.
    »Wir lassen uns von Treen unter Verwendung dessen, was wir dort finden, eine schmucke Behausung errichten. Zusammen besitzen wir drei Jachten; wenn wir eine davon auseinandernehmen und einige Ersatzteile kaufen, können wir die anderen beiden mit geringem Aufwand neu zusammenbauen. Wir haben dann zwei schwere Schleppfahrzeuge. Wilkinson macht für uns die Werbung. Und Sarrazin durchforscht die Archive nach verschollenen Schiffen. Was wir bergen,

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