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Die Mission des Zeichners

Die Mission des Zeichners

Titel: Die Mission des Zeichners Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Goddard
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untergebracht, so wie er seine Huren in St. James's untergebracht hat. Und diese Günstlinge haben die Rechte und Traditionen der Einheimischen mit Füßen getreten. Tiberius gibt Lord Ca-dogan und Konsorten die Schuld an all seinen Missgeschicken. Der baut in Caversham drüben einen Palast, der dem von Blenheim in nichts nachstehen soll. Und jetzt machen es ihm die Jakobiten möglich, seine Wut zu einem hehren Anliegen zu erhöhen. Ein Mangel an Jakobiten herrscht in dieser Gegend dank dem alten König William nicht, weil er damals immer wieder Katholiken aus London vertrieben hat. Der Earl of Arran lebt in der Nähe. Und Lord Arran ist, wie Walpole aufgrund der Lektüre von Sunderlands Dokument bestimmt weiß, eng mit dem Prätendenten verbunden.«
    »Dieser Aufstand, den sie planen, kann unmöglich gelingen«, wandte Estelle ein.
    »Nicht beim derzeitigen Stand der Dinge. Aber wenn erst die Dienstagsausgabe der London Gazette in den Kaffeehäusern und Tavernen von England ausliegt, ist das vielleicht nicht mehr so sicher.«
    »Das lässt er nicht mit sich machen!«, rief Spandrel. »Darum bin ich ja zu Ihnen gekommen. Walpole wird nicht nachgeben. Am Dienstag wird die Gazette das Grüne Buch mit keinem Wort erwähnen.« »Das werden wir ja sehen.«
    »Sie werden nur eines sehen«, warnte Estelle, »das Blut seines Sohnes an Ihren Händen.«
    »Ich habe nicht den geringsten Wunsch, dem Jungen etwas anzutun, obwohl er eine gehörige Tracht Prügel dringend nötig hätte.«
    »Ihre Wünsche tun nichts zur Sache. "Was werden Sie tun, wenn Walpole Sie herausfordert?«
    »Das wird er nicht!«
    »Er wird, glauben Sie mir, Captain. Ich kenne ihn. Wie Sie es so charmant ausgedrückt haben, bin ich seine Hure. Mit seiner Natur bin ich vertrauter, als es Ihnen jemals möglich sein wird. Er ist unnachgiebig. Er liebt Edward, aber noch mehr liebt er die Macht. Er wird nicht nachgeben.«
    »Dann wird er eben zusehen müssen...«
    »Sehen Sie?« Estelle starrte McIlwraith eindringlich an. »Sie werden den Jungen also doch umbringen. Oder Wagemaker. Oder Plunket. Oder der Wildhüter des Earl of Arran. Wer, das ist egal. Jemand wird es tun, statt die Niederlage einzugestehen und den Jungen freizulassen.«
    »Ich kann die Zukunft nicht voraussagen.«
    »Aber wir. Erzähl ihm das mit deiner Mutter, William.«
    »Er droht damit, dass er sie als Diebin hängen lassen wird«, sagte Spandrel. »Aber vorher knüpfen sie mich wegen Mordes auf.«
    »Und er meint es ernst«, bekräftigte Estelle. »Wenn er sich zurückhält, dann nur aus Sorge, Sie zu einem übereilten Schlag zu provozieren.«
    »Und was genau kündigt er an, Madam?«
    »Dazu äußert er sich nicht. Aber er weiß, dass einer von uns Ihnen verraten haben muss, was im Grünen Buch steht.«
    »Mit wie viel er bestochen wurde, meinen Sie? An-Ihrer Stelle würde ich mir meinen schönen Kopf nicht allzu sehr darüber zerbrechen. Spandrel wird sicher mannhaft die Verantwortung auf sich nehmen, edler Narr, der er ist.«
    »Ich bin verantwortlich«, murmelte Spandrel düster.
    »Sehen Sie! Sie können unbesorgt ins Schlafzimmer zurückkehren. Wohin Sie auch gehören.«
    »Walpole nimmt nichts in gutem Glauben«, stieß Estelle hervor. »Beim geringsten Zweifel wird er nichts zu meinen Gunsten werten.«
    »Sie werden mir verzeihen, wenn ich mich davon nicht um den Schlaf bringen lasse.«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass Sie angesichts der Truppen, die Walpole auf Sie hetzen kann, noch viel Schlaf zu verlieren haben. Aber das nur nebenbei. Ich flehe Sie nicht um Gnade an.«
    »Das ist auch gut so. Ich würde Ihnen keine gewähren.« »Sie sollen nur wissen, dass wir in eigener Sache hier sind, nicht Walpoles wegen. Wir sind gekommen, um seinen Sohn - und damit uns - zu retten.«
    »Und auch Sie, Captain«, fügte Spandrel hinzu. »Er weiß nichts von Ihrer Beteiligung. Und er braucht es auch nicht zu erfahren. Wenn das alles hiermit sein Bewenden hat.«
    »Mit einer bedingungslosen Kapitulation, meinen Sie das?« »Sie wollen doch nicht einen Mord auf dem Gewissen haben. Aber so wird es kommen. Vorsätzlicher Mord, noch dazu an einem Jungen. Schlimmer noch, an einem unschuldigen Kind, egal, in welche Machenschaften sein Vater verstrickt ist.«
    »Ich habe es Ihnen doch gesagt, Spandrel: Er oder ich.« »Dann gewinnt er. Ich glaube nicht, dass Sie skrupellos genug sind, um bis zum Ende zu gehen. Aber er ist es. Ich habe es Ihnen gesagt: Sie können nicht gewinnen.«
    »Und nur

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