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Die Mission des Zeichners

Die Mission des Zeichners

Titel: Die Mission des Zeichners Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Goddard
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sein, wenn Horace ihm sagt, dass der Engländer, der letztes Jahr einen der angesehensten Bürger Amsterdams ermordet hat und aus dem Gefängnis entwichen ist, endlich dank unserer Bemühungen für sein Verbrechen zur Verantwortung gezogen werden kann. Dazu haben wir, wenn auch ungewollt, den Halunken unschädlich gemacht, der seine Flucht bewerkstelligt hat. Alles in allem, denke ich, sind uns die Bürger von Amsterdam zu tiefem Dank verpflichtet.«
    »Für unseren wertlosen Kartenzeichner bedeutet das also den Strick?«
    »Allerdings. Und er hat nichts weniger als das verdient.« Walpole sog nachdenklich an seiner Pfeife. »So lästig der Bursche ist, habe ich dennoch mein Bestes für ihn getan. Horace wird um die Zusicherung bitten, dass man ihn nicht durch Folter zu einem Geständnis zwingt.«
    »Und vermutlich auch nicht zur Preisgabe von Dingen, die in keinem unmittelbaren Zusammenhang mit dem Fall stehen.«
    »Ganz richtig, Charles. Aber natürlich war Barmherzigkeit mein Hauptanliegen.« Walpole blies durch die Nase einen Kringel in Richtung Decke. »Wie immer.«

42 Abrechnung auf Holländisch
    Spandrel verbrachte eine Woche in komfortabler, aber nicht unbedingt befriedigender Einzelhaft im Tower von London. Zufällig lag sein Quartier neben demjenigen, das bis vor kurzem Sir Theodore Janssen bewohnt hatte. Aber trotz des herrlichen Blicks auf den Fluss und den Hafen von Bermondsey gab es einen wesentlichen Unterschied, den Spandrel nie aus seinen Gedanken bannen konnte. Sir Theodore hatte auf eine Verhandlung vor dem Unterhaus gewartet und sich nur darum sorgen müssen, wie viel von seinem liebevoll angesammelten Reichtum - an Ländereien und Häusern, an Schmuck und Porzellan, an Gemälden und Wandteppichen, an Pferden und Kutschen, an exotischen Gewürzen und Spezereien - er würde behalten dürfen. Sein Leben war nie in Gefahr gewesen. Jetzt residierte er wieder in seinem Haus am Hanover Square, weniger wohlhabend, aber vor Armut immer noch geschützt durch ein gewaltiges Vermögen, und konnte sich auf einen sorgenfreien Lebensabend freuen. Bei Spandrel stand das Alter auf einer langen Liste von Erfahrungen, die er nie machen würde. In Ketten durch das Tor für die Verräter geführt, an Bord einer Barkasse gestoßen und flussabwärts zu einer wartenden holländischen Fregatte gebracht zu werden, gehörte wiederum zu den Erlebnissen, die er nicht mehr erwartet hatte und von denen er lieber verschont geblieben wäre. Aber seine Wünsche und Vorstellungen zählten in diesen Tagen weniger denn je. An einem trüben Maimorgen, an dem es wie aus Kübeln goss, nahm die Kampioen ihren Gefangenen in Limehouse Reach in Empfang. Bevor er nach unten geschafft wurde, drehte sich Spandrel noch einmal um und verabschiedete sich mit einem letzten Blick von seiner Heimatstadt und seinem Vaterland.
    Einen Tag nach Spandrels unbemerkter Abreise wies Vis-count Townshend den Bürgermeister von London in einem Brief an, aufgrund einer jüngst von der Regierung aufgedeckten jakobitischen Verschwörung zum Umsturz der Regierung, ja, zur Ermordung des Königs, sämtliche Papisten und sonstige Geistliche, die den Eid auf den König verweigerten, aus der Stadt zu verbannen.
    Und während die wenigen hundert Papisten und Eidesverweigerer aus der Stadt zogen, marschierten Tausende bis an die Zähne bewaffnete Soldaten ein und errichteten im Hyde Park ihr Lager. Der König, so wurde verkündet, hatte seinen Besuch in Hannover verschoben. Ein Anschlag auf sein Leben und die Krone sei in einem anonymen Brief an die Duchess of Kendal enthüllt worden. Verhaftungen, Prozesse und Hinrichtungen wurden versprochen. Und die Londoner Volksmassen fieberten einem aufregenden Sommer entgegen.
    Für Spandrel hatte der Sommer weniger mit Verheißungen als mit Erinnerungen zu tun. Nicht, dass man in den Verliesen des Amsterdamer Stadhuis, des Rathauses, etwas von den Jahreszeiten mitbekam. Dort waren die Schatten stets tief, und ein Tag war wie der andere. Die Zelle, in der Spandrel hockte, war nicht dieselbe wie fünfzehn Monate zuvor, wenngleich so gut wie keine Unterschiede bestanden. Der Große Janus war immer noch der Freundlichste unter den Wärtern und nahm Spandrel offenbar die Prügel in Ugels' Laden in keiner Weise übel. Im Gegenteil, es schien ihm sogar aufrichtig Leid zu tun, den Engländer wieder hier sehen zu müssen. Freilich war sein Bedauern nicht annähernd so groß wie das von Spandrel.
    Wie und wann ihm die Behörden den

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