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Die Mission des Zeichners

Die Mission des Zeichners

Titel: Die Mission des Zeichners Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Goddard
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neben ihm sitzenden Gestalt zu. »Sohn von Ysbrand de Vries selig.«
    »Und ich bin Horatio Walpole«, meldete sich der vierte Mann zu Wort. »Roberts Bruder.«
    Bei näherem Hinsehen erkannte Spandrel, dass tatsächlich eine gewisse Ähnlichkeit zwischen den beiden bestand. Horatio war dick, wenn auch nicht so fett wie Robert, und sein Gesicht rund und rot, doch in nichts davon war so auffällig wie bei seinem Bruder. Sein Blick schließlich verriet etwas Weiches, das Spandrel überhaupt nicht wiedererkannte. Horatio war der Walpole des armen Mannes, doch auf all diejenigen, die das Original nicht kannten, wirkte er zweifellos ungemein beeindruckend.
    Spandrel gab sich einen Ruck. »Was kann ich... für Sie tun, meine Herren?«
    »Die Frage ist doch eher: Was können wir für Sie tun?«, entgegnete Walpole.
    »Ich bin ein zum Tode verurteilter Mann, Sir. Niemand kann noch etwas für mich tun.«
    »Was, wenn das Todesurteil keinen Bestand mehr hätte?«
    »Ich... verstehe nicht.«
    »Sagen Sie's ihm, Dalrymple. Das hier ist keine Unterhausdebatte. Durch Verzögern gewinnen wir nichts.«
    »Nun gut.« Dalrymple räusperte sich und sah zu Aertsen hinüber. »Mit Ihrer Erlaubnis, Mijnheer?«
    »Meine Erlaubnis?« Aertsen reckte verärgert das Kinn vor. »Mijn God\ Sagen Sie's ihm, ja! Warum nicht?«
    »Ihre... Lage«, begann Dalrymple, »hat sich geändert.«
    »Geändert?«
    »Ja.« Dalrymple schien das Gesicht zu verziehen. »Kurz nach der Verhängung des Urteils gegen Sie hat eine andere Person das Verbrechen gestanden, dessen man Sie schuldig gesprochen hat. Da Sie von Anfang an Ihre Unschuld beteuert haben...«
    »Eine andere Person?« Spandrel starrte Dalrymple entgeistert an. »Jemand anderer hat gestanden?«
    »Ja.«
    »Wer?« Aber es konnte natürlich nur einen Menschen geben. »Nicht... Estelle?«
    »Mrs. de Vries«, antwortete Dalrymple tonlos. »Das ist zutreffend.«
    »Das kann nicht sein.«
    »Doch.«
    »Sie... hat es zugegeben?«
    »In einem umfassenden Geständnis. Damit werden Sie entlastet... vollständig und restlos.«
    »Das glaube ich nicht.«
    »Es fällt gewiss schwer, das zu glauben. Aber es ist wahr. Das Geständnis wurde vor Vogt Lanckaert abgelegt. Mijnheer Aertsen war ebenfalls zugegen.«
    »Es ist wahr«, knurrte Aertsen durch zusammengebissene Zähne.
    »Warum? Aus welchem Grund sollte sie so etwas tun?« »Um einen Unschuldigen vor dem Strick zu bewahren, war der Grund, den sie angegeben hat. War es nicht so, Aertsen?« »Ja.«
    »Ich werde nicht gehängt?«
    Dalrymple schüttelte den Kopf. »Nein.«
    »Aber Estelle?«
    »Sie sorgen sich um sie, Spandrel?«, fragte Walpole.
    O ja, das tat er. Fast gegen seinen Willen grämte er sich auf einmal um sie. »Sie wird jetzt gehängt? Statt meiner?«
    »Nun«, erwiderte Dalrymple, »in unserem Land wird eine Frau, die ihren Mann ermordet, nicht gehängt, sondern auf dem Scheiterhaufen verbrannt.«
    »Gott im Himmel!«
    »Glücklicherweise«, warf Walpole dazwischen, »muss es nicht so weit kommen.«
    Spandrel wandte sich zu ihm um. »Was meinen Sie damit, Sir?«
    »Wir haben einen Vorschlag für Sie, Spandrel. Um Himmels willen, rücken Sie schon raus damit, Dalrymple!«
    »Die Umstände sind gleichermaßen kompliziert wie delikat.« Der Botschaftsbeamte wählte seine Worte mit Bedacht. »Als Hauptschuldigen an der Ermordung ihres Gatten belastet Mrs. de Vries in ihrem Geständnis seinen Sekretär Zuyler, der laut Mrs. de Vries...«
    »Er ist tot«, sagte Spandrel.
    »Ganz richtig.« Dalrymple bedachte Spandrel mit einem nachsichtigen Lächeln. »Ich fahre fort. Mrs. de Vries könnte ohne den vorausgehenden Widerruf des Urteils gegen Sie nicht vor Gericht gestellt werden. Das öffentliche Eingeständnis eines solchen Justizirrtums wäre jedoch...«
    »Verdammt peinlich!«, bellte Walpole.
    »Die Peinlichkeiten sind nicht ausschließlich uns zur Last zu legen!«, schnappte Aertsen.
    »Er bezieht sich auf den in Mrs. de Vries' Geständnis genannten Grund für den Mord.« Walpole sah Spandrel ins Gesicht und zuckte die Schultern. »Ein bestimmtes Buch mit grünem Umschlag.«
    »Dessen Inhalt, insbesondere an diesem prekären Wendepunkt der Lage in unserem Land, wir ungern im Ausland verbreitet sehen würden«, ergänzte Dalrymple. »Können Sie folgen?«
    »Ich...« Spandrels Augen wanderte von einem der vier Herren zum anderen, ohne dass ihm ihre Absicht um einen Deut klarer wurde. »Ich bin mir nicht ganz sicher.«
    »Unser Vorschlag«, fuhr

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