Die Mission
die Demi-Monde ® bietet das bestmögliche Umfeld, in dem US-Streitkräfte – neoFights, kriegserprobte Einheiten, NCOs, Offiziere oder Einsatzkommandos – kostengünstig und performance-effektiv in punktgenauen, schwierigen AK-Situationen trainiert und bewertet sowie Taktiken, Techniken und Verfahren extremen Tests unterzogen werden können. Schätzungen zufolge kann die Demi-Monde dem US-Militär über 4,35 Milliarden Dollar pro Jahr an Kosten für Ausbildung, Krankenhausunterbringung, Sozialhilfe, Bestattungen etc. ersparen.
– Demi-Monde ® Produktbeschreibung
14. Juni 2013
»Wie bitte?«
»Ich fragte, ob Sie Lust hätten, eine Million Dollar zu verdienen, Miss Thomas?«
Ella holte tief Luft, während ihr angeborenes Misstrauen immer stärker wurde. Sie warf dem General einen skeptischen Blick zu und verscheuchte gleichzeitig die angenehme Vorstellung. Aber wie schön es doch wäre, wenn sie keine Geldsorgen mehr hätte! Wenn sie sich nicht mehr um das Geld für das College und die Miete kümmern und sich keine Sorgen mehr um Billy machen, sich nicht um all die Dinge kümmern müsste, mit denen eine Achtzehnjährige sich eigentlich nicht herumschlagen sollte.
»Ist das Ihr Ernst? Erzählen Sie mir bloß keinen Scheiß! Sie verarschen mich doch nicht, oder?«
Der General nickte heftig, was Ella leicht verwirrte. »Aber ja doch, Miss Thomas, das ist mein völliger Ernst. Gewiss. Mir war es noch nie so ernst! Also frage ich noch einmal, hätten Sie Lust, eine Million Dollar zu verdienen?«
Ella überlegte und versuchte, dabei ganz ruhig zu bleiben. Der Kerl schien es tatsächlich ernst zu meinen. Aber …
»Das ist eine unlogische Äußerung, um es mit den Worten meines Rechtskundelehrers zu sagen, Mr. General. Natürlich hätte ich Lust, eine Million Dollar zu verdienen. Die Frage ist nur: Was müsste ich tun für diese Million?« Sie lächelte. »Müsste ich jemanden umbringen?«
Der General runzelte die Stirn und schüttelte vehement den Kopf. »Nein, Miss Thomas, nein. Nein, Sie müssten niemanden umbringen. Ganz im Gegenteil, was die US -Regierung von Ihnen erwartet, ist, dass Sie jemanden retten. Sie sollen eine Rettungsaktion durchführen.«
Dieses Gespräch nahm allmählich sonderbare Züge an, fand Ella. Vor einer Woche war sie nach Fort Jackson – dem Kommandozentrum für Indoktrinierung und Ausbildung der US-Streitkräfte – gekommen, um ein Vorstellungsgespräch zu führen; zumindest hatte man ihr das gesagt. Sie sollte als Jazzsängerin eine Band zusammenstellen und eine Tour durch die diversen Militärstützpunkte der US -Armee auf der Welt machen. Und nun war sie hier und wurde befragt, ob sie etwas dagegen hätte, Ella TrueHeart zu spielen, und für ihre Mühe bot man ihr eine Million Dollar an. Das klang nicht gerade koscher. Trotzdem, eine Million Dollar war eine Million Dollar.
»Ich soll also nicht singen?«
»Doch doch, das ist von größter Bedeutung. Die Frau, die wir auf diese Mission schicken, muss singen können. Es ist die einzige Möglichkeit, den Feind zu infiltrieren. Sie muss sich als Jazzsängerin ausgeben können.«
Jetzt lief das Ganze richtig aus dem Ruder. Ella beschloss, dem General auf den Zahn zu fühlen. »Hören Sie, General, ich bin bloß ein achtzehnjähriges Schulmädchen, das abends als Sängerin auftritt. Ich muss genug Geld zusammenkratzen, damit ich aufs College kann. Ich bin eine ganz gewöhnliches Person. Sie müssen sich darüber im Klaren sein, dass der Name Ella Thomas keineswegs so was wie eine geheime Identität ist. Ich sitze nicht als mein eigenes Alter ego in Ihrem Büro. Ich bin weder Wonder Woman noch Supergirl in Verkleidung. Und Menschen wie ich führen keine ›Rettungsaktionen‹ durch. Menschen wie ich arbeiten als Kellnerin oder Kassiererin.«
Der General warf Ella ein Lächeln zu, das sie als beruhigend interpretierte. Sie wünschte, er hätte es nicht getan: Er sah aus, als litte er an Verstopfung. »Ich kann verstehen, dass Sie verwirrt sind, Miss Thomas, und ich will mich bei Ihnen entschuldigen, dass ich Sie derart überfallen habe. Aber Sie sind wirklich die ideale Besetzung für diese Mission. Wir brauchen eine junge Frau wie Sie, um diese Rolle in einer Computersimulation besetzen zu können.«
»Was … in einem Computerspiel?«
»Ja, in einem überaus ausgeklügelten Computerspiel.«
»Na schön, General. Lassen Sie hören, ich bin ganz Ohr.« Das klang nicht schlecht. Eine Rolle in einem Computerspiel zu übernehmen
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