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Die Mission

Die Mission

Titel: Die Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rod Rees
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Sicherheit und Zuverlässigkeit überprüft. Ich bin überzeugt, dass Sie nach dieser Vorführung geneigt sein werden, die seit langem fälligen Gelder zu bewilligen, die dem Institut zustehen, damit ich meinen loyalen Mitarbeitern endlich ihre Gehälter auszahlen kann.
    – Brief des Professors Michael Faraday an Kamerad Stellvertretender Führer Beria vom 17. Tag im Herbst des Jahres 1004
    Heute würde er seinen alten Titel tragen. Er würde nicht mehr Kamerad Kommissar Dashwood sein. Ab heute Abend wäre er wieder Baron Dashwood, königstreuer Adliger und Offizier. Das Warten hatte ein Ende.
    Heute Abend würde er die Eisenbahnlinie, die er selbst gebaut hatte, zerstören und damit das Unternehmen Barbarossa sabotieren. Und dann würde er Trixie und ihren eingeschlossenen Kämpfern der FAW Hilfe bringen – mein Gott, was war das Mädchen für eine Offenbarung!
    »Haben die Männer ihre Stellungen bezogen, Hauptmann?«, fragte der Baron.
    »Jawohl, Sir«, antwortete Crockett mit strahlendem Lächeln, stolz wie Oskar auf seinen neuen Rang. »Feldwebel Cassidy hat sieben unserer Männer – allesamt Veteranen aus den Unruhen – auf der Odessa-Seite der Reinhard-Heydrich-Brücke platziert. Er hat den Befehl, die Eisenbahn zum Entgleisen zu bringen, bevor sie nach dem Überqueren der Brücke wieder Geschwindigkeit aufnimmt.«
    »Wie viele Männer haben wir, um das Internierungslager anzugreifen?«
    »Zwanzig, Sir. Auch einige polnische Offiziere sind darunter, die nach den Säuberungen wegen des Debakels mit Dabrowski aus der Armee entlassen wurden.«
    »Gute Idee, Crockett.« Das war es tatsächlich. Der Baron machte sich nicht wenige Sorgen darüber, wie die polnischen Zwangsarbeiter sie empfangen würden, wenn er plötzlich auftauchte, um sie zu befreien. Einige Polen an seiner Seite zu haben wäre nicht das Schlechteste. Er holte tief Luft. »Dann wollen wir aufbrechen. ABBA sei mit Ihnen … und mit uns allen.«
    Nach einer ereignislosen Fahrt durch die Rookeries – da es Vorabend des Frühlings war, nahmen sogar die pflichtbewusstesten Soldaten des ForthRight die Kontrollen nicht ganz so ernst wie sonst – brachte Jenkins den Baron und seine kleine Truppe in dem gestohlenen Dampfwagen um kurz nach sieben Uhr abends zur Reinhard-Heydrich-Brücke.
    Vorabend des Frühlings. Zeit der Brüderlichkeit und Nächstenliebe, doch für die armen betrunkenen Teufel, die auf der Eisenbahnbrücke Wache schoben, hatten Feldwebel Bob Cassidy und seine Männer nichts von beidem übrig. Noch während die Soldaten ihre Gläser erhoben, um ihnen zuzuprosten, wurden sie mit einem Kugelhagel aus dem Verkehr gezogen.
    Sobald die Brücke gesichert war, machte sich Cassidy an die Arbeit. Auf einen Wink hin kam sein Schlägertrupp aus der Dunkelheit und bezog Stellung, um auf den Militärtransport zu warten, der in einer Stunde die Brücke überqueren sollte.
    Die Operation war so reibungslos verlaufen, dass dem Baron nur noch übrig blieb, Cassidy die Hand zu schütteln, ihm viel Glück zu wünschen und ihn – mindestens zum fünften Mal – daran zu erinnern, dass er nicht mehr als zweihundert Pfund Sprengstoff einsetzen solle, um den Zug zum Entgleisen zu bringen. Ob Cassidy seine Anweisungen ernst nahm, hätte der Baron beim besten Willen nicht sagen können, da der Kerl die ganze Zeit damit beschäftigt war, die Hosentaschen eines getöteten Soldaten zu durchwühlen.
    Baron Dashwood zuckte die Achseln und führte seine bunt gemischte Truppe auf das Internierungslager zu. In einer Viertelstunde waren sie am Lager, genauso wie er es vorausgesagt hatte. Und dort erwartete sie bereits Crocketts kleine Armee.
    Der Baron fand es bezeichnend, dass ein totalitäres Regime wie das ForthRight jede noch so kleine Eigeninitiative rücksichtslos im Keim erstickte; als er auf das Wachhaus zuging und verlangte, den Lagerkommandanten zu sprechen, stellte niemand Fragen. Dass uniformierte Männer zu den unmöglichsten Zeiten auftauchten und sinnlose Befehle erteilten, war im ForthRight gang und gäbe. Es war auf alle Fälle besser, Befehlen zu gehorchen, als sie in Frage zu stellen.
    Fünf Minuten später empfing der Kommandant den Baron. Offensichtlich hatte er eine ordentliche Portion Lösung und feiertägliche Nächstenliebe intus, seine Augen waren schwer, und das Hemd hing ihm aus der Hose. »Kamerad Kommissar?«, begann der Mann verdutzt. »Ich hatte gehört …«
    Dann verstummte der Kommandant mitten im Satz. Soweit der Baron sehen

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