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Die Mission

Die Mission

Titel: Die Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rod Rees
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wie möglich zu agieren. Die Idee dahinter ist, dass du dich mit der Dämonin anfreundest. Und nach ein paar Wochen wirst du die Wahrheit über sie und die Spirituelle Welt erfahren.«
    »Ich weiß nicht, ob es mir gefällt, mich mit einem Dämon anzufreunden«, gestand Trixie. »Wie sieht das Ding denn aus? Hat es Hörner und einen Schwanz? Auf den Umschlägen der Groschenromane haben Dämonen immer Hörner und Schwänze.«
    »Nun, sie hat weder Hörner noch einen Schwanz. Angeblich sieht sie aus und verhält sich wie eine ganz gewöhnliche junge Frau.«
    »Na schön. Ich nehme an, dass ich ohnehin keine Wahl habe, wie?«
    »Nicht die geringste«, nickte ihr Vater düster.

7
    Die Reale Welt: 12. Juni 2018
    Das Gedächtnis der Dupes: Jeder Dupe wurde mit einem passenden und voll funktionsfähigen Gedächtnis seines oder ihres Lebens als Bewohner oder Bewohnerin der Demi-Monde vor Beginn derselben sowie einer realistisch lückenhaften Erinnerung an die jeweiligen Vorfahren ausgestattet.
    – Demi-Monde ® Produktbeschreibung
14. Juni 2013
    Ella befand sich wieder im Büro des Generals. Captain Sanderson, Professor Bole und natürlich der General waren anwesend. Und sie war heilfroh darüber. Die Begegnung mit Heydrich hatte sie aufgewühlt, ihr Angst gemacht. Mehr noch … sie hatte sich vor lauter Panik fast in die Hose gemacht. Dieser Heydrich war vielleicht nur ein virtuell produzierter Dupe, aber er hatte etwas beunruhigend Echtes. Kein Wesen, das von einem Computer programmiert worden war, konnte einen Raum betreten und alles dominieren. Da stimmte etwas nicht. Sie zitterte. Die Vorstellung, sich auf etwas einzulassen, bei dem sie noch einmal mit diesem Irren zu tun hätte, war alles andere als verlockend. Nicht einmal für eine Million Dollar …
    »Haben Sie Heydrich getroffen?«, fragte der General.
    Ella nickte unkonzentriert. Sie hatte keine Lust, sich zu unterhalten. Dem reinen unverwässerten Bösen Auge in Auge gegenüberzustehen hatte ihr den Wind aus den Segeln genommen. Sie fühlte sich leer … schwach … verletzlich.
    »Reini hat sich wieder einmal selbst übertroffen, was seinen verabscheuungswürdigen Rassismus angeht«, bemerkte der Professor. Er saß so weit wie möglich vom General entfernt. Die Spannung ihrer gegenseitigen Abneigung vergiftete das Klima im Raum.
    »Ist dieser Heydrich typisch für die Dupes, mit denen Sie Demi-Monde bevölkert haben?«, fragte Ella leise. Bei dem Gedanken, dass es noch mehr von Heydrichs Sorte gab, lief ihr ein Schauer über den Rücken.
    Der General schüttelte heftig den Kopf. »Nein, zum Glück nicht. Heydrich ist das, was wir als Singularität bezeichnen. Dieser erstrangige Typ eines hochgradigen Psychopathen ist selten. In einem Jahrhundert treten von dieser Sorte vielleicht ein Dutzend Exemplare auf. Daher haben wir nur zwanzig davon in der Demi-Monde angesiedelt, in jedem Sektor vier. Leider – oder zum Glück, je nachdem, wie man es betrachtet – sind zwei davon bereits tot. Heinrich Tudor und Iwan der Schreckliche wurden von Heydrich ermordet, der mit einem Handstreich in zwei Sektoren der Demi-Monde die Macht übernommen hat. Wirklich eine Schande, ich hielt Heinrich für eine der interessantesten VorGelebten-Schöpfungen des Professors. Jedenfalls war er der Einzige, der so etwas wie einen Sinn für Humor hatte.«
    Ella griff mit zitternder Hand nach der Kaffeetasse und nahm einen Schluck, in der Hoffnung, das Koffein würde ihre Panik vertreiben. Was für ein Bekloppter denkt sich bloß solche Spiele aus?, fragte sie sich. Dann stellte sie die Tasse energisch wieder auf dem Unterteller ab. »Okay, ja, ich habe diesen Heydrich also getroffen. Na und? Was hat das Ganze mit mir zu tun? Kommen wir zur Sache, General.« Jetzt wollte sie nur noch so viel Abstand wie möglich zwischen sich und die verrückte Demi-Monde bringen.
    Scheiß auf die Million Dollar.
    Keine noch so große Geldsumme würde sie dazu bringen, noch einmal auch nur in Heydrichs Nähe zu kommen.
    Der General warf Ella einen nervösen Blick zu. Ihr Unbehagen machte ihm sichtlich zu schaffen. »Wie bereits gesagt, Miss Thomas, die Demi-Monde ist keine vorausberechenbare Simulation … Es handelt sich um ein heuristisches Programm, das sich die Dinge selbst beibringt. Seitdem es vor vier Jahren in Betrieb genommen wurde, agiert es selbstständig. Seine Schöpfer hatten keinen Einfluss mehr darauf, es konnte seine eigene Anarchie entwickeln. Es erübrigt sich zu sagen, dass wir über

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