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Die Mission

Die Mission

Titel: Die Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rod Rees
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HerEtikalistinnen propagiert wurde. Er hasste die Coveniten.
    Die Dämonin war wie üblich unverschämt beharrlich in ihrer Fragerei. »Und was wäre ein ›erfolgreicher Abschluss‹ in den Augen des ForthRight?«
    »Nun, da diese Information jedermann zugänglich ist, gehe ich davon aus, dass ich keinen Schaden anrichte, wenn ich Ihre Frage beantworte«, erwiderte Dashwood seufzend. »Das ForthRight verlangt, dass Coven die LessBien-Terroristen, auch Suff-Ra-Getten genannt, nicht länger unterstützt oder ihnen Zuflucht gewährt und dass es die königstreuen Flüchtlinge ausliefert, die nach den Unruhen dort Unterschlupf fanden.« Dashwood nahm einen Schluck Tee. »Darüber hinaus verlangt das ForthRight eine Verdoppelung der Kohlelieferungen.«
    Kohle.
    Nach Blut war Kohle das kostbarste Gut in der Demi-Monde. Ohne Kohle blieben die Dampfwagen stehen, ohne Kohle froren die Menschen im Winter. Und Coven besaß sämtliche Kohlevorkommen der Welt.
    »Was bietet das ForthRight als Gegenleistung an?«, wollte die Dämonin wissen.
    »Einzelheiten sind natürlich streng geheim, aber jeder weiß, dass unter anderem die Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen im Gespräch sind.«
    »Das klingt aber nicht besonders großzügig«, wandte die Dämonin ein.
    »Coven ist ebenfalls sehr an M4s interessiert.«
    »M4s?«
    Dashwood lachte. »Ihre Dämonenfreunde, die in die Demi-Monde geschickt wurden, waren mit Gewehren ausgerüstet, die denen unserer Soldaten damals weit überlegen waren. Wenn Dämonen gefangen wurden, hat man ihnen die Waffen abgenommen. Die Ingenieure des ForthRight haben sie untersucht und konnten sie nachbauen. Und da dies nur Ingenieuren des ForthRight gelang, ist allein das ForthRight in der Lage, M4-Karabiner herzustellen.«
    »Wird das ForthRight sie Coven liefern?«
    Dashwood stieß einen weiteren lauten Seufzer aus, schlug seine Zeitung zu, faltete sie sorgfältig und legte sie neben seinen Teller. »Wer weiß, Miss Williams. Die Diplomatie ist dazu da, eine Lösung für die Unterschiede zwischen zwei Sektoren zu finden, mit der beide Parteien mehr oder weniger leben können. Dieses Ziel, da bin ich mir ganz sicher, verfolgt Kamerad Beria in den Verhandlungen mit Coven.«
    »Da, wo ich herkomme, gibt es ein Sprichwort.« Die Dämonin warf dem Hauptmann einen schelmischen Blick zu. »Krieg ist die Fortsetzung der Diplomatie mit anderen Mitteln. Der Stürmer wettert die ganze Zeit gegen Coven, und dieses Blatt ist Heydrichs Sprachrohr. Daraus kann ich nur folgern, dass die Bevölkerung des ForthRight auf einen Krieg vorbereitet werden soll.«
    »Das ForthRight ist eine friedliebende Nation. Der Führer hat erst letzten Herbst einen Nichtangriffspakt mit Kaiserin Wu unterzeichnet.«
    »Pakte sind da, um gebrochen zu werden. Gehören die beiden Eisenbahnstrecken, die Sie bauen lassen, ebenfalls zu diesem Abkommen, Kamerad Kommissar?«
    »Nein. Das geht allein auf eine Initiative des ForthRight zurück. Kamerad Führer Heydrich ist der festen Überzeugung, dass wir das ökonomische Potenzial des Hub nur dann nutzen können, wenn wir eine Eisenbahnverbindung zwischen der Hub-Brücke Nummer zwei und der Hub-Brücke Nummer vier legen.«
    »Ich dachte, dass man wegen der nanoBites im Hub dort nichts bauen könnte.«
    Trixie entschied, sich an der Diskussion zu beteiligen. »Mein Vater hatte den genialen Einfall, die Schienen auf schwebenden Eisenbahnschwellen zu verlegen, sodass kein Teil der Konstruktion tiefer liegt als maximal sechs Zoll und die Anlage gegen nanoBites-Angriffe immun ist. Das war ziemlich klug, finden Sie nicht?«
    »Wird die Eisenbahnlinie das ForthRight nicht auch in die Lage versetzen, Coven anzugreifen? Wird sie nicht schnelle Truppenbewegungen erleichtern?«
    Der Kommissar erhob sich vom Tisch. »Sie scheinen fest entschlossen zu sein, die Motive des Großen Führers schlechtzumachen, Miss Williams. Ich denke, für heute haben wir genug über Politik geplaudert. Junge Damen sollten sich meiner Meinung nach nicht den Kopf darüber zerbrechen, was die Führer des ForthRight anordnen. Ich vertraue darauf, dass Kamerad Führer Heydrich wie immer im Einklang mit den Bedürfnissen und den Erwartungen seines Volkes handelt.«
    Trixie musste grinsen. Ihr Vater war ein großartiger Mann. Sie kannte niemanden, der einen derartigen Schwachsinn verzapfen konnte, ohne dabei eine Miene zu verziehen.

19
    Demi-Monde:
47. Tag im Winter des Jahres 1004
    Da Arier zu einem Zweig des weit überlegenen

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