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Die mit dem Werwolf tanzt

Die mit dem Werwolf tanzt

Titel: Die mit dem Werwolf tanzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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geklärt. “ Dabei sah er so gut aus; wie schade, dass er dermaßen schwer von Begriff war. Das war nicht fair. Gerade heute konnte sie das nicht auch noch gebra u chen. „ Wollen Sie auch einen Drink? Weil ich mir nämlich jetzt einen genehmige. Oder wollen Sie, dass ich Sie fahre? Soll ich den blauen Wagen behalten? Es ist ja ein schönes Auto, keine Frage, aber nicht mein Stil. Allerdings, ehrlich gesagt, nach diesem Tag ist mir das scheißegal. “ Ein wenig verspätet eri n nerte sie sich an ihre guten Manieren. „ Ich rufe die Werkstatt für Sie an und bitte darum, dass jemand Sie abholen kommt. Okeydokey? “
    Finster sah er sie an, die wundersch önen grünen Augen z u sammengekniffen, bis sie wie wütende Laser aussahen. „ Me i nen Sie, Sie k önnten von Ihrem hohen Ross heruntersteigen, Miss Gunn? Dort sitzt schon oft genug meine Freundin Moira. “ „ Dr. Gunn “ , sagte sie mechanisch, errötete aber. „ Tut mir leid “ , fügte sie dann hinzu. „ Sie wirkten nur so ... verwirrt. Noch mehr als ich sogar. Und das will was heißen. “ Sie streckte die Hand nach dem Telefon aus. „ Ich rufe die Werkstatt an. “ Er nahm ihr das Telefon aus der Hand, und zwar so blitzschnell, dass sie es erst bemerkte, als sie sah, wie er den Hörer hielt. Komisch. Komisch! Eben noch stand er neben der Küchentür und im nächsten Augenblick war er direkt vor ihr - als würde man ein Video im Schnellvorlauf abspulen. Oder hatte sie schon von ihrem Screwdriver getrunken?
    Er ballte die Hand, die das Telefon hielt, zur Faust. Es regnete kleine Plastikteile auf ihre K üchenfliesen. „ Es tut mir wirklich sehr, sehr leid “ , sagte er betrübt. „ Es wird nicht wehtun. Ble i ben Sie ganz still stehen. “ „ Was wird nicht wehtun? “ Er strec k te die Hände nach ihrem Hals aus.
    Im letzten Moment konnte sie sich wie ein glitschiger Fisch aus seinem Griff winden und trat - f ür einen Menschen sehr fest - gegen sein Schienbein. Es tat weh. „ Was soll das denn? “ , kreischte sie mit wildem Blick. Ihre Augen funkelten. Sie roch nach Anspannung, Stress und Wut. „ Sind denn jetzt alle in di e ser Stadt übergeschnappt? “
    „ Irgendwie wohl schon. “ Er versuchte sie wieder zu fassen -wenn es ihm gelänge, die Hände um ihren Hals zu legen, wäre alles ganz schnell vorbei. Sie wäre im Himmel, bevor sie das Knacken überhaupt hören würde. Sie wich aber aus und seine Hände griffen ins Leere. „ Das ist nicht wichtig. Es tut mir wir k lich leid. Aber ich muss es tun. Du bist ... du bist wohl, glaube ich, ziemlich gefährlich. Sorry “ , sagte er schwach. „ Arschloch, du hast ja keine Ahnung! Und jetzt verpiss dich aus meinem Haus! “ Sie schnappte sich eine Statuette von einem Regal n e ben ihrem Kopf. Er duckte sich zwar, doch nicht schnell genug. Die zwölf Zentimeter hohe Precious-Moments-Figurine traf seine Stirn und zerbarst in tausend Stücke. Als er die Splitter aus seinem Haar geschüttelt und sich das Blut von der Stirn gewischt hatte, war sie schon den Flur hinuntergeflitzt. Gri m mig stapfte er ihr nach. Er mochte es nicht zu töten. In seinem Leben hatte er bisher nur zwei Mal getötet, und beide Male w a ren es wilde Werwölfe gewesen. Das war aber etwas ganz a n deres gewesen als seine jetzige Mission. Eine komplett andere Welt. Damals hatte er das Rudel verteidigt, und jetzt versuchte er, einem armen Mädchen das Genick zu brechen.
    Auch jetzt verteidigst du dein Rudel, mein Freund. Daran sol l test du lieber glauben. Und jetzt los, schnapp sie dir! Er ve r suchte es. Er versuchte es wirklich. Sein Verstand sagte ihm, dass eine Mission wie diese schwer mit seiner ausgeglichenen Art vereinbar war. Und dass diese Frau eine Bedrohung f ür seine Familie, seine ganze Art zu leben darstellte. Das sagte ihm sein Verstand. Doch er war nicht böse auf sie oder hatte gar Angst vor ihr. Sie war nicht gefährlich, er verteidigte nicht sein Territorium. Er f ühlte nichts von dem, was er fühlen musste, u m e inem Menschen das Genick brechen zu k önnen.
    Ganz zu schweigen davon, dass Sara Gunn wirklich eine s üße Schnecke war. Er mochte sie, obwohl er sie erst so kurz kannte.
    Er mochte ihre Frechheit, ihre zerstreut wirkende gute Laune, und er liebte ihren Geruch: wie Rosen, die in ein Baumwolltuc h e ingeschlagen waren. Da sie einen Doktortitel hatte, war si e w ohl, dachte er, die attraktive weibliche Version des zerstreuten Professors. Und das fand er sehr s üß. Zu einer anderen Zeit un d

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