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Die mit dem Werwolf tanzt

Die mit dem Werwolf tanzt

Titel: Die mit dem Werwolf tanzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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war, wie sie jetzt verstand, derjen i ge gewesen, der sie umgerissen hatte. Sein weißer Bart, das Haar und die Augenbrauen waren wie gewöhnlich wild ze r rauft; vor allem die Augenbrauen erinnerten an große, käm p fende Albinoraupen. Er sah wie ein wütender Colonel Sanders aus. „ Da verlässt man das Krankenhaus mal für fünfzehn M i nuten und schon geht alles drunter und drüber. Das ist das letzte Mal, dass ich versuche, noch vor der Visite eine Tasse Kaffee zu trinken. “
    „ Tut mir leid, dass ich zu spät bin “ , sagte sie zu den Bodenfli e sen.
    „ Wissen Sie, warum die Sie umbringen wollen? “ „ Ich hab keine Ahnung. Sie ... sie kannten meinen Namen. “ Sie fühlte sich sehr ruhig, begriff aber, dass das wohl an dem Schock lag, den sie erlitten hatte. Nun, ihr war's recht. Besser so als hysterisch. „ Aber sie hatten nicht viel Glück. Das habe ich wohl gehabt. “
    Sie h örte eine donnernde Explosion, die durch den Widerhall in der Halle noch lauter klang, dann noch eine - und die letzten beiden Männer sackten in sich zusammen. Ein Polizeibeamter stand neben dem Informationsschalter, die Waffe im Anschlag und sehr blass um die Nase.
    „ Da haben Sie aber Glück gehabt “ , sagte Dr. Cummings, „ dass gerade jetzt ein Polizist anwesend war. “ „ Ähä. “
    „ Wirklich Glück “ , sagte er und warf ihr einen seltsamen Blick zu.
    „ Ich glaube, ich muss mich jetzt übergeben. “ „ Nein, das muss noch warten. Die Visite ist überfällig. “ Er packte sie beim E l lenbogen - obwohl Ende fünfzig, war er so stark wie ein A n gel-Dust-Abhängiger -, zerrte sie hoch und stieß sie in den Aufzug.
    „ Ich werde es mir für später notieren “ , sagte sie, doch die Übelkeit ging schon vorbei. Dr. Cummings, der Mistkerl! Oder gut, dass er da war. Sie wusste nie so recht, wie sie sich en t scheiden sollte. Als sie nach Hause kam, war der Pool-Boy i m mer noch da. Er sa ß auf der Treppe vor ihrer Tür, das Kinn in die Hände gestützt und wartete offenbar auf sie. Sara brachte den Wagen mit rauchenden Reifen zum Halten, schoss aus der T ür und rannte auf ihn zu. Sie hatte keine A h nung, warum er immer noch hier war - hatte ihn etwa niemand abgeholt? Gab es schlechte Neuigkeiten, was ihren Wagen b e traf? Aber das war ihr im Moment auch egal. Nach den Erei g nissen des Morgens musste sie einfach mit jemandem reden, und Dr. Cummings war nicht gerade ein aufmerksamer und liebevoller Zuhörer. Dieser Ken auf zwei Beinen kam ihr also gerade recht.
    „ Das glauben Sie nicht, das glauben Sie einfach nicht! “ , schrie sie, während er aufstand. Sie packte sein Hemd und schüttelte ihn. Er starrte auf sie herab. „ Ein paar bewaffnete Irre haben heute das Krankenhaus überfallen und versucht, mich zu töten! Und sie hatten Pistolen! Alle! “ „ Ich glaube es “ , sagte er und nickte bedrückt. „ Und ich kam doch schon zu spät zur Visite! Und dann musste ich mit der Polizei reden und das hat ... na, jedenfalls ewig gedauert. Und ich weiß nicht, warum Sie hier sind, aber ich sage Ihnen, erst mal brauche ich einen Drink, b e vor ich irgendetwas tue. Aber Sie können Ihren Wagen z u rückhaben, und vielleicht nehme ich auch zwei Drinks, ich ... ich ... ach, Mist. “ Sie fischte nach ihren Schlüsseln und schaffte es schließlich, ihre Küchentür aufzuschließen.
    Wortlos folgte er ihr ins Haus. Zuerst f ühlte sie sich unbeha g lich, schob ihre Bedenken dann aber beiseite. Der Blitz würde nicht zwei Mal am gleichen Tag einschlagen, und außerdem kannte sie den Mann ja schon. Irgendwie. Zumindest kannte ihr Automechaniker ihn. Dachte sie wenigstens. „ Das glauben Sie mir nicht, das glauben Sie mir nicht! “ , brabbelte sie weiter vor sich hin und tastete im Kühlschrank nach der Flasche Grey-Goose-Wodka. Ein Screwdriver - mit extra wenig Ora n gensaft -, das war es, was sie jetzt brauchte. Möglicherweise auch mehr als einen. Möglicherweise auch ein halbes Dutzend. „ Was für ein verrückter Tag! Und wenn ich sage .verrückter Tag', wird das der Sache nicht mal gerecht... “ „ Moment. “ Als sie seinen Befehlston hörte, verstummte sie -ganz untypische r weise. „ Sie sind Sara Gunn? “ „ Was? Natürlich bin ich Sara Gunn. Das wissen Sie doch. Ja. Habe ich kein Eis mehr? Ach, auch egal. Dann trinke ich ihn eben ohne, wenn es sein muss ... schmeckt Wodka auch mit Vanilleeiskrem? “
    „ Sara Gunn aus der Fariy Lane Nummer sechs? “ „ Ja. Das ha t ten wir doch bereits

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