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Die mit dem Werwolf tanzt

Die mit dem Werwolf tanzt

Titel: Die mit dem Werwolf tanzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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und mich in Ruhe lässt !
    Die letzten Worte hatte sie geschrien, gekreischt, gebr üllt. Ihre Wut war ungeheuerlich, unbändig - er roch den Geruch von verbranntem Zedernholz, so überwältigend, dass er fast keine Luft mehr bekam.

Pl ötzlich wurde der Schmerz in seinem Kopf stärker - Ve r dammt, es fühlte sich an, als würde sein Schädel bersten! - und ihm wurde zum ersten Mal in seinem Leben schummrig. Das war sehr unangenehm. Aber bevor er sich beklagen oder es sich erklären konnte, wurde alles dunkel und der Raum kippte, und dann wusste er nichts, absolut gar nichts mehr. Eher vergn ügt als verängstigt fesselte Sara den Psycho mit ihrer letzten Rolle Isolierband (unentbehrlich im Werkzeugkasten einer Singl e frau) an den Küchenstuhl. Dann trat sie einen Schritt zurück, betrachtete ihn lange und ging, um ihre Handt a sche zu holen.
    Wahrscheinlich sollte sie besser den Notruf w ählen, aber sie machte sich nicht allzu viele Sorgen, dass Wie-er-auch-hieß sich aus dem Stuhl befreien könnte. Stattdessen war es eher fraglich, ob er überhaupt noch einmal zu sich käme. Er war bleich wie der Küchenputz an den Wänden und seine Glieder fühlten sich schlaff an. Das gefiel ihr gar nicht.
    Sie fand ihre Tasche, sch üttelte den Staub ab, machte einen Schritt über die verschüttete Blumenerde und ging in die Küche zurück. Nur kurz wünschte sie, sie hätte ein Handy - diese bl ö den Dinger verlor sie ständig, das hatte sie jetzt davon -, und beugte sich zu dem Psycho herunter. Sie hob eines seiner A u genlider an und zog eine Grimasse - die Pupille hatte einen b ö sen Schlag abbekommen. Die Hornhaut war gerissen und der Glaskörper lief aus. Das Ding sah aus wie ein gesprengter Kü r bis, braunorange. Im Weißen des Auges waren lauter geplatzte Äderchen zu sehen und sein Atem kam nur noch stoßweise.
    Was hatte sie blo ß mit ihm gemacht? Das war ja wie mit dem Vergewaltiger, der darauf wartete, dass ...
    Aber daran wollte sie jetzt nicht denken. Was damals passiert war, hatte nichts mit diesem armen Kerl zu tun. Er starb ja vor ihren Augen. Er hatte versucht, sie umzubringen, aber das hie ß n icht, dass sie wollte, dass er in ihrer K üche den Löffel abgab. Der arme Kerl. Ganz helle war er ja nicht.
     
    Eigentlich sah es schon ein bisschen besser aus. Weniger rot und die Pupille schien zu ... zu schrumpfen? Sie schrumpfte und schwoll ab und auch das Rot wurde weniger und verschwand schlie ßlich ganz und dann fixierte diese perfekte gesundete P u pille sie. Er machte eine Bewegung - und sie stolperte über e i nen Stuhl und schlug der Länge nach hin.
    „ Hm “ , sagte Derik, als er aufwachte, „ das ist mir peinlich. “ Hastig krabbelte sie zurück. Er blinzelte auf sie herunter. Was tat sie da auf dem Boden? „ Was machst du auf dem ... ? “
    „ Das ging aber fix “ , sagte sie und schnappte nach Luft. „ Eben warst du noch bewusstlos und dann plötzlich ... “ „ Ich erhole mich schnell. “ Er wollte aufstehen, stellte dann aber fest, dass das nicht möglich war. Er war ... verdammt noch mal! „ Du hast mich gefesselt. Mit Klebeband “ , bemerkte er. „ An einen von deinen Küchenstühlen. Das ist mir noch nie passiert. “ „ Isolie r band “ , sagte sie und zeigte auf die leere Rolle auf dem Küche n tresen. „ Unentbehrlich für jeden Haushalt. Und jetzt schlaf schön wieder ein, damit ich die Bullen holen kann, Psycho. “
    Er wand sich. Bestimmt k önnte er sich befreien, aber es würde Zeit kosten. Sie war wirklich teuflisch schlau! Isolierband war resistent, er würde es nicht zerreißen können. „ Du wirst es mir nicht glauben “ , sagte er, „ aber irgendwie bin ich froh. “ Und das war er wirklich! Er hatte es nicht geschafft, sie zu t öten. Sie war am Leben und wütend - und das machte ihn froh. Er war e r leichtert. Es war seltsam und wahrscheinlich auch ziemlich dumm, aber im Augenblick kümmerte ihn das wenig. „ Tut mir leid, dass hier so eine Unordnung herrscht. “ „ Ach, halt den Mund. Hör mal, du warst wirklich schwer ve r letzt. Wie hast du dich so schnell erholt? “ , platzte sie heraus.
    Die Frage hatte ihr auf der Zunge gebrannt. „ Die Hornhaut war gerissen - weißt du, was das bedeutet? “ „ Tja “ , sagte er, „ das hört sich nicht besonders gut an. “ „ Da hast du recht. Das ist ein Hinweis auf ein Aneurysma, verstehst du? Eine Gehirnblutung! Nichts Gutes, mit anderen Worten. Aber du hast dich vor me i nen Augen erholt. Ich konnte

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