Die mit dem Werwolf tanzt
richtig oder hören Sie wirklich nicht auf? “ , sagte Derik und Sara hätte fast gelacht. Was für eine Woche! Nichts war gelaufen wie erwartet. War das nun gut oder schlecht?
Vom Tisch stieg eine Seifenblase auf, giftgr ün und klar wie Glas, wuchs und schloss die Sänger, immer weiter wachsend, in sich ein. Mit jedem Wort des Sprechgesangs wurde sie größer. Sie spürte weder Schmerz, noch roch sie etwas, als die Blase sie und Derik einhüllte. Auf einmal war die Welt grün und die Se i fenblase wuchs immer noch weiter.
Derik st ürmte los, stieß die Typen in den Gewändern zur Seite wie rote Schachfiguren, und als sie zu ihm eilte, um zu helfen, fiel der Labortisch um. Die Schreie der Auserwählten übertö n ten beinahe das Splittern von Glas.
Die Welt war immer noch leuchtend gr ün - es schien, als wären sie in einer schleimigen Seifenblase gefangen -, aber jetzt e r tönte ein unheilvolles Summen. Sara schlug die Hände auf die Ohren -das Geräusch war so tief, dass ihr die Zähne wehtaten -, aber das Summen hielt an und sie begriff, dass es sich in ihrem Kopf befand.
„ Wir haben es nicht beendet! Wir haben es nicht beendet! “ „ Lasst mich raten “ , sagte sie und nahm, weil es schließlich sinnlos war, die Hände von den Ohren, „ das ist nicht gut. “ „ Der Moghurn! Der Moghurn! “
Derik hatte angehalten und wischte sich Glassplitter und Blu t spritzer von seinem T-Shirt. „ Was zur Hölle ist ein Moghurn? Und wo lauft ihr alle hin? “
Irgendetwas befand sich mit ihnen zusammen in der Seifenbl a se. Es kam so pl ötzlich ... eben noch hatte das vollkommene Chaos geherrscht, ihre Ohren hatten gedr öhnt - von Schreien und dem Splittern -, und kurz darauf fühlte sie sich so schwer, dass sie nur mit Mühe atmen konnte. Die Luft war auch schw e rer geworden oder, selbst wenn es dumm klang, ihr Geist. I r gendetwas war erschienen, heraufbeschworen aus Blut, Ve r zweiflung und verzweifelter Hoffnung, irgendetwas, dem die Sekte zu entkommen suchte. Aber sie waren alle zusammen in der gr ü nen Blase gefangen.
Der Moghurn sah aus wie eine Kreuzung aus einem Teufel und einer Ulme. Er hatte so etwas wie ein Gesicht und Augen und Arme und sein Anblick war f ürchterlich, einfach fürchterlich. Ein besseres Wort fiel ihr nicht ein. Er fegte Mitglieder der Sekte in seine ... Arme? ... Aste? ... und schmetterte sie zu B o den oder riss ihnen die Glieder aus, wie ihre Mutter es immer mit Hühnchen gemacht hatte. Komisch, genauso hört es sich an, dachte sie, wenn Knorpel reißen und sich vom Fleisch trennen. Und dann beugte sie sich vor, starrte auf den grünen Boden und konzentrierte sich darauf, sich nicht zu übergeben. Im Tumult war sie von Derik getrennt worden, aber jetzt fiel der tote Blick des Moghurn auf sie - und er näherte sich mit der unmenschl i chen Geschwindigkeit einer Schlange. Sie wich zurück, so weit es die Blase ihr erlaubte, und sah ... ... sie sah ...
Sie sah, wie die Sekte get ötet wurde, alle, ohne Ausnahme, überall rote Gewänder, die auf dem Boden zusammengesackt lagen. Sie sah Derik - auch er war tot. Sie sah, wie der Moghurn nach ihr griff, doch dann platzte die Blase glücklicherweise -un d d er Moghum, entz ückt über seine Freiheit, vergaß sie und ging hinaus in die Welt.
Der Moghurn t ötete alle in Boston und Umgebung, vom älte s ten Mann im Chelsea-Pflegeheim bis zum Säugling, der erst vor vierzig Minuten geboren worden war. Daf ür brauchte der D ä mon ungefähr zweieinhalb Stunden. Mit Massachusetts war er nach einem Tag fertig, mit der Ostküste nach einer Woche. Je mehr er zerstörte, desto stärker wurde er, jetzt, da es keine m a gische grüne Blase mehr gab, die ihn zurückhielt. Und in einem Monat war ganz Nordamerika verschwunden. Außer ihr. Die glückliche Sara war vom Moghurn verschont worden, da er g e rade zum rechten Zeitpunkt abgelenkt worden war.
Und drei ßig Tage später war sie allein. Allein auf der Welt. Sie hatte es nicht gewollt, aber trotzdem waren alle tot und der Moghurn war immer noch hungrig ... dieses Mal hatte Morgan Le Fay triumphiert - und ihre Belohnung war eine tote Welt. Sara blinzelte, und die Blase kam zurück. Immer noch rannten ein paar Böse in roten Gewändern durcheinander, obwohl viele von ihnen bereits tot waren. Derik boxte gegen die Blase, um nach draußen zu kommen.
Ihr Blick tastete ins Leere, bis sie fand, was sie suchte, und sich darauf st ürzte. Eine leere Spritze inmitten von Glassplittern und
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