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Die Mitternachtsprinzessin

Titel: Die Mitternachtsprinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
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schlechten Stimmung der alten Frau zu entziehen. Mit einem gemurmelten: „Jawohl, Madam“, ging sie aus der Küche und stieg die knarrende Treppe hinauf. Doch mit einsetzender Dunkelheit wurde es auch im Haus dunkel. Wie sollte sie sehen, was sie tat?
    Eines ist jedenfalls sicher, dachte sie, als sie mit dem Konsolentisch im Korridor begann, jeden Schnickschnack hochhob und darunter abstaubte - ich habe jetzt mehr Respekt für alle Dienstmädchen. Dann nieste sie wegen der Staubwolke, die sie hatte auffliegen lassen.
    Im oberen Stockwerk gab es mehrere Räume, aber die meisten davon sahen aus, als hätte seit Jahren niemand mehr einen Fuß hineingesetzt. Daher unternahm sie nur einen halbherzigen Versuch, sie zu säubern. Hin und wieder blickte sie aus den verschiedenen Fenstern, hielt Ausschau nach Freund oder Feind, entweder ihrer Leibwache, die sie holen kam, oder irgendeinem Zeichen für die Ankunft der Schurken, die ihr Gefolge angegriffen hatten. Es war aber niemand zu sehen, unabhängig von seinen Absichten.
    Das Tageslicht schwand schnell dahin, und sie erkannte, dass sie besser Gabriels Zimmer suchen und ihre Aufgabe wahrnehmen sollte, es aufzuräumen, so gut sie konnte, und sein Bett frisch zu beziehen. Morgen sollte Waschtag sein. Liebe Güte. Das versprach, ein Spaß zu werden!
    Sie fand das Leinen in der Zedernholzkiste, genau da, wo Mrs. Moss es gesagt hatte, und holte frische Laken für Gabriels Bett heraus. Nun musste sie nur noch sein Zimmer finden.
    Sie spähte in verschiedene Räume, die sie beim Abstauben noch nicht betreten hatte, bis sie endlich das von Gabriels entdeckte. Er nutzte das größte Schlafzimmer im Haus und das einzige, das tatsächlich bewohnt aussah - dunkle Möbel aus Walnussholz standen darin, die Wände in Blassblau gestrichen, verblichene Indigo-Vorhänge vor den Fenstern. Vor dem großen vierpfostigen Bett hingen passende Stoffe. Ein Orientteppich bedeckte einen Teil des dunklen Holzbodens und wiederholte das Muster der Vorhänge in Blau, dazu etwas Rot, Gold und Braun.
    Hinter dem Bett bemerkte sie einen Kamin mit einem schlichten weißen Sims, darüber einen Spiegel. An einer Wand stand ein großer Schrank, näher bei ihr ein niedriger Nachtkasten.
    Alles in allem ein sparsam möbliertes Zimmer, in dem es keine Spur gab von dem goldenen Zierrat, der ihre Gemächer daheim schmückte. Leise trat Sophia ein und sah sich weiter um. Sie war nicht sicher, wo sie anfangen sollte, und als sie weiter in den Raum drang, fühlte sie, wie ihr Herz schneller schlug.
    Sie wäre ruhiger gewesen, hätte sie gewusst, wo Gabriel sich aufhielt. Seit dem Morgen hatte sie ihn nicht mehr gesehen. Und obwohl Mrs. Moss sie angewiesen hatte, dies hier zu tun, fühlte sie sich wie ein Eindringling.
    Nach ein paar Schritten blieb sie stehen. Zu eingeschüchtert, um das Bett eines fremden Mannes zu berühren, entschied sie, mit dem Abstauben anzufangen.
    Sie legte die sauberen, gefalteten Laken hin und ging mit ihrem Staubwedel zum Nachtschrank. Verlegen, weil sie Gabriels Bett gleich neben sich wusste, wedelte sie ein paar Mal über das alte Holz - und hielt dann plötzlich inne.
    Ihr Blick fiel auf einen Degen, der in dem schmalen Spalt hinter dem kleinen Schrank an der Wand lehnte. Gabriels Degen? Natürlich. Leon sagte immer, es sei klug, eine Waffe in der Nähe zu haben, für den Fall, dass es einen nächtlichen Eindringling gab. Sophias Neugier war geweckt.
    Sie warf vorsichtig einen Blick über die Schulter, dann legte sie den Staubwedel hin und zog den Degen hervor. Zu ihrer Überraschung war die Klinge gebogen, wenn auch nicht so stark wie die der großen Türkenschwerter.
    Nein, wenn sie sich nicht täuschte, dann war das kein Degen, sondern ein Kavalleriesäbel.
    Hm. Hatte er das gemeint, als er sagte, er hätte einige Erfahrung im Umgang mit Pferden?
    Da sie vertraut war mit allen Arten von Waffen - Leon hatte sie seit dem tödlichen Anschlag auf ihren Bruder darauf trainiert, sich zu verteidigen -, fühlte sie sich kühn genug, um den Säbel ein winziges Stück aus der Scheide ziehen.
    Beinahe sofort bemerkte sie die alten Blutspuren darauf - und dann sah sie die Kerben am Griff. Als hätte der Besitzer eine Liste geführt über die Feinde, die er mit dieser Klinge erledigt hatte.
    Ein Schauer überlief sie, als sie die kleinen Vertiefungen überall am Griff sah, zu viele, um sie zu zählen.
    Unter diesen schrecklichen kleinen Linien waren zwei Worte in schwungvoller Schrift

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