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Die Mitternachtsprinzessin

Titel: Die Mitternachtsprinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
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Diplomaten wollten sie nur als Galionsfigur, wenn sie die Macht in Kavros übernahm, aber Sophia hatte die feste Absicht, eine gute Herrscherin zu werden. Dies wäre eine perfekte Gelegenheit, ihr Volk besser zu verstehen, das gewöhnliche Volk, über das sie herrschen würde.
    Nachdem sie ihre Waffe sicher verstaut hatte, nahm sie ihren Beutel, warf ihn sich über die Schulter, reckte resolut das Kinn und ging quer über den Heuboden.
    Gabriel holte die leere Schale der Kätzchen, und dann stiegen sie nacheinander die Leiter hinunter.
    Sophia ging als Erste, sprang auf den Boden und drehte sich anschließend um, damit sie ihn beobachten konnte, als er ihr mit geschmeidigen, kraftvollen Bewegungen folgte.
    Jede Frau wäre von diesem göttlichen Körper beeindruckt, dachte sie und betrachtete verstohlen seine schmalen Hüften.
    Aber als er von der Leiter stieg, warf er ihr einen kühlen Blick zu, als hätte er gespürt, dass sie ihn gemustert hatte. Ohne ein weiteres Wort deutete er mit einer Kopfbewegung auf das Scheunentor.
    Sophia unterdrückte ein Lächeln und folgte ihm nach draußen. Gemeinsam schritten sie auf das Bauernhaus zu, das jetzt zwischen den Bäumen zu erkennen war. In der vergangenen Nacht hatte sie es vom Schuppenfenster aus nicht sehen können.
    Während sie den staubigen Weg entlanggingen, fiel ihr auf, dass sie ihm nicht einmal bis zur Schulter reichte. Er war größer als die meisten ihrer Leibwächter, die schon allesamt wegen ihrer beeindruckenden Körpergröße ausgewählt worden waren.
    Er hatte sich selbst als Major bezeichnet, und er bewegte sich auch wie ein Soldat, aber es verwirrte sie, dass er hier mitten im Nirgendwo lebte.
    Sie fuhr fort, ihn neugierig anzusehen, aber er blickte weiterhin geradeaus.
    „Denken Sie über etwas nach?“, fragte er endlich.
    „Oh ... nichts.“
    „Doch“, konterte er und warf ihr einen belustigten Seitenblick zu. „Worüber?“
    „Nichts, ich habe nur gerade überlegt - leben Sie hier mit Ihrer Frau?“
    Er sah sie fragend an. „Keine Frau.“
    Sie blickte zu den Feldern. „Sind Sie ein Bauer?“
    „Nicht dass ich wüsste.“
    „Aber was sind Sie dann?“, rief sie aus.
    Er lachte, und weiße Zähne blitzten hinter dem dunklen Bart auf. Er wehrte die Frage mit charmanter Bescheidenheit ab. „Nur ein gewöhnlicher Mann.“
    Aus irgendeinem Grund fiel es ihr schwer, diese Antwort zu glauben, und sie sah ihn zweifelnd an.
    „Geben Sie her“, sagte er, als er bemerkte, dass sie den Beutel höher auf die Schulter schob. Seine flüchtige Berührung, als er ihr das Gepäckstück abnahm, ließ sie erschauern.
    „Ich kann das ...“
    „Nicht nötig.“
    Sophia war ein wenig nervös, weil er ihren Sack für sie trug, denn in diesem Augenblick enthielt dieser fast alles, was sie zum Überleben brauchte. Aber er warf ihn sich über die Schulter und wanderte weiter den Weg zum Bauernhaus hinauf.
    Sie ging schneller, um mit ihm Schritt zu halten.
    „Ich sollte Sie vielleicht warnen, denn Mrs. Moss kann manchmal ein Hausdrache sein“, sagte er. „Sie kommt früh am Morgen und geht gewöhnlich gegen Nachmittag.“
    „Sie lebt nicht hier?“
    „Nein, jeden Abend will sie nach Hause ins Cottage ihrer Familie, das am Rande der Bauernhofs liegt“, murmelte er. „Für mich ist das ein Segen. Vermutlich wird sie Sie beleidigen, aber nehmen Sie es sich nicht so zu Herzen. Das macht ihren besonderen Charme aus. “
    „Ich werde es mir nicht zu Herzen nehmen“, antwortete sie lächelnd. Sophia war zum Regieren geboren und wusste daher, dass sie keine Schwierigkeiten haben würde mit einer herrschsüchtigen Haushälterin - doch dann fiel ihr ein, dass sie sich hier als Dienstmädchen ausgab. Nun, wie es schien, würde sie hinnehmen müssen, was immer Mrs. Moss austeilte. Aber egal. Wer A sagte, musste auch B sagen.
    Das könnte interessant werden, dachte sie, ziemlich neugierig und voller Vorfreude auf das Experiment.
    Schweigend gingen sie weiter. Als Sophia jedoch das große weiße Pferd sah, das sich auf dem Rücken liegend über die Wiese wälzte, die Hufe in die Luft hochgestreckt, ohne Rücksicht auf seine Würde, brach sie in Lachen aus.
    Gabriel nickte und lachte ebenfalls. „Das Tier ist nur froh, am Leben zu sein.“
    „Das bin ich auch“, sagte Sophia leise. Mehr, als sie ahnen, fügte sie in Gedanken hinzu. Die Erinnerung an die Schrecken der letzten Nacht überkam sie, als sie daran dachte, wie nahe sie daran gewesen war, entführt, wenn

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