Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Mitternachtsprinzessin

Titel: Die Mitternachtsprinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
Vom Netzwerk:
zerstören! Ein paar von diesen herrlichen Geschichten über die Zigeuner müssen doch wahr sein. Sagen Sie mir wenigstens, dass Sie noch immer über Land reisen, Talismane verkaufen und die Zukunft Vorhersagen.“
    „Oh ja, das stimmt“, erklärte sie.
    „Endlich! Sie können also in die Zukunft sehen, ja? Haben Sie eine Kristallkugel?“
    „Ich brauche keine Kugel, mein Freund. Ich kann Besseres.“
    Er beugte sich vor und senkte die Stimme. „Können Sie mir aus der Hand lesen?“
    Sophia hielt seinem Blick stand, streckte mit einer anmutigen Bewegung den Arm aus, nahm seine rechte Hand und legte sie, die Handfläche nach oben, auf den Tisch. »Sehen wir mal“, flüsterte sie geheimnisvoll. „Hmm ... ja, ich verstehe.“
    Gabriel schaute sie erstaunt an, auch ein wenig erregt. Als sie mit der Fingerspitze über eine Linie auf seiner Handfläche strich, erschauerte er, und Sophia sah ihn durch ihre Wimpern hindurch an.
    Vielleicht besitzt sie tatsächlich magische Fähigkeiten, dachte er mit wild klopfendem Herzen, denn noch nie hatte eine Frau solches Verlangen in ihm geweckt. Zu gern hätte er sie in einige der exotischeren Künste Indiens eingeweiht.
    Sie biss sich auf die Lippe und konzentrierte sich wieder auf seine schwielige Hand. Ihre Berührung war leicht, warm und bezaubernd. Er beugte sich vor. „Können Sie mir mein Schicksal enthüllen, Sophia?“, fragte er mit heiserer Stimme.
    „Ich werde es versuchen.“
    Es freute ihn zu hören, dass auch sie atemlos war. Zum Glück war er nicht der Einzige, der so betört war.
    „Was sehen Sie?“, flüsterte er.
    „Ein langes Leben ...“
    „Jetzt weiß ich, dass Sie eine Schwindlerin sind“, stichelte er. „Dafür besteht kaum eine Chance.“
    „Ein langes Leben“, wiederholte sie. „Ich sehe - Mut Treue - Kraft. Aber warten Sie - in naher Zukunft sehe ich Gefahr. “
    „Ja, Sie haben noch Ihr Messer“, erinnerte er sie.
    Sie warf ihm einen strafenden Blick zu und fuhr mit ihrem verführerischen Spiel fort. „Ich fürchte, man wird Sie bedrohen, aber Sie werden auch großes Glück haben. Ihre Handfläche verrät, dass Sie für große Dinge bestimmt sind.“
    „Könnten Sie vielleicht etwas konkreter werden?“
    Sophia sah ihn aufmerksam an. Ihre großen braunen Augen wirkten sanft und seelenvoll, ganz im Gegensatz zu seiner spöttischen Art.
    „Was ist?“, fragte Gabriel. Hatte er sie mit seinen Scherzen gekränkt?
    „Für wen waren die Kerzen?“, flüsterte sie. „Ich habe gesehen, wie Sie sie letzte Nacht entzündeten. Vom Scheunenfenster aus.“
    Ruckartig zog er seine Hand zurück. „Warum haben Sie' sich nicht bemerkbar gemacht?“
    Sie zuckte mit den Achseln. „Sie sahen aus, als wollten Sie nicht gestört werden. Außerdem“, gab sie zu, „hatte ich ein wenig Angst vor Ihnen. “ Sie schwieg eine Weile, bis sie erneut nachhakte: „Die Kerzen, haben Sie sie für jemanden entzündet, den Sie liebten?“
    „Nein.“ Er senkte seine Augen. „Sie brennen für die Männer, die ich in der Schlacht getötet habe. Sind Sie jetzt froh, die Frage gestellt zu haben?“
    Als er sie wieder ansah, runzelte sie die Stirn, doch sie schien nicht schockiert zu sein.
    Sie nahm die Flasche und goss ihm Wein nach. Vielleicht sah er aus, als würde er das brauchen. „Ist das der Grund, warum Sie hier leben, weitab von allem?“
    Er zuckte mit den Schultern. „Jetzt suche ich nur noch Frieden.“ Doch plötzlich schaute er sie misstrauisch an. „Zigeunern sagt man nach, sie würden okkulte Fähigkeiten besitzen. Vielleicht können Sie es mir erklären - etwas Seltsames ...“ Er verstummte, voller Angst, sie könnte an seinem Verstand zweifeln, wenn er ihr sein Geheimnis enthüllte.
    Andererseits, irgendjemandem musste er davon erzählen.
    „Gabriel?“, flüsterte sie und legte den Kopf schief, um ihn genauer zu betrachten. „Was ist dieses Seltsame?“ „Nach meiner Verwundung sah ich etwas. Der Arzt, er sagte mir später, dass mein Herz stehen geblieben sei.“ Aufmerksam beobachtete er ihre Reaktion.
    Sie kniff die Augen zusammen und verschränkte die Arme. „Wollen Sie damit sagen, Sie waren ...“
    „Tot. Ganz kurz. Ja.“
    Sie zog eine Braue hoch. „Ich verstehe.“
    »Der Arzt sagte, mein Puls wäre nach einer Weile wieder zu spüren gewesen. Daran erinnere ich mich auch noch. An das erstickende Gefühl. Ich sah, wie er versuchte, mich wiederzubeleben. Ich konnte beobachten, wie sie alle an mir arbeiteten - als wäre ich ein

Weitere Kostenlose Bücher