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Die Mitternachtsprinzessin

Titel: Die Mitternachtsprinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
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Thron zu setzen. Aber nach nur einem kurzen Jahr an der Macht war Sultan Mustafa im Alter von neunundzwanzig Jahren umgebracht worden, und der Thron war zurückgefallen an die sogenannten Reformer, mit all ihren schmutzigen und modernen Ideen.
    Noch hatten die rebellischen Janitscharen Hoffnung.
    Prinz Mustafas geistlicher Ratgeber, der auch Großwesir während seiner Regentschaft war, hatte in einem Versteck überlebt. Scheich Suleiman hatte ihnen geraten, dass Ali Pascha von Janina an Mustafas Stelle eingesetzt werden könnte, um das Reich wieder auf den rechten Pfad zurückzuführen.
    Natürlich war Ali Pascha kein Mitglied des königlichen Hauses der Osmanen, er war als einer der wilden Banditen aus den Bergen geboren. Und er war auch nicht so devot, wie ihr gefallener Prinz es einst war. Tatsächlich war er ein grober Abenteurer, dem seine eigenen Interessen am wichtigsten waren.
    Aber er verstand, welche Bedrohung der Westen für ihre Kultur bedeutete - er war sogar einverstanden gewesen, dass Europa Allah dargebracht werden sollte, wäre ein solches Unternehmen überhaupt möglich. Vor allem war jedoch nur Ali Pascha, wie Scheich Suleiman es richtig gesagt hatte, rücksichtslos genug, um all die verschiedenen regionalen Anführer zu einen.
    Kemals Bruder, der Bey, hatte sich einverstanden gezeigt, Ali Pascha zu unterstützen, sollte es denn notwendig sein, und viele andere würden sich seiner Meinung anschließen, erfuhren sie davon. Nicht wenige hatten genug von der Sublime Porte.
    Aber Ali Pascha war ein gerissener Bursche. Er wusste, es konnte ihn den Kopf kosten, wenn er sich mit diesem Unternehmen einverstanden erklärte. Ehe er sich bereit erklärte, eine Revolution anzuführen, um Sultan Mahmud zu stürzen, wollte er, dass Kemal und seine Männer bewiesen, wie gut sie waren. Die Aufgabe, die Ali Pascha ihnen gestellt hatte, bestand darin, dass sie ihm die kleine griechische Inselkette Kavros beschaffen sollten.
    Ali Pascha wollte sie unbedingt haben.
    Kemal und seine Männer hatten dieser Bedingung zugestimmt. Ihnen gefiel der Gedanke, dass ganz Europa allmählich zum Islam konvertieren würde. Das passte zu ihren Visionen.
    Napoleon selbst hatte gesagt, wer immer Kavros regierte, der würde auch den Westen beherrschen können. Es war perfekt. Es war ein Anfang - und ein Sieg in Kavros würde noch mehr regionale Führer dazu veranlassen, sich zu ihnen zu gesellen.
    Mit den Rebellen in Prinz Mustafas Orden, der sich Skorpion nannte, hatten sie im vergangenen Jahr auf ihr Ziel hingearbeitet, den Westen zu erobern, und zwar mit verschiedenen Mitteln. Den Umstand ihrer geringen Zahl hatten sie damit ausgeglichen, dass sie ihren Verstand benutzten.
    Im Geheimen infiltrierten bereits viele von ihnen die Insel Kavros, allesamt Janitscharen-Krieger, die Prinz Mustafa unterstützt hatten. Sie hatten Agents Provocateurs hingeschickt, die die Leute gegen die dort stationierten britischen Truppen aufhetzten und die alle möglichen Unruhen inszenierten, um das Land zu destabilisieren.
    Bald schon würden sie die Menschen dort dazu anstiften, einige der königlichen Kriegsschiffe anzuzünden, die im Hafen von Kavros vor Anker lagen, und wenn das geschah, dann, da war Kemal zuversichtlich, würde es nicht lange dauern, bis die Briten den Schwanz einzogen und die Flucht ergriffen, um ihren stabileren Posten in Malta zu beziehen.
    Das einzige Haar in der Suppe war diese junge Prinzessin Sophia.
    Die Engländer wollten sie an die Macht bringen, um das Volk zu beschwichtigen, was genau das Gegenteil von dem war, was Kemal und seine Kameraden sich wünschten.
    Sie hatte zu verschwinden.
    Jetzt, da er ihre Schönheit gesehen hatte, schien ihm die Vorstellung amüsant, sie zu seinem Bruder zu schicken, dem Bey von Tunis, als Konkubine, aber Scheich Suleiman hatte ihnen geraten, sie Ali Pascha zu übergeben. Mit der Prinzessin als Geschenk wäre es leichter, den Löwen von Janina zu überreden, ihrem Plan zuzustimmen. Zweifellos würde er dem gesetzlosen Frauenzimmer den nötigen Respekt vor der männlichen Überlegenheit beibringen.
    ”Captain?“
    Kemal sah zu seinen Männern. Ibrahim kam zu ihm herüber. Er sah genauso fremd aus wie sie alle anderen in ihrer westlichen Kleidung, aber es war nötig, sich anzupassen.
    Ibrahim fiel es leichter, er war in Belgrad geboren, hatte rotes Haar und eine hellere Haut als Kemal. Seine Augen glühten noch immer vor Zorn darüber, wie Ihre Hoheit ihm den Arm aufgeschlitzt hatte, als

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