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Die Mitternachtsrose: Mittsommerhochzeit (German Edition)

Die Mitternachtsrose: Mittsommerhochzeit (German Edition)

Titel: Die Mitternachtsrose: Mittsommerhochzeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pia Engström
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war.
    “Ganz gut”, erwiderte sie hastig.
    “Dann haben Sie sicher auch nichts dagegen, wenn ich mir Ihren ersten Entwurf einmal ansehe. Es geht hier immerhin um den guten Ruf der gesamten Konditorei. Ich möchte absolut sicher sein können, dass alles glatt läuft.”
    Mit klopfendem Herzen holte Noelle ihren Skizzenblock und reichte ihn Lundgren. Insgeheim konnte sie kaum abwarten, was er dazu sagte. Sie selbst war sehr zufrieden mit dem Rohdesign und hoffte, dass es ihrem Vorgesetzten genauso ging.
    Dann würde er vielleicht doch noch auf ihren Entwurf für die königliche Hochzeitstorte zurückkommen!
    Lundgrens Miene blieb unbewegt, während er Noelles Zeichnung betrachtete. Auch als er die Zutatenliste durchlas, regte sich bei ihm kein Muskel.
    Schließlich reichte er ihr die Mappe zurück.
    “Und?” Sie konnte ihre nervöse Anspannung kaum mehr verbergen. “Was sagen Sie?”
    “Wollen Sie das wirklich hören?” Er runzelte die Stirn. “Also gut: Ich bin entsetzt!”
    Fassungslos starrte Noelle ihn an. “Was? Aber ich …”
    “Wenn Sie sich Ihrer Verantwortung, die Sie hier am königlichen Hof tragen, nicht gewachsen fühlen, sollten Sie sich vielleicht eine andere Anstellung suchen!”
    “Aber ich …” Sie schüttelte den Kopf. “Ich verstehe nicht, was Sie meinen.”
    “Nein, bitte keine Ausflüchte. Sehen Sie sich bitte einmal Ihre Zutatenliste an. Was fällt Ihnen auf?”
    Mit vor Aufregung zitternden Fingern blätterte Noelle die entsprechende Seite auf, doch sie konnte nicht nachvollziehen, worauf der Hofkonditormeister anspielte. “Schokolade, Sahne”, las sie laut vor, in der Hoffnung, dass ihr doch noch ein Geistesblitz käme – doch der blieb aus. “Geriebene Haselnüsse.”
    “Stopp!” Fridtjof Lundgren musterte sie forschend und schnalzte missbilligend mit der Zunge. “Sie erkennen es immer noch nicht, oder? Geriebene Haselnüsse, Noelle! Wenn man einen wichtigen Auftrag wie diesen annimmt, sollte man sich immer auch über seine Kunden informieren. Wenn Sie das getan hätten, müsste ich Ihnen jetzt nicht sagen, dass Matilda Gunvaldsson an einer Haselnussallergie leidet.”
    “Sie – was?” Noelle fühlte sich, als hätte man ihr den Boden unter den Füßen weggerissen. “Aber davon hat sie mir nichts gesagt!”, protestierte sie.
    “Anscheinend haben Sie aber auch nicht danach gefragt, und das hätten Sie tun müssen!”
    Als ihr klar wurde, dass ihr Vorgesetzter recht hatte, senkte Noelle den Blick. Sie konnte nicht fassen, dass ihr so ein grober Schnitzer unterlaufen war. Dabei arbeitete sie sonst immer so gewissenhaft!
    “Es tut mir leid”, sagte sie leise.
    “Das sollte es auch”, gab Lundgren zurück und entfernte sich ohne ein weiteres Wort. Hatte er ihr deshalb diesen Auftrag zugeschanzt? Weil er um die Allergie der Auftraggeberin wusste und geahnt hatte, dass Noelle vor lauter Aufregung vergessen würde, sich danach zu erkundigen?
    Mit einem leisen Stöhnen rieb sie sich über die Augen, bis bunte Sterne auf ihren Netzhäuten explodierten. Selbst wenn alles nur eine Falle von ihrem Chef gewesen war, spielte das absolut keine Rolle. Das Wichtigste war, dass er das Schlimmste verhindert hatte, denn eines stand fest: Wenn Matilda Gunvaldsson durch ihre Schuld etwas zugestoßen wäre, hätte sie sich das niemals verziehen!
    Von ihrem großen Ziel, der Mitarbeit an der königlichen Hochzeitstorte, war sie nun wohl weiter entfernt als je zuvor.
    Riss ihre Pechsträhne denn gar nicht mehr ab? Sie konnte nur hoffen, dass ihre Verabredung mit Henrik morgen Nachmittag nicht in einem ähnlichen Fiasko endete!
    “In Ordnung, dann verbleiben wir so. Ich danke Ihnen.
Adjö
!”
    Henrik beendete das Gespräch und ließ sein Handy zurück in die Hosentasche gleiten.
    “Wer war das?”, wollte Matilda wissen, die gerade aus dem Bad ins angrenzende Gästezimmer trat.
    “Nur ein Geschäftspartner, nichts Wichtiges”, log Henrik und überlegte gleichzeitig, wie er ihr erklären sollte, dass er morgen Nachmittag nicht im Schloss sein würde.
    Ohne es selbst zu ahnen, bewahrte Matilda ihm mit ihrem nächsten Satz vor einer weiteren Lüge – und machte es ihm damit zugleich sehr leicht. “Übrigens, morgen wirst du auf mich verzichten müssen”, informierte sie ihn. “Ich bin den ganzen Tag mit einer alten Bekannten unterwegs. Wir wollen uns die Umgebung ansehen und anschließend shoppen gehen.”
    Bemüht, sich seine Erleichterung nicht anmerken zu lassen, erwiderte

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