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Die Mitternachtsrose

Die Mitternachtsrose

Titel: Die Mitternachtsrose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucinda Riley
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hört.
    Diesem Schreiben lege ich ein Erste-Klasse-Ticket nach Hause bei, undatiert, weil ich keine Ahnung habe, wie lange es dauert, bis der Brief Dich erreicht. Du musst Dich nur mit dem Büro von P&O in Verbindung setzen und das genaue Datum Deiner Abreise vereinbaren.
    Ich weiß, dass ich ziemlich viel von Dir verlange, aber Dein letzter Besuch in Deiner Heimat ist lange her, und wir haben Dich alle sehr gern.
    Liebe Anni, wir brauchen Dich.
    Alles Liebe und die besten Wünsche …
    Der Brief war mit » Ayesha « unterschrieben und trug das Herrschersiegel.
    Erinnerungen an die Vergangenheit stürmten auf mich ein. Ich war so vollständig in das Leben in England eingetaucht, dass es mir schwerfiel, mir den Palast und die Gesichter der Menschen, die mir einmal so viel bedeutet hatten, überhaupt vorzustellen.
    Unzählige Gedanken gingen mir durch den Kopf, der wichtigste davon: Was würde Donald dazu sagen?
    War es nicht zu viel von mir verlangt, alles hinzuwerfen und – wenn auch nur für kurze Zeit – zu einem Leben zurückzukehren, von dem ich mich lange zuvor verabschiedet hatte? Als ich im Schlafsaal auf und ab lief, wurde mir klar, dass meine Reise, selbst wenn ich nur zwei Wochen in Indien bliebe, insgesamt fast zwei Monate in Anspruch nehmen würde. Der Zeitpunkt hätte nicht ungünstiger sein können.
    Aber ich wusste auch, dass ich alles, was ich jetzt war und hatte, der Maharani und ihrer Familie verdankte, die sich um mich gekümmert und für mich gesorgt hatte, als niemand sonst für mich da gewesen war. Bei unserem letzten Gespräch hatte die Maharani mir die Wahl gelassen, doch diesmal hatte ich keine, das war mir klar.
    » Das ist sehr schade « , seufzte die Oberschwester am folgenden Morgen, als ich ihr mitteilte, dass ich einer dringenden Familienangelegenheit wegen nach Indien müsse. » Können Sie abschätzen, wann Sie wieder hier sein werden? «
    » Ich hoffe, innerhalb von drei Monaten. «
    » Dann würde ich vorschlagen, dass Sie familienbedingt Urlaub nehmen. Das bedeutet, dass wir Ihnen sowohl im Krankenhaus als auch in der Schwesternausbildung Ihren Platz freihalten können. Wir würden Sie nur ungern verlieren. «
    » Schwester, es tut mir wirklich leid, Sie im Stich zu lassen, aber ich muss fahren. Ich werde gebraucht. «
    » Bitte sehen Sie zu, dass Sie überhaupt zurückkommen, Schwester Chavan. «
    » Natürlich komme ich zurück. « Ich erhob mich mit einem selbstsicheren Lächeln. » Mein Leben spielt sich jetzt hier in England ab. «
    Ich ging, wie die Maharani mich gebeten hatte, zum Büro von P&O, um die nächstmögliche Schiffspassage zu buchen, schickte ihr ein Telegramm, in dem ich ihr den Tag meiner Ankunft mitteilte, und bereitete mich innerlich darauf vor, es Donald zu sagen, der bald darauf von Devon nach London zurückkehrte. Wie befürchtet war er entsetzt.
    » Anni « , sagte er, als ich es ihm am ersten Abend mitteilte, » musst du wirklich gehen? «
    » Ja. Sie sind praktisch meine Familie. Die Maharani hat für mich gesorgt, als meine Mutter gestorben ist, und mich nach England geschickt und meine Ausbildung hier finanziert. «
    » Was kannst du denn machen? Wenn Indira sich weigert, diesen Maharadscha zu heiraten, wird kaum jemand sie von ihrem Beschluss abbringen können, auch nicht ihre älteste Freundin. Ich würde mir jedenfalls von niemandem sagen lassen, dass ich dich nicht lieben darf « , fügte Donald mit einem traurigen Lächeln hinzu.
    » Du hast recht. Ich bezweifle auch, dass ich etwas ausrichten kann, aber die Maharani hat mich um Hilfe gebeten, und ich darf sie nicht im Stich lassen. «
    » Wie lange wirst du weg sein? «
    » Etwa drei Monate, denke ich. «
    Donald ergriff meine Hände und drückte sie. » Keinen Tag länger, versprichst du mir das? «
    » Ich kann dir nur versprechen, dass ich so bald wie möglich nach England zurückkomme. «
    » Du bist lange nicht mehr zu Hause in Indien gewesen. Vielleicht verführen dich seine Reize dortzubleiben. « Er runzelte die Stirn.
    » Das wird nicht passieren « , versicherte ich ihm. » Aber nun erzähl mir von Devon und wie deine Mutter die Nachricht von Selinas Verlobung aufgenommen hat. «
    » Ich habe schreckliche zehn Tage hinter mir. Bei meiner Ankunft hat Selina mir gesagt, Mutter sei fast in Ohnmacht gefallen, als Selina ihr gestanden hat, dass sie Henri heiraten und höchstwahrscheinlich in Frankreich leben wird. Natürlich hat Mutter es ihr verboten; sie hat ihr gedroht, dass sie nie

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